TSG-Handballer geben gegen den Erstligisten alles

Bielefeld. Mehr war nicht drin. Ein bisschen vielleicht. Ein Tor mehr hier und da, ein Gegentor weniger da und dort. Aber es war schon in Ordnung: Die Drittliga-Handballer der TSG A-H Bielefeld unterlagen Erstligist Bergischer HC 24:38. Mit dem ersten Spiel im DHB-Pokal seit 14 Jahren und dem ersten überhaupt in der Heeper Halle verabschiedeten sich die Bielefelder gleich wieder aus dem Wettbewerb. Aber mit verdientem Applaus. BHC-Trainer Arnor Gunnarsson sagte im Nachgang: &bdquo;Bielefeld hat es sehr gut gemacht, hat sich nach den ersten Rückständen zurückgekämpft und war dann in der zweiten Halbzeit etwas müde. Aber Hut ab vor dieser TSG.“ Tatsächlich schien die Partie schon sehr früh sehr klar Richtung Bergisches Land zu laufen. Keine fünf Minuten brauchte der BHC, um fünf Tore zu werfen bei fünf Angriffen. &bdquo;Wir haben ein wenig gebraucht, um in das Tempo und die Härte zu finden“, meinte Bielefelds Coach Niels Pfannenschmidt. Er half mit einer Auszeit und kurz darauf mit einem Torhüterwechsel. Mustafa Wendland hatte schon mehr Erfolg als Leon Goldbecker zuvor, der allerdings ausschließlich freie Würfe auf sich hatte zukommen sehen. Jetzt lief es etwas besser. Rote Karte für Jonas Leppich stecken die Bielefelder weg Die nun akklimatisierten Bielefelder schoben sich aus dem 2:5 beim 4:7 zurück ins Spiel. Als dann der gerade eingewechselte TSG-Kreisläufer Jonas Leppich wegen eines Ellenbogenchecks im Angriff Rot sah (11.), stoppte das den Lauf seiner Mannschaft überhaupt nicht. Drei Tore in Folge vom 4:9 zum 7:9 machten aus dem Heeper Dom einen Heepenkessel (15.). Mit Fans und Begeisterung hielt die TSG bis zum Pausenstand von 14:19 dagegen. &bdquo;Man hat natürlich den Klassenunterschied gesehen. Aber wir haben es über viele Phasen sehr ordentlich gemacht“, sagte TSG-Kapitän Dominik Waldhof – und meinte natürlich zuvorderst die zwischen der zehnten und der 30. Minute. Die Phase nach der Pause eher nicht. Bergischer HC mit Höchstgeschwindigkeit aus der Kabine Da legte der BHC in Höchstgeschwindigkeit in kaum drei Minuten vier Tore vor. Und alle 488 Zuschauer in der nicht ausverkauften Halle wussten: mit dem 14:23 war das Ding schon gelaufen. TSG-Linkshänder Jan Pretzewofsky meinte: &bdquo;Da muss man dann den Spielstand ausblenden und einfach noch mal alles geben, was drin ist. Es hat trotzdem Spaß gemacht.“ Und so kamen Jannik Ullmann und Leon Throne aus der Oberliga-Mannschaft zu erstligareifen Treffern. Und dann war da noch Simon Strakeljahn. Gemeinsam mit Pretzewofsky und Manuel Hörr war &bdquo;Strak“ erneut bester TSGer. &bdquo;Wir haben ihn gesehen und wussten, er kann zur Hand gehen und gegen die Hand, hat eine schnelle Drehung vor dem Mann und kann Unterhandwürfe. Er hat trotzdem alles gemacht“, lobte Arnor Gunnarsson. Niels Pfannenschmidt erklärte: &bdquo;Simon kam von der Nachtschicht bei der Polizei, hatte noch eine Familienfeier und hat nur zwei Stunden geschlafen.“ Die Frage, ob Strakeljahn noch einmal kurz aus der Kabine kommen könne, beantwortete der verletzte TSG-Rückraumspieler Fynn Unger als Verbindungsmann: &bdquo;Sorry, der ist schon weg. Er muss wieder zur Nachtschicht.“ Mehr war also wirklich nicht drin. TSG A-H Bielefeld: Goldbecker/Wendland; Hörr (6/1), Pretzewofsky (5), Strakeljahn (4), Bechtloff, Ullmann (je 2), Waldhof, Demerza, Oetjen, Strathmeier, Throne (je 1), Leppich Bergischer HC: Rudeck/Diedrich; Morante Maldonado (8), Beyer (7/3), Fuchs (5), Seesing (4), Steinhaus, Wasielewksi, Scholtes (je 3), Babak, Fraatz (je 2), Kooij (1), Massoud, Babarskas Zeitstrafen: TSG 3 (Oetjen 2, Waldhof – BHC 1 (Kooij) Rote Karte: Leppich (TSG, 11. Minute)

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