So will der SC Paderborn den Abgang von Sven Michel kompensieren

Paderborn. Bei 22 der 36 SCP-Saisontreffer war Sven Michel entweder Torschütze oder Vorlagengeber. Und so steht Fußball-Zweitligist SC Paderborn nun vor der extrem schweren Aufgabe, den Abgang seines Topstürmers zum Erstligisten 1. FC Union Berlin zu kompensieren. Ein Last-Minute-Winterneuzugang soll dabei helfen, diese Aufgabe zu meistern: Kemal Ademi, Leihgabe des russischen Erstligisten Khimki Moskau, ist der neue Mann für die Abteilung Attacke. "Er sieht schon einmal ein bisschen anders aus als Sven. Aber einen Sven Michel II hätten wir ohnehin nicht finden können", sagt Lukas Kwasniok mit Blick auf seinen Novizen, der stolze 1,96 Meter misst. "Kemal bringt physische Attribute mit, die unser Spiel verändern werden", ergänzt der SCP-Cheftrainer. Dies bedeute aber nicht, dass Kwasniok nun die gesamte Statik des Paderborner Spiels auf den Kopf stellen will. Im Gegenteil. Der SCP-Coach will weiter mit zwei Stürmern spielen und hält wohl auch zumindest vorerst am 4-4-2-System mit Mittelfeldraute fest. Ein wichtiger Baustein ist und bleibt dabei Felix Platte, sofern er fit und gesund ist. Neben dem 1,90 Meter großen Angreifer könnte künftig Kemal Ademi stürmen. "Als gegnerischer Innenverteidiger hätte ich keinen Bock, gegen zwei solche Türme zu spielen", sagt Kwasniok und verweist hierbei auch auf das erfolgreiche Darmstädter Sturmduo Tietz/Pfeiffer. "Wir schauen, wie wir uns das zunutze machen können", so Paderborns Trainer. In Istanbul und Moskau lief es nicht Dieser muss sich aber zunächst einmal einen Überblick über den aktuellen Leistungsstand seines Neuzugangs verschaffen. Seinen letzten Liga-Einsatz für Moskau hatte Ademi am 5. Dezember. Zuletzt bereitete er sich mit dem FK Khimki in der Türkei auf die Rückrunde der russischen Premier Liga vor.So richtig glücklich wurde Ademi aber weder in Moskau noch bei seinen beiden vorherigen Stationen Fenerbahce Istanbul und Fatih Karagümrük. Seitdem er im Oktober 2020 vom FC Basel nach Istanbul gewechselt war, gelangen ihm lediglich zwei Pflichtspieltreffer. "Wenn es für ihn gut gelaufen wäre, hätten wir einen solchen Spieler auch nicht bekommen", sagt Kwasniok und fügt an: "Wir hoffen, dass wir wieder das aus ihm herauskitzeln können, was Kemal in Basel gezeigt hat." Für den Schweizer Spitzenklub schoss er in der Saison 2019/20 satte 15 Pflichtspieltore. "Kemal verfügt über viel Dynamik", so der SCP-Coach. Er könne Bälle festmachen und sei sehr präsent in der Box. "Und er hat richtig Bock auf diese Aufgabe", ergänzt der SCP-Coach. Ein Verteidiger in vorderster Front? Dass die Leihgabe aus Moskau schon an diesem Samstag, 5. Februar, im Gastspiel beim FC St. Pauli (20.30 Uhr) in der Startelf steht, ist jedoch unwahrscheinlich. Dennis Srbeny darf unterdessen wohl wieder von Beginn an ran - allerdings nicht in vorderster Front.So sieht Lukas Kwasniok den Torjäger der vergangenen Saison im offensiven Mittelfeld besser aufgehoben. "Dennis bringt eine hohe Laufbereitschaft mit. Und in Kombination mit Muslija und Klement macht er unser Spiel besser", urteilt der Cheftrainer. Als nominelle Stürmer blieben damit noch Kai Pröger und Marvin Cuni. "Beide bringen Attribute mit, die dem Gegner wehtun können", sagt Kwasniok. Doch trotz des Abgangs von Sven Michel dürften die Startelf-Chancen des Duos nicht sonderlich gestiegen sein. Und so könnte Kwasniok am Samstag mit einer Überraschung aufwarten und einen etatmäßigen Verteidiger im Angriff aufbieten.Jannis Heuer wusste unlängst beim 2:0-Testspielsieg gegen Arminia Bielefeld in der Stürmerrolle zu gefallen. "Jannis bringt viel Geschwindigkeit mit und hat einen guten Abschluss. Und es wäre für ihn kein unbekanntes Terrain", sagt Kwasniok angesichts der Tatsache, dass Heuer bis zur U16 als Stürmer gespielt hatte. Einen Sven Michel wird aber auch er nicht ersetzen können.

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