Paderborn sucht vor dem Topspiel noch den Sturmpartner für Sven Michel

Paderborn. Schalke gegen Nürnberg, Düsseldorf gegen St. Pauli, Hamburg gegen Rostock. Der letzte Hinrunden-Spieltag hat in der 2. Bundesliga einige höchst attraktive Duelle zu bieten. Das Topspiel aber steigt an diesem Samstag, 11. Dezember, um 13.30 Uhr in der Benteler-Arena. Dann trifft der Tabellenvierte SC Paderborn auf den Tabellenzweiten SV Darmstadt 98. "Wer vor der Saison auf ein solches Spitzenspiel am 17. Spieltag gewettet hätte, hätte nun wohl ein paar Groschen in der Tasche", sagt Lukas Kwasniok. Der Erfolg der beiden Überraschungsmannschaften sei aber kein Zufall, ergänzt Paderborns Trainer und lobt den kommenden Gegner: "Darmstadt bringt alle Attribute mit, die in dieser Liga gefragt sind. Sie haben eine Körperlichkeit in allen Bereichen des Spielfeldes, extrem schnelle Umschaltspieler und sie setzen, was das Tore erzielen betrifft, noch einen drauf." Abwehrkette bleibt wohl unverändert In der Tat: Mit 38 Treffern stellen die Lilien derzeit die beste Offensive der Liga. Stolze 24 Tore gehen hierbei auf das Konto des Sturmduos Phillip Tietz und Luca Pfeiffer, die sich einst beim SC Paderborn nicht durchsetzen konnten. "Es wird nicht leicht sein, diese beiden Angreifer zu kontrollieren", erklärt Kwasniok. Bei eben jenem Vorhaben dürfte der SCP-Coach auf die Dreierkette um Correia, Hünemeier und van der Werff setzen, die unlängst beim 1:1 in Sandhausen gut funktioniert hatte. "Die Wahrscheinlichkeit ist hoch", sagt Kwasniok. Im Angriff hat Torjäger Sven Michel, der zuletzt wegen einer Gelbsperre gefehlt hatte, seinen Platz in der Startelf sicher. Da Teamkollege Felix Platte (Muskelfaserriss im Bereich der rechten Hüfte) aber auch gegen seinen Ex-Klub Darmstadt ausfällt, ist noch unklar, wer neben Michel stürmt. In Frage kommen Dennis Srbeny, Kai Pröger, Prince Owusu und Marvin Cuni. Vieles spricht für Cuni Die besten Karten hat wohl Cuni, der in Sandhausen erstmals von Beginn an gespielt hatte. "Marvin hat ein ordentliches bis gutes Debüt gezeigt. Man hat gesehen, dass er Abwehrverbünden in der 2. Liga Probleme bereiten kann", urteilt Kwasniok über den großgewachsenen Angreifer, dessen Physis und Schnelligkeit am Samstag besonders gefragt sein dürften. Owusu verbuchte derweil in Sandhausen zwar einen Assist, blieb aber auch in seinem 38. Zweitliga-Einsatz torlos. Dennis Srbeny würde in Normalform sicherlich prächtig mit Michel harmonieren, steckt aber in einer tiefen Formkrise. Und Kai Pröger hat wohl das Pech, dass er laut Cheftrainer als Joker eine noch größere Waffe ist. "Je wilder ein Spiel ist, desto mehr sind Kais Qualitäten gefragt. Er kann vor allem als Crunchtime-Player unser Spiel bereichern", betont Paderborns Coach. Organisiertes Chaos ist gefragt Und im Duell zweier angriffslustiger Teams könnte es am Samstag durchaus wild zugehen, wenngleich Kwasniok kein Spiel mit komplett offenem Visier erwartet. "Wir müssen auch in chaotischen Phasen mit einer guten Grundorganisation agieren. Insofern ist ein organisiertes Chaos gefordert. Es wird wichtig sein, in nicht allzu viele Konter zu laufen", sagt der 40-Jährige, der neben Felix Platte lediglich auf Marco Stiepermann und vielleicht auch noch auf Maximilian Thalhammer verzichten muss. Die Zuschauerkulisse wird unterdessen keinen würdigen Rahmen für ein solches Topspiel bilden. So hatte der SCP auch bis Donnerstagmittag erst 2.566 der 5.200 verfügbaren Sitzplatzkarten verkauft. Dabei könnten die Paderborner die Darmstädter am Samstag in der Tabelle überholen und sogar als Zweiter in die Rückrunde gehen. Und wer darauf gewettet hätte, könnte wohl ebenfalls "ein paar Groschen" einsacken. Sehen Sie hier die Pressekonferenz im Video:

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann