Paderborn schrammt an Pleite vorbei: Schallenberg verhindert Schlimmeres

Paderborn. Gegen stark ersatzgeschwächte Düsseldorfer sollte doch locker der so lang ersehnte dritte Heimsieg der Saison herausspringen. Das dachte sich wohl die überwältigende Mehrheit der SCP-Fans. Daraus wurde jedoch nichts. So musste sich der SC Paderborn am Samstag im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf mit einem 1:1 (0:1) begnügen, das Kapitän Ron Schallenberg erst mit einem Kopfballtreffer in der Nachspielzeit rettete. Zum Feiern war aber trotzdem nur den 1.100 Gäste-Fans zumute, bei deren Mannschaft Corona-bedingt gleich 14 Lizenzspieler gefehlt hatten. Die gut 4.100 SCP-Anhänger gingen derweil enttäuscht nach Hause. Diese wären wohl trotz der bescheidenen Vorstellung ihrer Mannschaft in Partylaune gewesen, wenn der vermeintliche 2:1-Siegtreffer, den Dennis Srbeny in der vierten Minute der Nachspielzeit markierte, gezählt hätte. Doch Schiedsrichter Michael Bacher und der Video-Assistant-Referee waren der Meinung, dass Assistgeber Kemal Ademi zuvor den Düsseldorfer Tim Oberdorf gefoult hatte. Und so sollte das Tor nicht zählen. Dabei hatte allenfalls eine zarte Berührung vorgelegen. &bdquo;Die Aberkennung des Treffers erschließt sich mir selbst nach mehrmaligen Anschauen der Szene nicht", sagte SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth. Trainer Lukas Kwasniok war nach dem Abpfiff auf 180 und übte heftige Schiedsrichter-Schelte. &bdquo;Da gibt es jetzt schon so viele Unparteiische – und dann kommt man gemeinsam zu so einer Entscheidung. Sorry, das ist einfach nur grottenschlecht", erklärte Kwasniok. Und das waren noch zwei seiner harmloseren Sätze. Pfiffe ärgern den Cheftrainer Ziemlich sauer war der SCP-Coach auch über die aus seiner Sicht völlig falsche Erwartungshaltung des Publikums, das die Darbietungen der Hausherren zur Pause und während der zweiten Halbzeit mit Pfiffen quittierte. &bdquo;Düsseldorf hatte in der Startelf viele gute und gestandene Zweitligaspieler. Es ist nicht so, dass wir solche Teams einfach herspielen können. Die Erwartungshaltung unserer Mannschaft gegenüber entspricht nicht der Qualität und ist auch dem Gegner gegenüber eine Frechheit", monierte Kwasniok. In der Tat hatte die Fortuna trotz der vielen Ausfälle eine schlagkräftige Anfangsformation auf den Platz bekommen, die von Beginn an munter mitspielte. &bdquo;Wir hatten sichtbar Mühe, uns auf das angriffslustige Spiel des Gegners einzustellen", urteilte Sportchef Wohlgemuth. Vermutlich hätte sich sein Team deutlich leichter getan, wenn der SCP in der 39. Minute mit 1:0 in Führung gegangen wäre. Doch Stürmer Felix Platte scheiterte mit einem viel zu unplatzierten Foulelfmeter am Fortunen-Keeper Florian Kastenmaier, der auch in Szenen gegen Muslija (50.), Platte (65.) und Ademi (85./90.+3) glänzend parieren sollte. Der Teammanager sieht Rot &bdquo;Wir hatten einen überragenden Torwart", schwärmte Düsseldorfs Co-Trainer Jan Hoepner, der den Corona-infizierten Chefcoach Daniel Thioune vertrat. Zudem hatte die Fortuna den Ex-Paderborner Florian Hartherz, der in der 43. Minute nach einer Ecke goldrichtig stand und zum 0:1 abstaubte. Der Treffer zeigte Wirkung. Paderborn fehlten die Ideen und auch das nötige Tempo, um die zusammengewürfelte Düsseldorfer Viererkette vor größere Probleme zu stellen. Und so konnten die Fortunen trotz schwindender Kräfte weiter gut dagegenhalten. Immerhin stimmte bei Paderborn wieder einmal die Moral. Zudem bleibt den SCP-Fans die Hoffnung, dass sich ihr Team am nächsten Sonntag beim Gastspiel in Regensburg wieder stärker präsentiert. Schließlich läuft es auswärts deutlich besser. Dann muss Paderborn allerdings auf Marco Schuster verzichten, denn der Rechtsverteidiger sah gegen Düsseldorf seine fünfte Gelbe. Und auch Robin Trost muss dann wohl passen. Paderborns Teammanager geigte dem Schiedsrichter nach Spielschluss seine Meinung und sah die Rote Karte.

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