Bechtloffs Comeback am Ort des Triumphes

Bielefeld. Auch Niels Pfannenschmidt lernt nie aus. Also meinte der Coach des Drittligisten TSG A-H Bielefeld zur Rückkehr von Linksaußen Jens Bechtloff nach beinahe zweijähriger vollständiger Handball-Pause: &bdquo;Feile ist topfit und wirft alle Bälle rein. Als wäre er nie weg gewesen.“ Zu besichtigen ist die Form des 38-jährigen Comebackers mit dem Spitznamen aus der Handwerker-Zunft an diesem Samstag ab 18 Uhr in Heepen gegen den TV Bissendorf-Holte. Weil mit Jacob Broyer und Malik St. Claire beide Linksaußen verletzt ausfallen, springt Bechtloff nun also ein. Die Verwunderung des Trainers über seine Form fängt der, noch ganz Profi, schnell wieder ein: &bdquo;Training und Spiel sind zwei unterschiedliche Sachen. Wir werden sehen, wie es klappt.“ Fit mit Laufen und Krafttraining Vier Trainingseinheiten mit der Mannschaft wird Bechtloff absolviert haben, wenn er gegen das Team aus dem Osnabrücker Land antritt. &bdquo;Mit Laufen und Krafttraining, so viermal die Woche“, habe er sich seit seinem Abschied von der TSG im Mai 2023 in Form gehalten. Womit wir beim Blick zurück wären. Bechtloffs bisher letztes Spiel im TSG-Dress war ein besonderes. Am 20. Mai 2023 gab er beim 33:27 über den TuS Ferndorf II in der Oberliga seinen Ausstand. Durch diesen Erfolg hatte sich die TSG die Meisterschaft und den Aufstieg in die 3. Liga gesichert. In Heepen, wo sich der Kreis nun schließt. Bechtloffs damaliger Gruß an seine in zwei TSG-Jahren gewaltig angewachsene Fan-Gemeinde: Acht Tore. Im Trikot mit der 8. Tschüss im goldenen Konfettiregen zu Beginn der Aufstiegsfeierlichkeiten. Passend. Trickwerfer Bechtloff bleibt über die Saison hinaus Die 8 ist inzwischen vergeben an Thore Oetjen, Bechtloff kehrt mit der 37 zurück. Obwohl er schon, erst, 38 Jahre alt ist. &bdquo;Die 37 ist das Trikot von Rene Plaß, der die Mannschaft ja verlassen hat“, sagt Bechtloff. Und weil die Trikots mit wechselnden Werbepartnern auf der Brust schon bis Saisonende fertig produziert sind, gab es keine Extrawurst für den Extrakönner. Bechtloffs Wunschtrikot kommt erst im Sommer, denn der Trickwerfer bleibt länger. So lange, bis Malik St. Claire seinen Kreuzbandriss vollständig auskuriert hat und wieder spielen kann. Bechtloff: &bdquo;Ich habe einen Vertrag bis zum 31. Dezember unterschrieben. Aber mit Christian Sprdlik und dem Coach ist abgesprochen, dass wir das so einrichten, dass es mit der Ablösung durch Malik klappt.“ Bechtloff ist hauptberuflich im Außendienst für ein Bauunternehmen tätig. Mit seinem offiziellen Vertrag bei der TSG ist er nun berufsgenossenschaftlich abgesichert. Zur erwähnten Nummer 8 sagt Bechtloff: &bdquo;Ab Sommer nehme ich die 4. Meine Tochter spielt auch mit der 4 – und 4 plus 4 sind ja auch wieder 8, mit der ich meine ganze Karriere über gespielt habe.“ Bielefelder Personalengpass Gegen Bissendorf wird nun also die 37 ran müssen. &bdquo;Jacob Broyer ist noch nicht so weit“, sagt Niels Pfannenschmidt über den an der Schulter verletzten 20-Jährigen. Überhaupt ist der Kader zuletzt etwas ausgedünnt. Von den Rückraumspielern fehlt Fynn Unger ebenfalls mit einer Schulterverletzung, Arvid Dragunski und Alexej Demerza haben sich einen Virus eingefangen. Beider Einsätze sind unwahrscheinlich. &bdquo;Wir werden unser Spiel der Personalsituation etwas anpassen müssen“, sagt Pfannenschmidt und meint damit, hier und da etwas Tempo herauszunehmen. Gegner mit schlechtester Abwehr der Liga Die Gäste, mit 15:31 Punkten auf Rang zwölf verortet, haben es in ihren 23 Spielen auf stolze 730 eigene Treffer gebracht, was den besten Wert hinter dem Führungs-Quartett aus Hildesheim, Emsdetten, Bielefeld und Wilhelmshaven bedeutet. &bdquo;Eher eine Angriffsmannschaft“, sagt also Pfannenschmidt – im Wissen um die 811 Gegentore der Bissendorfer. &bdquo;Bestwert“ in der Liga. In der Hinrunde gewann die TSG in Bissendorf mit 39:38, weil Jacob Broyer vier Sekunden vor Schluss final traf. &bdquo;Ich werde versuchen, die Lücke von Jacob und Malik so gut es geht zu füllen“, sagte Jens Bechtloff unter der Woche. Vor der Situation, dass er kurz vor Schluss eine Spielentscheidung auf der Hand hat, ist zumindest Pfannenschmidt nicht bange.

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