SC Paderborn

Paderborns Massih Wassey: Taktgeber des aktuellen Erfolgs

29-Jähriger spielt eine zentrale Rolle / Der Deutsch-Kanadier bestreitet in Erfurt sein siebtes Pflichtspiel für die Baumgart-Elf

Werner Schulte
19.08.2017 | 19.08.2017, 13:33

Paderborn. Seine Verpflichtung ist wohl ein echter Volltreffer. „Er hat die Erwartungen in den bisherigen Spielen total erfüllt, ist ein unverzichtbarer Taktgeber, hat tolle Ideen und findet in der Regel gute Lösungen", sagt SCP-Sportgeschäftsführer Markus Krösche.

Die Rede ist von Massih Wassey, den der SC Paderborn zur laufenden Drittliga-Saison von Borussia Dortmund II fürs zentrale Mittelfeld aus der Regionalliga holte. Der Deutsch-Kanadier steht an diesem Samstag in der Partie bei RW Erfurt auch im siebten Pflichtspiel, das er für seinen neuen Brötchengeber bestreitet, erneut in der Startelf (14 Uhr, Steigerwaldstadion, Liveticker auf nw.de).

Paderborns Massih Wassey (r) und Sportfreunde Lottes Tim Wendel (l) im Zweikampf | © Marc Köppelmann
Paderborns Massih Wassey (r) und Sportfreunde Lottes Tim Wendel (l) im Zweikampf | © Marc Köppelmann

Wasseys Karriere im Überblick

Wassey (sprich Wassäi), Sohn einer afghanischen Mutter und eines kanadischen Vaters, ist in Münster geboren und aufgewachsen. Bei den dortigen Preußen verbrachte er zwischen 2007 und 2009 seine „bislang erfolgreichste Zeit", die in diesem Zeitraum mit einer Westfalenmeisterschaft und zwei Gesamtsiegen im Westfalenpokal gekrönt wurde.

Sein erster großer Förderer im Seniorenalter war übrigens Paderborns Ex-Trainer Roger Schmidt („Der hat mich extrem gefordert"), der aktuell für Sinobo Guoan in Chinas Elite-Liga arbeitet. Der Kontakt zwischen den beiden Weggefährten besteht nach wie vor, „obwohl das natürlich weniger geworden ist".

Inklusive seines einjährigen Engagements beim BVB II machte der zweifache kanadische Nationalspieler anschließend Station bei sechs weiteren Vereinen. Im Alter von 29 Jahren ist die 3. Liga seine bislang höchstklassigste Herausforderung. Zwei weitere Drittligisten hatten ebenfalls angeklopft, aber dann hat er sich für den SCP entschieden, „weil mich der Markus Krösche unbedingt verpflichten wollte und mich dieses große Vertrauen schließlich überzeugen konnte".

Froh und glücklich beim SCP

Bereut hat er diese Entscheidung „noch keine Sekunde". Beim aktuellen Spitzenreiter der 3. Liga fühlte er sich auf Anhieb pudelwohl. „Seit dem ersten Spieltag merke ich, dass hier jeder für jeden Gas gibt, wir eine gute Balance und viel individuelle Qualität im Team haben", so Wassey.

Das sagt jemand, der in Dortmund schon gemeinsam mit Ousmane Dembélé trainierte und den Franzosen grundsätzlich für einen „völlig bodenständigen" Zeitgenossen hält, dem jetzt nur der Millionenpoker im Transfergerangel ein wenig den Kopf verdreht habe. Ähnlich wie der Borussen-Profi hat sich auch Wassey als Torvorbereiter bereits Bestnoten erarbeitet. Beim BVB II glänzte er während der Vorsaison mit 14 Vorlagen und traf sechs Mal selbst. Mit drei Assists, einem Liga-Tor sowie den beiden Pokaltreffern gegen Münster und St. Pauli ist er jetzt erneut auf einem guten Weg.

Trotz seiner 29 Jahre macht sich der Mittelfeldspieler noch keinen Kopf über die Zeit nach der aktiven Laufbahn. Das Fach-Abi für Wirtschaft und Verwaltung hatte er beizeiten in der Tasche. Seine Eltern betreiben in Kanada ein Autohaus und den späteren Einstieg in den Familienbetrieb schließt er zurzeit nicht aus.


Paderborn Mann für Mann


Alle Artikel zu allen Personen rund um SC Paderborn 07