Paderborn

Kluger Kopf mit schnellen Beinen

SC Paderborn: Neuzugang Christopher Antwi-Adjei hat den Sprung ins Profigeschäft geschafft, studiert nebenbei Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule Hagen und freut sich besonders auf den Test gegen Schalke

Gibt Gas auf den Außenbahnen: In den bisherigen Testspielen stellte SCP-Neuzugang Christopher Antwi-Adjei bereits seine Qualitäten unter Beweis. Dazu zählt nicht zuletzt ein explosiver Antritt. Hier ist er beim Test in Ostenland zu sehen. | © Marc Köppelmann

Frank Beineke
15.07.2017 | 15.07.2017, 09:00

Paderborn. Wenn der SC Paderborn an diesem Samstag um 14.05 Uhr in der Benteler-Arena den Erstligisten FC Schalke 04 empfängt, ist die Vorfreude bei dem ein oder anderen SCP-Profi besonders groß. Beispielsweise beim bekennenden Schalke-Fan Thomas Bertels. Doch auch ein Paderborner Neuzugang ist ein eingefleischter Anhänger der Königsblauen: Christopher Antwi-Adjei.

"Das wird ein Highlight. Ich freue mich riesig, dass wir gegen so eine Mannschaft spielen können", sagt der 23-Jährige vor dem Duell gegen "seine" Schalker. Dass der gebürtige Hagener das SCP-Trikot trägt, liegt unterdessen vor allem an einem Westfalenpokal-Spiel, das am 18. April in der Benteler-Arena stattgefunden hatte. Antwi-Adjei gastierte damals mit dem Regionalligisten TSG Sprockhövel beim SCP. Der TSG-Kapitän wirbelte die Paderborner Defensive gehörig durcheinander. Sprockhövel verlor zwar mit 1:2 nach Verlängerung. Doch Antwi-Adjei war letztlich der große Gewinner.

Karriere-Start als Torwart

"Ein, zwei Tage später hat mich Markus Krösche angerufen und gefragt, ob ich mir einen Wechsel zum SCP vorstellen könne. Und bei einem solchen Anruf zögerst du nicht lange", sagt der Offensiv-Akteur, der als erster Neuzugang unterschrieb und auch im Falle des Abstiegs in die Regionalliga zum SCP gekommen wäre. "Die Trainingsbedingungen hier in Paderborn sind optimal", schwärmt Antwi-Adjei, der in den Testspielen bereits seine Stärken unter Beweis stellte. So verfügt der Flügelflitzer über einen explosiven Antritt, eine feine Technik und einen guten Abschluss. Zudem kann der beidfüßige SCP-Neuzugang problemlos die Seiten wechseln. "Mein rechter Fuß ist allerdings etwas besser", sagt Antwi-Adjei und nennt zugleich die Bereiche, in denen er noch die meiste Luft nach oben hat: "Mein Defensiv-Verhalten muss ich sicher optimieren. Und auch das Kopfballspiel könnte besser sein."

Begonnen hatte Christopher Antwi-Adjei seine Fußballkarriere im zarten Alter von fünf Jahren. Ein Freundin seiner Mutter hatte ihn und seinen Zwillingsbruder Christian damals zum Training bei Fortuna Hagen gelotst. In den ersten zwei Jahren stand Christopher dabei im Tor. "Aber irgendwann war ich dafür zu klein", berichtet der SCP-Akteur, der anschließend als Feldspieler in Diensten des Hasper SV und des MSV Duisburg immer weiter nach vorne rücken sollte.

So war er zunächst Innenverteidiger, dann Außenverteidiger und anschließend Sechser. Nach dem im Sommer 2011 erfolgten Wechsel in die Jugend von Eintracht Dortmund landete Antwi-Adjei schließlich in der Offensive. Seit dieser Zeit trägt er zudem den Spitznamen "Jimmy", den ihm die Eintracht-Trainer verpassten.

"Mein Zwillingsbruder war dagegen von Beginn an Stürmer und anfangs viel, viel besser als ich", urteilt der 23-Jährige über seinen Bruder Christian. "Er hat sogar Angebote von Schalke und Dortmund erhalten, die er aber ausschlug. Dann hatte er leider viel Pech mit Verletzungen. Den großen Traum von einer Profi-Karriere hat Christian nicht mehr", erklärt der SCP-Spieler mit Blick auf seinen Zwillingsbruder, der nun für den Landesligisten Hohenlimburger SV kickt.

Auch Christopher Antwi-Adjei hätte seine höherklassigen Ambitionen zwischenzeitlich fast zu den Akten gelegt. Als Spieler des Oberligisten Westfalia Herne hatte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann begonnen. "Ich wollte mich dann schon ganz auf die Lehre konzentrieren, als das Angebot aus Sprockhövel kam", erklärt der 23-Jährige.

Antwi-Adjei schloss seine Ausbildung während seiner Zeit bei der TSG erfolgreich ab und begann umgehend ein Wirtschaftsingenieur-Studium an der Fachhochschule Hagen. Mittlerweile ist der SCP-Kicker im vierten Semester. Den vergangenen trainingsfreien Montag nutzte er, um an der FH Hagen eine Prüfung zu schreiben. Künftig aber wird erst einmal der Fußball im Mittelpunkt stehen.

"Ich will hier in Paderborn einfach Gas geben", betont der 1,71 Meter große Profikicker. Möglichst schon am Samstag gegen Schalke. An Unterstützung wird es nicht mangeln. Seine Mutter und sein Vater, die beide aus Ghana stammen, sind ebenso in der Benteler-Arena wie seine zwei Brüder und seine Schwester. Hinzu kommen diverse Freunde und Verwandte. Sollte Paderborn ein Tor schießen, dürfte Christian Antwi-Adjei übrigens besonders laut jubeln. Christophers Zwillingsbruder ist nämlich ein glühender Anhänger von Borussia Dortmund.


Paderborn Mann für Mann


Alle Artikel zu allen Personen rund um SC Paderborn 07