Belek. Hinter Alban Meha liegt ein ereignisreiches Fußballjahr 2014. Nach einer starken Wintervorbereitung drehte der Mittelfeldspieler des SC Paderborn in den letzten 14 Spielen der vergangenen Zweitliga-Saison richtig auf. Mit acht Toren war er einer der Garanten für den Aufstieg. 2015 aber dürfte für Meha noch entscheidender werden. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Und dann wäre da noch ein großer Traum: Der 28-Jährige will sich mit Albanien für die Europameisterschaft 2016 qualifizieren.
Die Grundlagen für seine Gala-Form in der Zweitliga-Rückrunde 2014 hatte Meha vor einem Jahr beim Trainingslager im türkischen Side gelegt. Nun legen die SCP-Kicker in Belek richtig los. Meha hofft, dass er erneut durchstarten kann. Denn zuletzt machte ihm ein winziges Stück Knorpel im rechten Kniegelenk zu schaffen. "Gleich nach dem ersten Training nach der Winterpause ist das Knie wieder dick geworden", berichtet Meha.
Dank unserer Videos vom SCP-Trainingslager in Belek sind Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch diesmal wieder top-informiert. Aber zusätzlich können Sie dank der vor Ort gedrehten Clips auch zwei attraktive Eintrittskarten gewinnen. Sehen Sie sich die Videos genau an, dann können Sie zum Ende des Trainingslagers auch problemlos die Fragen in unserem Quiz beantworten, das wir kurz vor der Abreise des Teams freischalten. Unter allen, die die Fragen richtig beantworten, verlosen wir zwei VIP-Tickets für das Vorbereitungsspiel des SC Paderborn gegen den FC St. Pauli am Samstag, 24. Januar, 14.30 Uhr. Viel Spaß mit unseren Videos!
Die Verletzungsmisere begann im Mai 2013. Damals verursachte ein Meniskuseinriss im linken Knie eine viereinhalbmonatige Zwangspause. Im Sommertrainingslager in Achenkirch zog sich Meha Ende August 2014 im Testspiel gegen Haifa die gleiche Verletzung im rechten Knie zu. Diesmal feierte er schon nach acht Wochen Pause ein kurzes Erstliga-Debüt im Heimspiel gegen Mönchengladbach. Doch erst vier Spieltage später stand Meha erstmals in der Startelf. Beim 3:1-Sieg gegen Hertha BSC Berlin gelang ihm prompt ein Tor.
            
                            Gegen Serbien sagt man nicht ab
"Es war schon schwer, geduldig zu bleiben. Aber die Jungs haben es super gemacht", blickt der im kosovarischen Mitrovica geborene SCP-Kicker auf die Zeit zurück, in der er das Spektakel 1. Liga nur aus der Zuschauerperspektive erlebte. Ein Grund für die lange Pause zwischen dem Gladbach- und Hertha-Spiel dürfte eine seltsame Entscheidung des albanischen Nationaltrainers Gianni De Biasi gewesen sein. Dieser hatte Meha im Oktober trotz fehlender Spielpraxis fürs Quali-Duell in Serbien nominiert, obwohl eine Trainingswoche in Paderborn sinnvoller gewesen wäre. "Aber ein Spiel gegen Serbien sagt man nicht ab", schmunzelt Meha.
Vier Wochen später erhielt der SCP-Akteur dagegen keine Einladung für die Testspiele gegen Frankreich und Italien, obwohl Meha wieder fit war. Aber die Irritationen seien ausgeräumt. "Der Nationaltrainer setzt in der Quali auf mich", betont Meha. Ende März wartet dabei die Pflichtaufgabe gegen Armenien, ehe im September und Oktober mit den Partien gegen Dänemark, Portugal, Serbien und Armenien die Wochen der Wahrheit anstehen.
Das besagte Hinspiel in Serbien endete derweil mit einem Abbruch. Beide Teams erhielten null Punkte. Albanien wurden zudem 0:3-Tore aufgebrummt. "Das UEFA-Urteil ist nicht fair. Es ist ein Witz, das wir sogar härter bestraft wurden als Serbien", meint Meha. Vergangene Woche legten der albanische und serbische Verband Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS ein. Doch unabhängig davon, wie die letzte Instanz entscheidet: Meha ist in Sachen EM-Qualifikation zuversichtlich. "Wir haben ein gutes Team und gute Chancen. Das ganze Land steht hinter uns. Wir können in die Geschichtsbücher eingehen", betont der 28-Jährige.
"Ich will abwarten"
Doch vor allem auf Vereinsebene wird 2015 für ihn zum eminent wichtigen Jahr. Mehas Vertrag beim SCP läuft im Juni aus. Zwar hat sein Berater Dirk Lips mit Paderborns Sport-Geschäftsführer Michael Born schon "sehr gute Gespräche" (O-Ton Meha) geführt. Doch es ist wohl unwahrscheinlich, dass es noch in der Winterpause zur Vertragsverlängerung kommt. "Ich will abwarten, bis ich wieder fit bin, und sehen, wie ich in die Rückrunde reinkomme", erklärt Meha und fügt an: "Ich bin nicht mehr der Jüngste. Das ist der entscheidende Vertrag und vielleicht der wichtigste Karriere-Schritt für mich."
Eines steht fest: Meha hat Erstliga-Blut geleckt. "Ich weiß, dass ich das Zeug für diese Liga habe", sagt er. Der unlängst in der Bild-Zeitung kolportierten Behauptung, wonach er den SCP bei einem Abstieg verlassen werde, widerspricht Meha aber entschieden. "Ich kann mir durchaus vorstellen, auch in der 2. Liga in Paderborn zu spielen. Aber am allerschönsten wäre es, auch nächste Saison mit dem SCP in der 1. Liga zu kicken", erklärt der albanische Nationalspieler. Für dieses Ziel will auch Meha Gas geben. Wenn das Knie mitspielt.