Hinrundenbilanz: Bielefelder Handballer kommen in großen Schritten voran

Bielefeld. Mit einem kleinen bisschen Abstand zur Hinrunde sagt Niels Pfannenschmidt: &bdquo;Die Erkenntnis ist, dass in unserer Staffel nicht drei Mannschaften an der Spitze sind, sondern zwei. Wir gehören nicht dazu.“ Eintracht Hildesheim mit 26:2 Punkten und der TV Emsdetten mit 25:3 kämpfen halt doch in einer anderen Gewichtsklasse als die TSG A-H Bielefeld. Die hat es im zweiten Jahr nach dem Aufstieg auf 23:7 Punkte gebracht. Und das, sagt also ihr Trainer Pfannenschmidt, sei &bdquo;richtig, richtig gut“. Bei der Betrachtung der Drittliga-Hinrunde lagen das Glanzlicht und die dunkelste Stunde dicht beieinander. Genau gesagt drei Wochen. Im Vorjahr waren es noch 16:14 Punkte für die Bielefelder Die TSG-Handballer haben ein ereignisreiches Halbjahr gespielt, an dessen Ende – weil die Tabelle nicht lügt – jenes richtig, richtig gutes Fazit steht. Schließlich hat das Team im Vergleich zu 16:14 Zählern der Vorsaison das geliefert, was die Verantwortlichen als Ziel ausgegeben hatten: einen spürbaren Aufwärtstrend. Mit dabei: zwei Ausreißer. Das Glanzlicht war zweifelsohne der fulminante 36:24-Erfolg über den Erzrivalen TuS Spenge am 23. November. Mit Doppel-Kempa und allem Zipp und Zapp. Eine Wolke hatte sich jüngst zum Hinrundenschluss bei der 25:37-Abfuhr in Hildesheim über den lichten Himmel des Bielefelder Ostens geschoben. &bdquo;Da haben wir erlebt, was Spenge gegen uns erlebt hat“, meint Pfannenschmidt. Ein Ausnahmespiel. Das war so nicht zu erwarten gewesen. TSG zeigt ungeahnte Konstanz &bdquo;Und davon lasse ich mir die Hinrunde auch nicht kaputtreden. Wir haben große Schritte nach vornm gemacht“, sagt der Coach. Schließlich war die TSG zuvor durch eine ungeahnte Konstanz aufgefallen. Der Saisonauftakt hatte immerhin angedeutet, dass mit den Bielefeldern zu rechnen sein würde. Der 33:32-Erfolg beim OHV Aurich muss in der Rückschau als Bigpoint gewertet werden. Denn die Ostfriesen gingen mit einem neu zusammengestellten Kader an den Start (unter anderem mit den Ex-TSGern Christopher Braun, Rene Mihaljevic und Nerdin Vunic) und stehen nun mit 17:11 Zählern sehr ordentlich da. Die Zugänge treffen bereits im ersten Spiel reichlich Zweiter Fingerzeig auf eine deutliche Konsolidierung der TSG: Mit Simon Strakeljahn, Thore Oetjen, Arvid Dragunski und Maximilian Nowatzki warfen vier der fünf Zugänge in Aurich gemeinsam 14 Tore. &bdquo;Einen echten Stresstest“ nannte Pfannenschmidt das erst zum Ende enge Spiel. Stress blieb ihm und seinem neu formierten Team darauf erst einmal erspart. So wie Aurich als Auswärtsstreich gewertet werden darf, müssen die folgenden Siege als Pflichtaufgaben gesehen werden: Das Quartett aus Gummersbach II, Hagen II, Söhre und Lippe II spülte plus 37 Tore auf das Konto der TSG. Nach dem 38:30-Erfolg über HandbALL Lippe II bescheinigte Pfannenschmidt seiner Mannschaft &bdquo;mit die beste erste Halbzeit der Saison“. Und so kam dann, was dem Lob im Sport manchmal folgt. Der Rückschlag, hier in Form eines 28:28 beim Aufsteiger Habenhausen. Ein gewonnener Punkt trotz der Ausgangslage des Tabellenführers. Einmal fehlt Trainer Pfannenschmidt der Zugriff Neuland für Pfannenschmidt mit einer 2:11-Tore-Phase seines Teams: &bdquo;Ich hatte keinen Zugriff auf die Mannschaft, weil ich kurz nicht wusste, welche Baustelle wir zuerst beheben sollten.