
Paderborn. Der SC Paderborn kann in der 2. Fußball-Bundesliga weiter überzeugen. Zwar mussten sich die Schützlinge von Trainer Steffen Baumgart am Sonntag nach zuvor drei Zweitliga-Siegen in Folge diesmal mit einem 1:1 (1:0) beim 1. FC Magdeburg begnügen. Doch Leistung und Moral stimmten in diesem unterhaltsamen Aufsteiger-Duell einmal mehr. Für den verdienten Lohn sorgte der älteste SCP-Akteur auf dem Platz: Uwe Hünemeier erzielte in der 70. Minute mit einem Treffer der Extraklasse das 1:1.
„Ich freue mich über das Remis und über die Tatsache, dass die Jungs auch heute immer an sich geglaubt haben. Es ist ein hart erarbeiteter Punkt“, bilanzierte SCP-Coach Baumgart. Dessen Team war über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, die in Sachen fußballerischer Qualität die Nase vorn hatte. Doch die formstarken Hausherren, die im Pflichtspieljahr 2019 noch ungeschlagen sind, hielten vor 20.201 äußerst lautstarken Zuschauern in der MDCC-Arena mit ihrer gefürchteten Wucht und Physis dagegen.
Der Offensive mangelt es diesmal an Effektivität
In der Anfangsphase hatte Paderborn dennoch eigentlich alles im Griff, um in Minute 13 dann doch in Rückstand zu geraten. Die Gäste verloren das Leder im Spielaufbau. Magdeburgs Mittelfeldspieler Rico Preißinger hatte plötzlich viel zu viel Platz und der Neuzugang aus Aalen erzielte aus 20 Metern sein erstes Ligator für die Börde-Kicker. Der Gegentreffer zeigte Wirkung, denn in den folgenden zehn Minuten gerieten die Paderborner ein wenig ins Schwimmen. Dann aber gewann die Baumgart-Elf wieder die Spielkontrolle.
Tekpetey, Pröger, Michel und Co. liefen bei den gefürchteten SCP-Schnellangriffen immer wieder vielversprechend auf die Magdeburger Abwehrkette zu. Doch dabei trafen die Paderborner Offensivspieler fast immer die falschen Entscheidungen. Den letzten Pässen mangelte es an der nötigen Präzision. Und im Zweifelsfall wurde noch einmal quer gespielt, statt einfach mal kompromisslos aufs Tor zu schießen. „Gerade in der ersten Halbzeit waren wir etwas fahrig. Wir waren heute irgendwie nicht so zielstrebig wie sonst“, lieferte SCP-Kapitän Uwe Hünemeier eine treffende Analyse.
Ein Duo fehlt gegen St. Pauli
So waren Paderborner Großchancen trotz bester Kontermöglichkeiten Mangelware. Doch auch Magdeburg kam nur selten gefährlich vors Tor. Nichtsdestotrotz war es ein intensives und sehenswertes Zweitliga-Spiel, in dem Ben Zolinski in der 67. Minute haarscharf das 1:1 verpasste. Nach einem Schuss von Sven Michel, den FCM-Keeper Giorgi Loria nicht festhalten konnte, setzte er den Abpraller übers Tor. Dann war vorzeitig Schluss für Zolinski. Klaus Gjasula kam ins Spiel und durfte zwei Minuten nach seiner Einwechslung mit seinen Teamkollegen jubeln.
Sebastian Vasiliadis flankte den Ball nach einem schnell ausgeführten Einwurf auf den langen Pfosten. Dort stand der mit aufgerückte Uwe Hünemeier goldrichtig, um den Ball volley ins rechte Eck zu jagen. Anschließend hatte der SCP bei zwei Magdeburger Chancen von Marcel Costly und Dennis Erdmann Glück, ehe Uwe Hünemeier in der Nachspielzeit noch eine Kopfballgelegenheit zum 1:2 hatte. „Wenn eine Mannschaft heute den Sieg verdient gehabt hätte, dann wären wir das gewesen. Aber wir müssen demütig bleiben. Wir können ja nicht jedes Spiel gewinnen. Und hier musst du erst einmal bestehen“, erklärte der SCP-Torschütze. Im Heimspiel gegen St. Pauli aber soll am kommenden Samstag, 2. März, wieder ein Dreier her. Dann müssen Sebastian Schonlau und Klaus Gjasula allerdings passen. Die beiden Paderborner sahen in Magdeburg ihre fünfte beziehungsweise zehnte Gelbe Karte.