
Paderborn. Immer wenn in dieser Saison der SC Paderborn ein fußballerisches Spektakel präsentiert hat – und davon gab es einige – ist der Betrachter geneigt zu glauben, dass das gerade Erlebte wohl nicht mehr zu toppen ist.
90 furiose Minuten
Geht aber doch, denn nach zwei 4:4-Unentschieden gegen Magdeburg und Kiel, einem 5:3-Sieg in Köln, einem 3:3-Remis gegen Sandhausen und einem 5:1-Auswärtssieg in Heidenheim fiedelten die Paderborner im letzten Pflichtspiel im Jahr 2018 und gleichzeitig dem ersten Rückrundenspiel den SV Darmstadt 98 mit 6:2 ab.


„Ich glaube, wir können heute mit einem Lächeln in die Winterpause gehen", äußerte sich nach 90 furiosen Minuten in der Benteler-Arena auch Paderborns Trainer Steffen Baumgart zufrieden. Zuvor allerdings hatte er wie immer auch auf den einen oder anderen kleinen Schönheitsfehler im Spiel hingewiesen.
Im Vergleich zum 3:0-Heimsieg über Dynamo Dresden musste Baumgart seine Elf auf einer Position verändern. Für den verletzten Sebastian Vasiliadis (Schleimbeutelentzündung) stand wieder mal Klaus Gjasula in der Startelf.
Erstgenannter rückte aber dennoch kurz in den Mittelpunkt, als Stadionsprecher Jürgen Lutter vermeldete, dass der Sommerneuzugang seinen Vertrag vorzeitig bis zum Jahr 2021 verlängert hat.
Der SCP hätte schon nach 24 Sekunden führen können
Dann begann der SCP gewohnt angriffslustig und hätte schon nach 24 Sekunden in Führung gehen können, als Sven Michel frei vor SV-Keeper Heuer Fernandes scheiterte. Das war aber nicht weiter schlimm, denn der SCP-Torjäger trug sich im Spielverlauf noch gleich zwei Mal in die Scorerliste ein.
Eine Leistung, die ausgereicht hatte, klar im Mittelpunkt zu stehen, wäre da nicht Bernard Tekpetey gewesen, der seinem Sturmpartner an diesem Nachmittag mit gleich drei Toren eindeutig die Show stahl.
Der Ex-Schalker eröffnete auch den Torreigen, als er in der 16. Minute zentral vor dem Tor mit dem linken Fuß aus 20 Metern traf. Darmstadt kam nach diesem furiosen Auftakt der Platzherren etwas besser ins Spiel, weil Paderborn nun nicht mehr so konsequent spielte und prompt glichen die Gäste eine Viertelstunde später durch Mehlem zum 1:1 aus (32.).
Gästetore nur kleine Schönheitsfehler
Im zweiten Abschnitt leitete ein sensationelles Zuspiel von Philipp Klement mit der Hacke die erneute Führung durch Sven Michel ein (50.), aber noch einmal meldeten sich die Lilien zurück, als nach einem klasse Angriff Jones nach Vorarbeit von Mehlem erneut egalisierte (65.).
Paderborn ließ aber nicht nach und spielt unbeeindruckt vom erneuten Gegentreffer weiter voll auf Angriff. „Bei beiden Gegentoren hatte wir Phasen im Spiel, in denen wir nicht wussten, in welche Richtung das Spiel geht", merkte der Trainer später kritisch an.
Es sollte sich aber herausstellen, dass diese Gästetore wirklich nur kleine Schönheitsfehler waren, denn in der Schlussviertelstunde legte der SCP noch vier Treffer nach. Einer schöner als der andere und Michels 4:2 (77.) mit einem Schlenzer mit dem Außenrist aus 40 Metern sollte sicher ein Kandidat für die Wahl zum Tor des Monats sein. Tekpetey (75./85.) und der eingewechselte Babacar Gueye (88.) durften zufrieden sein. Das Lächeln im Gesicht inklusive.
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