
Von
Hartmut Kleimann
08.08.2018 | 08.08.2018, 21:55
SC Paderborn
Baumgart-Elf verliert vor dem ersten Heimspiel am Freitag gegen den SSV Jahn Regensburg einen echten Typen, hat aber mit Klaus Gjasula einen ähnlichen Spieler in der Hinterhand
Paderborn. Immer öfter gibt es im großen Geschäft Fußball den Typ Profikicker, dem die Frisur wichtiger ist als ein ordentliches Zweikampfverhalten. Dazu gehört Paderborns Robin Krauße nicht.
Sicher legt er auch Wert auf sein Äußeres, aber nicht auf dem Platz. Da gehört er eher zu denen, die ihre Spielweise auch über den Geruchsfaktor verkörpern. Denn wenn der Sechser des SCP nach einem Spiel Richtung Kabinengang geht, dann sieht sein Trikot nicht nur nach Rasen aus, es riecht auch nach dem Grün.
Denn bei seiner Spielweise geht er gern unter die Grasnarbe und schont dabei weder sich selbst noch seine Gegner. Abräumer und Balleroberer in Personalunion. Schade nur, dass der im Januar 2016 zum SCP gewechselte defensive Mittelfeldspieler am Freitag im ersten Heimspiel der neuen Saison gegen den SSV Jahn Regensburg schon nicht mehr das Trikot des SCP tragen wird. Der 24-Jährige fehlte schon am Dienstag beim Training, am Mittwoch vermeldeten der SCP und der FC Ingolstadt Kraußes Wechsel zum FCI, wo er einen Vertrag bis 2021 unterschrieb. Über eine Ablösesumme machten die Vereine keine Angaben.
Wieder einmal also ist es dem SC Paderborn gelungen, mit Weitsicht einen jungen Spieler zu verpflichten, ihn weiter zu entwickeln, um ihn dann aus einer Win-Win-Situation heraus den nächsten Schritt gehen zu lassen. Kurios allerdings, dass der SCP schon in wenigen Tagen am 20. August im DFB-Pokalspiel der 1. Hauptrunde auf eben diesen FC Ingolstadt treffen wird. Zehn Zweitligaspiele hat Krauße bisher bestritten, allesamt für den SCP. Auch den Großteil seiner 100 Drittligapartien hat der gebürtige Rudolstädter im Trikot der Ostwestfalen absolviert.
Nun heißt Ingolstadt seine nächste Station. Ohne Zweifel verlieren die Paderborner einen echten Typen, haben aber mit Klaus Gjasula im Sommer einen Spieler geholt, der nicht nur eine gute Vorbereitung gespielt hat, sondern der von seiner Art her ähnlich agiert wie Krauße. Somit ist damit zu rechnen, dass der Neuzugang vom Halleschen FC am Freitag gegen Regensburg sein Zweitliga-Debüt feiern darf. Auf seine Frisur achtet der im Spiel ohnehin nicht. Er trägt nämlich einen Helm.
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