SC Paderborn

Paderborn siegt im Stil eines Aufsteigers

Paderborn feiert in einem begeisternden Fußballspiel einen 2:1-Sieg in Kiel

SCP-Trainer Steffen Baumgart macht einen Luftsprung nach dem 2:1-Sieg in Kiel. | © dpa

Frank Beineke
20.04.2019 | 21.04.2019, 11:02

Kiel. Die Sensation rückt immer näher. Vier Spieltage vor Saisonende steht Zweitliga-Aufsteiger SC Paderborn nun schon auf Rang drei. Denn während der Hamburger SV (1:1 gegen Aue) und Union Berlin (1:1 in Fürth) am Karsamstag wieder einmal patzten, gewann der SCP das Verfolgerduell bei Holstein Kiel mit 2:1 (0:0). 13.129 Zuschauer im altehrwürdigen Holstein-Stadion hatten dabei ein Fußballspiel zum Verlieben gesehen, in dem die Paderborner zum zwölften Mal in dieser Saison nach einem Rückstand Zählbares einfahren konnten.

„Das war von beiden Mannschaften herausragend", schwärmte Markus Krösche. „Und wir haben ein nahezu perfektes Spiel gemacht", ergänzte der SCP-Sport-Geschäftsführer. Lediglich in den Anfangsminuten der ersten und zweiten Hälfte waren die Gäste nicht auf der Höhe gewesen. So verbuchten die angriffslustigen Kieler zwei Großchancen in den ersten fünf Minuten. Zunächst zielte Holstein-Stürmer Honsak nach einer flachen Hereingabe von Okugawa direkt auf SCP-Keeper Zingerle (4.). Dann köpfte der Ex-Paderborner Hauke Wahl eine Ecke knapp neben das Tor (5.).

Kiels Blitzstart nach der Halbzeit

Anschließend aber sollten die Gäste die reifere Spielanlage zeigen. In einer temporeichen und mitreißenden Partie brachte vor allem SCP-Mittelfeldmotor Vasiliadis die Hände des Kieler Torwarts Reimann bei diversen Fernschüssen zum Glühen. Und in der 37. Minute hätte Paderborns Rechtsverteidiger Dräger nach feiner Michel-Vorarbeit sein erstes Saisontor erzielen können, aber auch er scheiterte an Reimann. Doch die Hausherren blieben ebenfalls brandgefährlich und erwischten einen Blitzstart in die zweite Halbzeit.

Zunächst hatte der SCP viel Glück, dass Schiedsrichter Bastian Dankert 17 Sekunden nach Wiederanpfiff ein Tor von Masaya Okugawa nicht anerkannte, weil Vorlagengeber Mathias Honsak im Abseits gestanden haben soll. Doch nur 70 Sekunden später schoss der bärenstarke Okugawa nach Vorarbeit von Jannik Dehm zum 1:0 (47.) ein - diesmal stand der Japaner wohl tatsächlich leicht im Abseits, aber die Pfeife des Referees blieb stumm. „Wir sind ein wenig schlafwagenmäßig aus der Pause gekommen. Aber was die Jungs dann geleistet haben, verdient allerhöchsten Respekt", urteilte SCP-Coach Steffen Baumgart. Denn dessen Team stellte erneut seine Comeback-Qualitäten unter Beweis.

Zwei Traumtore zum Sieg

Beim 1:1 in Minute 57 packte Kai Pröger den Hammer raus. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke drosch der Winterneuzugang das Leder per Direktabnahme aus 18 Metern ins lange Eck. Es folgten SCP-Chancen durch Klement (63./65.), Vasiliadis (64.), Michel (65./76.), Antwi-Adjei (69.) und Wahl, dem fast ein Eigentor (75.) unterlief. Kiel hatte derweil Pech, dass Joker Serra eine Schindler-Hereingabe knapp verpasste (77.). So aber gelang Paderborn der Lucky Punch.

Der eingewechselte Ben Zolinski trieb den Ball nach vorne und chippte das Spielgerät in die Mitte. Dort stand Christopher Antwi-Adjei goldrichtig, um mit einem sehenswerten Schlenzer das 1:2 zu erzielen. Dieses Tor lässt Paderborns Aufstiegsträume reifen. „Aber es ist noch ein weiter Weg. Wir sollten das hier erst mal einfach nur genießen", konstatierte Steffen Baumgart.

INFORMATION


Strohdiek hat Rücken und die Farblehre des DFB

- Der SC Paderborn musste die Reise nach Kiel ohne seinen Kapitän antreten: Christian Strohdiek hatte im Training am Donnerstagnachmittag einen falschen Schritt gemacht und einen Stich im Rücken verspürt. Der Innenverteidiger klagt ohnehin immer mal wieder über Rückenprobleme. "Wir haben ihn daher sicherheitshalber nicht mit nach Kiel genommen", erklärte SCP-Coach Steffen Baumgart. Khiry Shelton rückte dadurch in den 18er-Kader. Der US-Stürmer kam aber nicht zum Einsatz.

- Der SCP trat im Kieler Holsteinstadion in einem ungewöhnlichen Outfit an. So spielten die Gäste in roten Trikots und schwarzen Hosen. "Wir wollten eigentlich ganz in Schwarz spielen. Aber das hat der DFB nicht zugelassen, weil unsere dunklen Trikots angeblich einen zu hohen Blauanteil haben", berichtete SCP-Teammanager Ole Siegel. Ganz in Rot durften die Paderborner aber auch nicht auflaufen. Auch dies ließ die DFB-Farbenlehre nicht zu, weil die Stutzen der Kieler ebenfalls rot waren.


Paderborn Mann für Mann


Alle Artikel zu allen Personen rund um SC Paderborn 07