Bielefelder Handballer blicken gespannt zur Konkurrenz

Bielefeld. &bdquo;Die Frage ist jetzt beschissen.“ Meinte also der im Schnitt eloquente Niels Pfannenschmidt. Nach der 25:27-Niederlage beim TuS Spenge am 5. April war der Coach der Drittliga-Handballer der TSG A-H Bielefeld von Spenges Pressetalk-Moderator Matthias Klusmann vorauseilend nach seinen Saisonzielen für 2025/26 gefragt worden. Pfannenschmidts Team hatte erst ein paar Minuten zuvor diese prestigeträchtige Angelegenheit verloren. Der TuS Spenge möge sich doch über den Erfolg gegen &bdquo;seine“ TSG freuen. Damit lag Pfannenschmidt vor dem bierseligen Auditorium komplett richtig. Und doch wirft die nächste Spielzeit ihre Schatten voraus. Denn die Bielefelder haben mit sechs neuen Spielern für die nächste Drittliga-Spielzeit und Pfannenschmidts Vertragsverlängerung bis 2028 ein Zeichen gesetzt. &bdquo;Die nächste Stufe“ nennt Pfannenschmidt das Ziel, sich ab dem Saisonstart am 23. August 2025 unter die besten zwei Teams der Staffel Nord-West zu schieben. Und so im Jahr 2026 die Aufstiegsrunde zur 2. Liga zu erreichen. Realistisch, angesichts des feststehenden dritten Platzes der laufenden Serie. Jedoch: Ob die Bielefelder ihr Ziel erreichen, dürfte auch – womöglich maßgeblich – von der Konkurrenz abhängen. Abstiegskampf der Zweitligisten unter Beobachtung Bereits im vorigen Sommer war der &bdquo;Worst Case“ eingetreten, als die Platzhirsche der Staffel, Eintracht Hildesheim und der TV Emsdetten, den Sprung nach oben eben nicht schafften. Jetzt sind sie wieder die Größten auf der Lichtung – und versuchen es erneut. &bdquo;Natürlich wäre es gut, wenn sie jetzt beide hochgehen würden“, sagt Pfannenschmidt. Der Weg würde dann ein etwas leichterer sein. Lesen Sie auch: TSG-Trainer Pfannenschmidt sagt für weitere drei Jahre zu Aber da ist ja noch die 2. Liga mit ihren Absteigern. Im Kampf um den Klassenerhalt sind derzeit gleich sechs Mannschaften, die in die TSG-Staffel rutschen könnten, in der akut bedrohten Zone: TuS N-Lübbecke, TV Großwallstadt, VfL Lübeck-Schwartau, ASV Hamm/Westfalen, TuS Ferndorf und Bayer Dormagen. Bielefelds Trainer verfolgt die Aufstiegsspiele Zurück ins Jetzt: In der aktuellen Serie der 3. Liga haben Hildesheim und Emsdetten ihre Plätze im Aufstiegskampf &bdquo;zwei aus acht“ sicher. Eintracht Hildesheim wird nach dem 36:26 über Emsdetten als Erster zunächst in Hin- und Rückspiel gegen den TV Gelnhausen antreten (2. Staffel Süd-West, 48:8 Punkte), der TV Emsdetten trifft als Zweiter auf die HSG Krefeld Niederrhein, den Süd-West-Besten mit aktuell 55:1 Punkten. Die Termine sind die Wochenenden 18./19. und 25./26. Mai. Und das sind erst die Halbfinals. Die Sieger treffen dann am 1./2. und 8./9. Juni auf die Halbfinal-Gewinner der Staffeln Nord-Ost und Süd. Derzeit im Nord-Osten top: Der MTV Braunschweig mit 51:5 Punkten, im Süden der HC Oppenweiler/Backnang (52:4 Punkte). Die beachtlichen Ausbeuten der regulären Serie von Hildesheim mit 54:2 und Emsdetten mit 48:8 Punkten sind also längst kein Freifahrtschein für die Favoritenrollen. Pfannenschmidt hat ein paar hoch spannende Wochen ohne Selbstbeteiligung vor sich: &bdquo;Ich werde mir jetzt auch die Spiele der anderen Teams anschauen. Um ein noch besseres Gefühl für die Leistungsstärke in Deutschland zu bekommen.“ Und er wird natürlich die 2. Liga im Blick behalten. Optimal aus Bielefelder Sicht wäre es, wenn es am letzten Spieltag (7. Juni) neben dem feststehenden Absteiger HSG Konstanz auch die Eulen Ludwigshafen erwischen würde. Der TuS N-Lübbecke etwa dürfte sich im Abstiegsfall dem Vernehmen nach nicht langfristig in der 3. Liga festspielen wollen. Also wissen die TSGer erst nach der ersten Juni-Woche, was ihnen in der neuen Saison blüht. Ende Juni wird dann die 1. Runde im DHB-Pokal ausgelost. Die TSG ist als Dritter sicher dabei. Teilnehmer sind dann die Plätze eins bis drei der vier Drittliga-Staffeln (also zwölf) sowie die zehn Besten der 2. Liga. Diese 22 Teams werden in eine Nord- und eine Süd-Gruppe aufgeteilt, aus denen die elf Partien gezogen werden. Im DHB-Pokal kommen ab Runde zwei die Erstligisten dazu Pfannenschmidt kann also zunächst noch nicht auf seinen Ex-Verein TBV Lemgo-Lippe treffen. In der zweiten Runde dann schon: Hier nehmen insgesamt 26 Teams teil: Elf Sieger aus der ersten Runde, dazu 15 Teams aus der 1. Bundesliga, wobei die Plätze eins bis drei im DHB-Pokal direkt für das Achtelfinale gesetzt sind. Es wird also eine anspruchsvolle Saison werden für die Bielefelder. Vielleicht gegen alte Bekannte. Womöglich spielen sie im Pokal gegen Hildesheim und/oder Emsdetten und dazu in der neuen Saison. Erst einmal aber, nach dem Spiel am nächsten Samstag in Wilhelmshaven, geht es gegen Hildesheim am letzten Spieltag dieser Serie am Samstag, 3. Mai, in der Seidensticker-Halle. Um zu sehen, wie hoch die Trauben hängen.

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