Der SC Paderborn gibt Gas: Heiße Duelle beim "Großen Preis von Spanien"

San Javier/Paderborn. Die Zweitligaspieler des SC Paderborn konnten ihre Fußballschuhe am Freitag im Trainingslager in Spanien ausnahmsweise im Schrank lassen. Stattdessen ging es auf die Kartbahn. Auf dem "Circuito de San Javier" konnten die Schützlinge von Trainer Lukas Kwasniok in ihren bis zu 80 km/h schnellen Boliden fleißig Gas geben. Und die Hobbypiloten schonten bei ihrem Ausflug auf den Asphalt weder Material noch Konkurrenten. So gab es heiße Duelle, waghalsige Überholmanöver und auch die ein oder andere Kollision. Stefan Fricke hielt sich aus solchen Positionskämpfen jedoch weitgehend heraus. Der 59-jährige Salzkottener, der im Trainingslager als eine Art ehrenamtlicher Teambetreuer fungiert, war dermaßen dominant, dass er in zwei einsamen Rennen zum Gesamtsieg fahren konnte. "Aber es war schon harte Arbeit. Man spürt es durchaus in den Händen", erklärte Fricke, dessen Triumph nicht allzu überraschend kam. Schließlich hat der Autohausbesitzer eine jahrzehntelange Motorsport-Erfahrung. So fuhr Fricke einst sogar in der Formel 3. Seine Fahrkünste waren und sind nun auch im Trainingslager gefragt. Allerdings ist Fricke dann weitaus besonnener unterwegs als auf dem 1,1 Kilometer langen Rundkurs unweit des Küstenstädtchens San Javier. Frühstart von Fricke Gemeinsam mit Teambetreuer Michael "Bodo" Heppner war der Salzkottener nämlich an Sonntag mit einem Transporter die knapp 2.500 Kilometer nach Spanien gefahren, um Trainingsutensilien und Gepäck in den Süden zu bringen. "Und hier vor Ort unterstütze ich die Mannschaft", erklärt der ehemalige SCP-Fanbeauftragte, der am Freitag als einziger Starter eine Rundenzeit von unter 50 Sekunden verbuchte. Beim Start des Qualifikationsrennens, in dem es um die Plätze fürs Finale ging, hatte Fricke allerdings ein wenig geschummelt, denn er war schon bei Rot losgefahren. Eine Strafe blieb aber aus. "Ich hatte Glück mit der Entscheidung der Stewards", erklärte der 59-Jährige nach seinem Sieg im "Großen Preis von Spanien". Die besagten Stewards kniffen an diesem Tag ohnehin beide Augen zu. Sonst hätte wohl auch André Filipovic den ein oder anderen unfreiwilligen Boxenstopp einlegen müssen. Paderborns Athletik-Coach, der am Ende auf Rang zwei landete, bekämpfte seine Konkurrenten jedenfalls mit harten Bandagen. "Da müssen wir definitiv noch ein ernstes Wörtchen drüber reden", sagte SCP-Mittelfeldspieler Julian Justvan mit einem Augenzwinkern. Justvans Taktik funktioniert Justvan hatte in der Quali unsanfte Bekanntschaft mit "Asphalt-Rambo" Filipovic gemacht, war aber als Fünfter seines Rennens ins Finale der besten 15 eingezogen. "Im Finale habe ich dann extra Abstand zu André gehalten. Dafür haben Leipi und Hoffi etwas von ihm abbekommen", erläuterte der Paderborner Edeltechniker seine Taktik. Und diese ging auf: Während sich Robert Leipertz und Marcel Hoffmeier nach Drehern mit den Plätzen vier und fünf begnügen mussten, konnte sich der drittplatzierte Justvan als schnellster Spieler feiern lassen. "Ich bin überglücklich. Dabei bin ich erst das dritte Mal Kart gefahren. Teamintern spielen wir gerne Formel 1 auf der Playstation. Da bin ich eher im oberen Mittelfeldfeld zu finden", so der 24-Jährige, der ab Samstag mit seinen Teamkollegen wieder auf dem Trainingsplatz stehen wird. Zuvor aber freute er sich auf Hochkultur am Freitagabend. So mussten die vier langsamsten Kart-Piloten vor versammelter Mannschaft im Teamhotel eine Tanz- oder Gesangseinlage hinlegen. Um wen es sich dabei handelte, wird an dieser Stelle dezent verschwiegen. >>>>Live-Ticker aus Spanien: Exklusiv vom SCP-Trainingslager

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