
Paderborn. Für zwei Nationalspieler des SC Paderborn blieb am Donnerstagabend nur die Zuschauerrolle. Klaus Gjasula konnte wegen einer Gelbsperre nicht für Albanien im EM-Qualifikationsspiel gegen Andorra auflaufen. Christopher Antwi-Adjei muss noch auf sein Länderspiel-Debüt für Ghana warten, weil er erst Stunden vor dem Heimspiel gegen Südafrika im ghanaischen Spielort Cape Coast angekommen war. Dafür kickte SCP-Rechtsverteidiger Laurent Jans für Luxemburg in der EM-Qualifikation über die volle Distanz. Allerdings sollten Luxemburgs zarte Hoffnungen auf ein Ticket für die Europameisterschaft 2020 an diesem Abend zerplatzen.
Dies lag nicht daran, dass Jans und Co. ihr Gastspiel in Serbien mit 2:3 (0:2) verloren. Entscheidend war vielmehr der Spielausgang in einer anderen Quali-Gruppe. So kassierte der Kosovo eine 1:2-Niederlage in Tschechien, so dass die Überraschungsmannschaft vom Balkan in ihrer Gruppe nicht mehr die direkte Qualifikation schaffen kann. Dies hat wiederum zur Folge, dass Luxemburg als bestplatzierter Gruppenzweiter der Nations-League-Division D keinen Nachrückerplatz für die Play-Offs erhalten wird.
Geisterspiel in Belgrad
Nichtsdestotrotz hätten die Kicker aus dem Großherzogtum gerne Zählbares aus Serbien mitgenommen. Doch das Team von Trainer Luc Holtz sollte in der ersten Hälfte eine zu schwache Leistung zeigen. So führte Serbien zur Pause durch einen Doppelpack von Mitrovic (11./45.) mit 2:0. "Wir sind schlecht ins Spiel gestartet. Wir wussten aber, dass Serbien ein gutes Team ist. Es spricht für uns, dass wir bis zum Schluss gekämpft haben", resümierte Kapitän Laurent Jans.
In der Tat präsentierten sich die Luxemburger nach dem Wechsel wie verwandelt. Der Außenseiter verkürzte durch Rodrigues auf 1:2 (54.) und drängte auf den Ausgleich. Doch dann traf Radonjic zum 3:1 (70.) für Serbien, das von der UEFA zu einem Geisterspiel verdonnert worden war. Grund: Im Heimspiel gegen Portugal (2:4) hatten serbische Fans rassistische Sprechchöre angestimmt und jede Menge Pyrotechnik gezündet. Und so waren gegen Luxemburg lediglich 2.000 Kinder im riesigen Belgrader Stadion Roter Stern.
Eben jene Kinder sahen forsche Gäste, die auch nach dem dritten Gegentreffer nicht aufstecken sollten. So kamen die Luxemburger durch Turpel noch auf 2:3 (75.) heran. Doch zu einem Punktgewinn sollte es nicht mehr reichen. Und so hoffen Jans und seine Teamkollegen nun an diesem Sonntag, 17. November, auf eine Überraschung. Dann steht zum Abschluss der EM-Qualifikation das Heimspiel gegen Portugal auf der Agenda.
Gjasula erlebt eine Blamage
Albanien ist ebenfalls am Sonntag im Einsatz und trifft im letzten Qualifikationsspiel auf Weltmeister Frankreich. Dann ist auch Klaus Gjasula wieder an Bord. Der SCP-Akteur hatte im Hinspiel in Frankreich und gegen Moldawien jeweils Gelb gesehen und war damit am Donnerstag im Duell gegen Andorra gesperrt. Und so musste Gjasula hilflos mit ansehen, wie sich seine Nationalmannschaft gegen den Fußballzwerg aus dem Pyrenäenstaat blamierte. So stand für die Hausherren im Stadion von Elbasan am Ende ein peinliches 2:2 (1:1) zu Buche. Allerdings hatten die Albaner schon vor dem Spiel keine Chancen mehr auf ein EM-Ticket gehabt.
Ghana machte unterdessen am Donnerstag einen ersten großen Schritt Richtung Africa-Cup-Endrunde 2021. So feierten die "Black Stars" zum Auftakt der Qualifikation einen 2:0-Heimsieg gegen Südafrika. Christopher Antwi-Adjei stand dabei erwartungsgemäß noch nicht im Kader der Hausherren. Schließlich war der Paderborner, der seine erste Länderspielreise nur mit Verspätung antreten konnte, erst am Spieltag im ghanaischen Cape Coast angekommen. Wenn Ghana am Montag, 18. November, beim Außenseiter Sao Tomé und Principe gastiert, soll Antwi-Ajdei aber im Aufgebot der "Black Stars" stehen.
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