Paderborns Ex-Stürmer will in Rostock zu alter Stärke finden

Paderborn. Er sorgte beim SC Paderborn für eine ganz andere Geschwindigkeit im Sturm. Streli Mamba ließ zum Beispiel die Dortmunder Abwehr alt aussehen und auch Leipzigs Upamecano sah nur die Rücklichter des pfeilschnellen Angreifers. Das war vor zwei Jahren als der SCP als Aufsteiger mit seinem forschen Offensivspiel eine Bereicherung der 1. Bundesliga war. Mittlerweile spielen die Paderborner wieder in der 2. Liga und dort eine starke Rolle und Mamba versucht nach dem halbjährigen Abenteuer beim kasachischen Club Qairat Almaty, bei Hansa Rostock einen Neustart. Am Sonntag kommt es zum Wiedersehen. "Ich freue mich auf die Benteler-Arena und alte Kollegen wieder zu treffen. Das Spiel ist etwas Besonders für mich, denn meine Zeit in Paderborn war unfassbar. Dort durfte ich in der 1. Liga tolle Momente erleben", erinnert sich der 27-jährige vor allem an sein erstes Bundesligator - gleich im ersten Saisonspiel bei der 2:3-Niederlage gegen Bayer Leverkusen - oder an seinen Doppelpack beim bärenstarken 3:3 in Dortmund. Dass am Ende trotzdem der Abstieg aus der höchsten deutschen Spielklasse stand, ärgert ihn heute noch ein wenig. "Am Ende hat es in Paderborn nicht mehr so gepasst zwischen uns" "Wir hatten eine hungrige, wilde Truppe mit verschiedenen Charakteren, die auch genug Qualität hatte. Aber es fehlte uns ein bisschen die Cleverness. Wenn wir drin geblieben wären, dann hätten wir in der nächsten Saison eine gute Rolle gespielt - denn man lernt von Spiel zu Spiel in dieser Liga", blickt er zurück auf die Saison 2019/2020. Nach dem Abstieg wollte der gebürtige Göppinger zum 1. FC Köln wechseln. Über die Ablösemodalitäten waren sich die Clubs einig, aber Mamba fiel durch den Medizincheck - muskuläre Probleme waren der Grund. Hätte es geklappt, wäre er wieder Spieler unter Steffen Baumgart. "Am Ende hat es in Paderborn nicht mehr so gepasst zwischen uns, aber mit Baumi habe ich kein Problem, wir haben uns gegenseitig respektiert. Ich bin ihm sogar dankbar, dass ich so viele Spiele in der 1. Liga machen durfte. Und man sieht ja, was er mit seiner Energie mit Köln gemacht hat", so Mamba, der schließlich beim SCP bleiben musste. Abenteuer Kasachstan Dort kam er aber nicht mehr zum Zug und nahm dann im Januar 2021 das Angebot des Clubs aus Kasachstan an. Ein Abenteuer, dass er aber nicht bereue, wie er zugibt. "Die Situation in Paderborn war für mich dünn. Es wurde nicht mehr auf mich gesetzt, ich wollte aber unbedingt wieder spielen. Das Ausland reizte mich schon, aber zugegeben Kasachstan war nicht unbedingt dabei", so Mamba. Trainer Aljaksej Schpileuski, der auch lange in Deutschland lebte und arbeitete, wollte ihn. Nach einem Trainerwechsel stand auch der Stürmer wieder im Abseits. Und er fühlte sich auch nicht mehr wohl. "Ich war alleine dort, meine Familie durfte wegen Corona nicht einreisen. Da kam die Anfrage aus Rostock genau richtig". Nach elf Spielen und einem Tor verabschiedete er sich beim kasachischen Meister. Hansa Rostock hat Mamba für ein Jahr ausgeliehen plus Kaufoption. Und er startete gut. Die ersten sieben Spiele stand er immer in der Startelf, erzielte aber nur ein Tor. Aktuell ist er aber nur Ersatz, wie zuletzt bei der 1:2-Niederlage gegen Aue als er erst in der 81. Minute eingewechselt wurde. "Das liegt an mir", ist er selbstkritisch, "Ich bin aus der laufenden Saison nach Rostock gewechselt und war voll im Saft. Aber dann kam die körperliche Müdigkeit. Ich hatte keine Sommerpause und fast ein ganzes Jahr fehlte mir der Spielrhythmus." Daher wird Streli Mamba auch am Sonntag wohl nur als Joker auf der Bank hocken. Das soll aber nur eine Momentaufnahme sein. Er habe eine gewisse Qualität, mit der er der Mannschaft helfen könne. "Wenn ich wieder in den Rhythmus komme, mache ich mir keine Sorgen, dass ich mehr spiele", ist er optimistisch. Auch, dass Hansa aus der Benteler-Arena etwas Zählbares mitnehmen kann. "Die Paderborner spielen eine sehr gute Saison, das gönne ich ihnen auch - aber nicht gegen uns. Wenn wir ans Limit gehen, ist auch Paderborn machbar. In dieser Liga ist alles offen."

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