Leon Harth gibt nicht auf: Bielefelder boxt um seine dritte WM-Chance

Bielefeld. Es ist sein Traum, und er will ihn noch nicht aufgeben. &bdquo;Ich möchte Weltmeister werden, dafür arbeite ich, das ist mein Ziel“, sagt Leon Harth. Zweimal schon hat der Bielefelder Profi um einen WM-Titel geboxt. Der Gürtel für den Champion war im wahren Wortsinn zum Greifen nah. Im ersten Kampf unterlag er in Dubai dem Russen Ewgeni Tischschtenko. Später stellte sich heraus, dass der gedopt war. Im zweiten verlor Harth im Oktober vergangenen Jahres im russischen Ufa gegen den dort beheimateten Lokalmatador Muslim Gadzhimagomedow einstimmig nach Punkten. Jetzt eröffnet sich für den Bielefelder eine neue Möglichkeit, Weltmeister der WBA im Bridgerweight (bis 101,6 kg) zu werden. Harth freut sich und gibt sich angriffslustig. &bdquo;Ich glaube an meine Chance“, bekräftigt der mittlerweile 37-Jährige. Für eine WM-Chance muss Harth am Samstag siegen Andere tun das offenbar nicht. Er merke, dass seine unerschütterliche Zuversicht manchmal belächelt werde, sagt Harth: &bdquo;Diese Leute haben mich abgeschrieben. Sie sagen das nicht so direkt, sondern Sachen wie, dass sie mich für meinen Optimismus bewundern, aber das motiviert mich nur noch mehr“, betont der gebürtige Armenier. Lesen Sie auch: Bielefelder Leon Harth verliert WM-Kampf nach zwölf Runden Bevor er allerdings für einen weiteren Weltmeisterschaftskampf infrage kommt, muss sich Harth qualifizieren. Diese Hürde möchte er am Samstag aus dem Weg räumen. In Unterschleißheim bei München kämpft er auf einer Veranstaltung der A.K. Promotion. Im Ballhausforum des Infinity Munich stehen Titelkämpfe der anerkannten Weltverbände WBA und WBC auf dem Programm. &bdquo;Das Hotel ist eine schöne Location, ich war schon mal als Zuschauer da“, sagt Harth. In seinem Kampf soll es um den WBA-Continental-Titel gehen. Suche nach einem Gegner war noch nie so schwer Seit Montag erst steht Harths Gegner fest. Es ist der Montenegriner Dilan Prasovic. Dem Bielefelder bleiben also nur wenige Tage, um sich auf die Eigenheiten seines Kontrahenten einzustellen. &bdquo;Ich bin jetzt seit 13 Jahren Profi, aber so schwer war es noch nie, einen Gegner zu finden“, erzählt Harth. Um wieder um die WM boxen zu dürfen, brauchte er einen Gegner, den die WBA akzeptiert. Denn: &bdquo;Der Sieger des Kampfes am Samstag ist entweder sofort WM-Herausforderer oder er bekommt einen sogenannten Eliminator, einen Ausscheidungskampf“, sagt Harth. Er und sein Team hätten Faustkämpfer aus Venezuela, Brasilien, Argentinien und &bdquo;von überall“ angefragt, doch entweder lehnte die WBA ab, oder ein Vertrag ließ sich nicht konkretisieren. Harths Gegner boxte schon im Schwergewicht Nachdem ein aussichtsreicher Kandidat kurzfristig abgesagt hatte, war Dilan Prasovic die letzte Hoffnung. Er rangiert in der WBA-Weltrangliste im Bridgerweight auf dem sechsten Platz. Leon Harth ist Vierter, Weltmeister ist immer noch Muslim Gadzhimagomedow. Prasovic hat bislang 25 Profikämpfe (19 Siege, 6 Niederlagen) absolviert. Der 30-Jährige kämpfte mal im Schwergewicht, mal im Cruisergewicht. Aus dem kam auch Leon Harth, bevor er eine Gewichtsklasse aufstieg. Da das Bridgerweight sich noch nicht international durchgesetzt hat, pendeln viele Profis oberhalb des Cruisergewichts zwischen den Gewichtsklassen. Bislang haben von den vier anerkannten Weltverbänden WBA und WBC das Bridgerweight eingeführt. &bdquo;Wenn IBF und WBO nachziehen, wird die Klasse populärer“, meint Harth. Seine ganze Konzentration gilt jetzt dem Zehn-Runden-Kampf am Samstag. Die Vorbereitung sei sehr gut gelaufen, sagt Harth. Er blickt dem wichtigen Duell, das &bdquo;fight24.tv“ übertragen soll, optimistisch und enthusiastisch entgegen. Auch weil sein Sohn Grigor erstmals am Ring dabei sein und seinen Vater unterstützen wird.

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