Formtief überwunden: Paderborn kann wieder auf Jasper van der Werff bauen

Paderborn. Jasper van der Werffs Spielweise ist gerade für einen Innenverteidiger von einer gewissen Eleganz geprägt. Doch zwischen Lässigkeit und Nachlässigkeit befindet sich mitunter nur ein schmaler Grat. Und so attestierte ihm sein Cheftrainer Lukas Kwasniok zu Beginn seiner Zeit beim SC Paderborn einen Hang zu einem "Hallodri-Stil". Über weite Strecken der Hinrunde war auf van der Werff jedoch Verlass, ehe die Leihgabe von RB Salzburg im Jahresendspurt schwächelte. Der 23-jährige Schweizer verlor seinen Stammplatz, präsentierte sich aber zuletzt wieder in Topform. Und so darf van der Werff auch an diesem Freitag, 18. Februar, im Zweitligaspiel beim FC Schalke 04 (18.30 Uhr, Veltins-Arena) von Beginn an ran. "Jasper bleibt in der Startelf", betont Lukas Kwasniok mit Blick auf seinen Innenverteidiger, der beim 2:2 auf St. Pauli und beim 0:0 gegen Dresden tadellose Leistungen zeigte und insgesamt 90 Prozent seiner Zweikämpfe gewann. Beim Gastspiel am Hamburger Millerntor war van der Werff hierbei nach 35 Minuten für Marcel Correia ins Spiel gekommen, weil sein Teamkollege eine Gehirnerschütterung erlitten hatte.Die Zwischenbilanz fällt positiv aus Eben jener Correia war in der Wintervorbereitung am Schweizer vorbeigezogen und hatte seinerseits stark aufgespielt. Und so fand sich van der Werff zu Jahresbeginn gegen Nürnberg, Bremen und St. Pauli zunächst auf der Bank wieder. "Das war nicht so leicht, aber letztlich keine neue Situation für mich", sagt der 23-Jährige, der auf seinen Stationen in Salzburg und Basel nur selten gesetzt war. In Paderborn aber avancierte van der Werff in der Hinrunde auf Anhieb zur Stammkraft. "Der Wechsel zum SCP war genau der richtige Schritt. Ich bin sehr zufrieden mit der Spielzeit, die ich erhalte, und mit der Art und Weise, wie ich in der Liga angekommen bin", bilanziert der Sohn niederländischer Eltern und fügt selbstkritisch an: "Die letzten Spiele des vergangenen Jahres waren allerdings nicht gut. Aber da waren wir auch allgemein als Mannschaft nicht mehr so stark." "Jasper ist einfach ein guter Fußballer, der unser Spiel besser macht. Aber er war zwischenzeitlich verunsichert", erklärt SCP-Coach Kwasniok und bemängelt das mitunter wenig clevere Zweikampfverhalten seines Abwehrmannes. Dieser habe sich in der Hinrunde zu viele unnötige Fouls geleistet und somit vermeidbare Freistöße oder gar Elfmeter verursacht. "Da habe ich mich manchmal wirklich ungeschickt angestellt. Vielleicht kann man es meinem jungen Alter zuschreiben", sagt van der Werff. Nun wartet TeroddeAuf St. Pauli und gegen Dresden kam der SCP-Akteur nun komplett ohne Foul aus. "Jasper hatte eine Durststrecke. Aber offenbar ist er aus diesem kleinen Tief stärker herausgekommen. Vielleicht war der Schuss vor den Bug gar nicht so schlecht", meint Paderborns Trainer, der gegen Schalke auf Uwe Hünemeier und Jasper van der Werff setzt. "Das heißt aber nicht, dass Marcel Correia automatisch auf der Bank sitzt", sagt Kwasniok. So sei auch die Umstellung auf eine Dreier-Abwehrkette eine Option. Im Hinspiel hatte der SCP auf eine Viererkette gesetzt und eine unglückliche 0:1-Heimniederlage kassiert. Der Treffer des Tages gelang Schalkes Torjäger Simon Terodde. "Wir hatten ihn eigentlich das ganze Spiel über unter Kontrolle, aber am Schluss macht er trotzdem sein Tor. Terodde darfst du wirklich keine Sekunde aus den Augen verlieren", sagt van der Werff und hofft, dass sein Team am Freitag den nächsten Auswärtscoup landet. Und sollte der ehemalige Schweizer U21-Nationalspieler seine zuletzt gezeigten Leistungen künftig konstant abrufen können, dürfte der SCP von seiner Kaufoption Gebrauch machen und den 23-Jährigen fest von RB Salzburg verpflichten. "Ich könnte mir einen Verbleib in Paderborn auch gut vorstellen. Aber was im Sommer passiert, ist noch komplett offen", so van der Werff. Seine ganze Konzentration gilt erst einmal dem Spiel am Freitag. "Schalke ist ein großer Name", erklärt der SCP-Verteidiger, "aber wir haben das Selbstvertrauen und die Qualität, um dort zu gewinnen."

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