“ Habenhausen war Auftakt zu einer kleinen Serie, die in der Wirtschaft als &bdquo;konjunkturelle Delle“ durchgeht. Beim 33:27-Sieg gegen die Ahlener SG motzte Pfannenschmidt über die Einstellung seiner Mannschaften nach einer nicht ausgebauten 17:10-Pausenführung. Beim 39:38-Erfolg in Bissendorf langte Linksaußen Jacob Broyer erst zwei Sekunden vor Schluss entscheidend hin. Gutes Pferd, das nur so hoch springt, wie es muss, oder blaues Auge? Wohl von beidem ein bisschen. Erdrutschsieg über den Erzrivalen Spenge Beim 39:25 daheim über Baunatal waren die Sinne geschärft für das Spitzenspiel gegen Emsdetten. Das reichte aber nicht. Mit dem 38:33 zog der TVE an der TSG vorbei. Dem soliden Sieg-Auftritt bei Schalksmühle-Halver, den Dragons, folgte Spenge. Ein Erdrutschsieg, der über die horrenden Niederlagen der Vergangenheit hinwegtröstete. Im Sog der Bielefelder &bdquo;Spengeuphorie“ ging auch die MT Melsungen II unter. &bdquo;Die nächsten beiden Spiele werden zeigen, wie gut wir wirklich sind“, meinte Pfannenschmidt vor dem Doppelwumms mit Wilhelmshaven und Hildesheim. Der Doppelwumms bringt die Ernüchterung Gegen das Team vom Jadebusen kassierte die TSG ihre erste Heimniederlage (34:39), es folgte die Ernüchterung in Hildesheim. Und die Erkenntnis, dass &bdquo;wir eine tolle Entwicklung genommen haben, aber keine sehr tolle“, wie der Coach es formuliert bei jenen 23 Pluspunkten, die auch Wilhelmshaven eingefahren hat. Zwischenzeitlich, so räumt Pfannenschmidt jetzt erst ein, habe er schon den Gedanken gehabt, ob es für seine Mannschaft doch zu mehr reichen könnte in dieser Serie. Bis zur Pause mit vielleicht 26:4 Punkten dick im Geschäft zu sein und die Welle zu reiten. &bdquo;Aber zum jetzigen Zeitpunkt – wir wissen ja nicht, was noch so passiert – sind Hildesheim und Emsdetten uns voraus in einigen Disziplinen. Die Trainingshäufigkeit, die Kaderbreite in höchster Qualität, die Athletik“, sagt Niels Pfannenschmidt. Fitness-Programm an den Feiertagen für alle Spieler Daran gelte es weiter zu arbeiten. Immer in Bewegung bleiben. Die Pause vom 19. Dezember bis 2. Januar ist nur eine offizielle. Pfannenschmidt: &bdquo;Die Jungs müssen was tun. Laufen und Athletiktraining mit unserem Physio Thomas Isdepski sollen dafür sorgen, dass sich niemand verletzt.“ Es gibt schließlich noch Ziele. Am Spitzenduo dranbleiben etwa für den Fall, dass sich was tut ganz oben. Oder vor Wilhelmshaven landen und so in den DHB-Pokal einziehen. Oder die Konkurrenz im Nacken, Spenge und Aurich, ebendort zu halten. Am Samstag, 11. Januar, 18 Uhr, kommt schon Aurich in die Seidensticker-Halle. Irgendwas ist ja immer.

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