Fragezeichen vor Fürth-Spiel: Paderborner Trio steht weiter auf der Kippe

Paderborn. Arminia Bielefeld und die SpVgg Greuther Fürth haben einiges gemeinsam. Beide stiegen in der vergangenen Saison aus der Bundesliga ab. Beide verpflichteten im Sommer einen neuen Cheftrainer aus der Schweiz. Und beide erwischten einen katastrophalen Zweitliga-Saisonstart. Doch während sich die Arminia schon vor vier Wochen von ihrem Schweizer Coach Uli Forte trennte, wird Fürths Trainer Marc Schneider auch an diesem Sonntag im Heimspiel gegen den SC Paderborn (13.30 Uhr) auf der Bank der Franken Platz nehmen. Dabei hatte der 42-Jährige nach der am vergangenen Sonntag erlittenen 1:2-Pleite in Magdeburg vor dem Aus gestanden. Sportchef Rachid Azzouzi wollte nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern alles auf den Prüfstand stellen. "Wir haben Gespräche in alle Richtungen führen müssen, um ein Gefühl zu entwickeln", erklärte Azzouzi. Und offenbar haben die Fürther Verantwortlichen nach diesen Gesprächen das Gefühl, dass Schneider noch der richtige Mann ist, um den Tabellenletzten aus der Krise zu führen. "Der Trainer war sehr überzeugend. Er wirkt sehr fokussiert, ganz klar und nicht niedergeschlagen", berichtete der Sport-Geschäftsführer am Mittwoch. Und so leitete Schneider am Nachmittag das Training, während sein Paderborner Trainerkollege Lukas Kwasniok seine Schützlinge 370 Kilometer weiter nördlich zur ersten Übungseinheit der neuen Woche bat. Dabei musste der SCP-Coach auf Jannik Huth, Jasper van der Werff (beide Adduktorenprobleme) und Jannis Heuer (Bänderriss) verzichten. Die drei Akteure, die schon am Samstag beim 3:0-Heimsieg gegen Regensburg verletzt ausgefallen waren, sollen aber in Kürze ins Training zurückkehren. Hünemeier vor Kader-Rückkehr Ein Startelf-Comeback in Fürth ist aber zumindest bei Heuer und van der Werff unwahrscheinlich. "Die Tendenz ist bei beiden, dass sie vielleicht wieder in den Kader rutschen. Aber nicht mehr", sagt Kwasniok mit Blick auf seine angeschlagenen Innenverteidiger. Und sollten sie am Donnerstag nicht allumfänglich trainieren können, werde es sogar schwer mit dem Sprung ins besagte 20er-Aufgebot. Ob Jannik Huth schon in Fürth ins SCP-Tor zurückkehrt, hängt davon ab, ob er am Donnerstag wieder voll einsteigen kann. "Dann wird er auch spielen. Ansonsten steht halt wieder Leo Zingerle im Tor", erklärt Paderborns Coach, der abgesehen vom langzeitverletzten Sebastian Klaas darüber hinaus keine Ausfälle beklagen muss. Stürmer Felix Platte und Neuzugang Maximilian Rohr, der gegen Regensburg leicht angeschlagen ausgewechselt wurde, konnten am Mittwoch beschwerdefrei trainieren. Abwehr-Routinier Uwe Hünemeier, der vor zweieinhalb Wochen auf St. Pauli eine tiefe Platzwunde erlitten hatte und seitdem in den Ligaspielen passen musste, trägt zwar noch ein dickes Pflaster auf der Stirn, dürfte aber in Fürth wieder im Kader stehen. Besondere Maßnahmen in Fürth Ob das Fürther Festhalten am Trainer für den SC Paderborn nun ein Vor- oder Nachteil ist, wollte Lukas Kwasniok nicht bewerten. "Das ist doch alles hypothetisch. Fakt ist: Fürth hat eine gute Mannschaft, die auf absehbare Zeit wieder Spiele gewinnen wird. Es wäre nur doof, wenn sie am Sonntag damit beginnen würden", sagt der SCP-Coach. Auf sein Team warte jedenfalls eine schwere Aufgabe, zumal Fürths Abwehr-Ass Sebastian Griesbeck vor seinem Startelf-Comeback steht. "Er bringt eine kämpferische Note rein, die den Fürthern zuletzt vielleicht ein wenig gefehlt hat", so Kwasniok. Mit eben jenem Griesbeck sowie mit Kapitän Branimir Hrgota und Oussama Haddadi führte SpVgg-Coach Marc Schneider beim Training am Mittwoch auch längere Gespräche. Zudem kündigte Rachid Azzouzi an, dass Spieler, Trainer und Verantwortliche in dieser Woche viel Zeit miteinander verbringen würden. "Es gibt genügend Maßnahmen, die von Marc initiiert werden", berichtete der Fürther Sportchef, der nun hofft, dass diese Maßnahmen fruchten. Sonst haben Bielefeld und Fürth wohl bald eine weitere Gemeinsamkeit: Einen Ex-Trainer aus der Schweiz.

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