Das ist Paderborns neuer Mittelfeldspieler aus dem hohen Norden

Paderborn. Am sehr späten Freitagabend folgte das endgültige Okay aus Oslo. Am Samstagmorgen gab der SC Paderborn den Wechsel dann offiziell bekannt: Samuel Kari Fridjonsson ist der neue Mittelfeldakteur des Bundesliga-Aufsteigers. Der 23 Jahre alte isländische A-Nationalspieler wechselt vom norwegischen Erstligisten Valerenga Oslo an die Pader, erhält einen ligaunabhängigen Vertrag bis Juli 2022 und trägt fortan die Rückennummer 6. "Er hat großes Potenzial und verfügt für sein Alter schon über reichlich Erfahrung", urteilt SCP-Sport-Geschäftsführer Martin Przondziono, der die Ablösesumme nicht verraten will. Diese dürfte aber durchaus im Bereich des taxierten Marktwertes von 500.000 Euro liegen, denn Fridjonsson hatte in Oslo noch einen Vertrag bis 2021. Starke Saison in Stavanger Spielpraxis sammelte der 1,86 Meter große Blondschopf im vergangenen Jahr allerdings bei Viking Stavanger. Oslo hatte Fridjonsson an den Ligakonkurrenten ausgeliehen. Und der zentrale Mittelfeldspieler sollte sich für Stavanger als große Verstärkung erweisen. Der aus dem isländischen 8.000-Einwohner-Städtchen Reykjanesbaer stammende Fußballer bestritt 33 Pflichtspiele, schoss dabei fünf Tore, landete mit seinem Team auf einem beachtlichen fünften Platz und holte am 8. Dezember in seinem letzten Einsatz für Viking den norwegischen Pokal. "Samuel steht total im Saft und ist topfit", berichtet Przondziono mit Blick auf seinen Novizen, der bereits am Samstagvormittag erstmals beim SCP trainierte. Beim Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (Sonntag, 18 Uhr) wird Fridjonsson aber noch nicht im Kader stehen. "Der Junge muss erst mal ankommen. Wir müssen auch ihm die nötige Zeit geben. Aber ich hoffe schon, dass er in den nächsten Wochen den Druck auf die etablierten Spieler erhöht. Ich freue mich, dass er da ist. Das ist ein Spieler mit Zukunft", sagt SCP-Coach Steffen Baumgart. Mit 17 Jahren nach England Fridjonsson ist vielseitig einsetzbar, spielte auch schon auf den Außenbahnen und selbst in der Innenverteidigung, ist in Paderborn aber vor allem fürs zentrale Mittelfeld eingeplant. "Er ist ein sehr guter Fußballer, hat einen sauberen Pass, kann das Spiel gut verlagern und er geht gerne selbst in die Tiefe", erklärt Martin Przondziono und berichtet von angenehmen Vertragsgesprächen. "Das ist ein sehr aufgeschlossener Junge. Isländer sind ja ohnehin sehr offen", so Paderborns Sportchef. Fridjonsson hatte schon früh seine Heimat verlassen. Im Alter von 17 Jahren zog es ihn im August 2013 aus der Jugend von Keflavik IF in die Nachwuchsakademie des FC Reading. Bei dem englischen Zweitligisten kam er jedoch in den folgenden drei Jahren nur in der U21 und U23 zum Einsatz. Gleichzeitig bestritt er mehr als 40 Länderspiele für die isländischen Junioren-Nationalmannschaften. Hoffen aufs EM-Ticket Im Sommer 2016 wechselte Fridjonsson dann zu Valerenga Oslo. Seitdem bestritt er 56 Spiele (6 Tore) in Norwegens Eliteserie. Am 14. Januar 2018 feierte er beim 4:1-Testspielsieg in Indonesien sein Debüt für Islands A-Nationalmannschaft, für die der 23-Jährige seitdem acht Mal zum Einsatz kam. Dabei gehörte Fridjonsson auch bei der WM 2018 in Russland zum Kader der Wikinger, saß allerdings nur auf der Bank. Im Sommer 2018 stand er zudem vor einem Wechsel zu den Queens Park Rangers, blieb aber letztlich in Norwegen. In den letzten sechs Spielen der EM-Qualifikation wurde der SCP-Neuzugang stets nominiert, spielte aber lediglich beim finalen 2:1-Erfolg in Moldawien. Nun fiebern Fridjonsson und Co. dem Play-Off-Halbfinale gegen Rumänien (26. März) entgegen. Nach Stürmer Dennis Srbeny ist Samuel Fridjonsson der zweite Winterneuzugang des SC Paderborn. Gut möglich, dass er auch der letzte ist. "Aber man weiß ja nie, was morgen passiert", schränkt Martin Przondziono ein. "Wir halten jedenfalls immer die Augen offen", ergänzt der Sport-Geschäftsführer, der in der laufenden Transferperiode auch noch den ein oder anderen Spieler verkaufen oder verleihen will. "Wir basteln weiter daran", so Przondziono.

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