Jöllenbecker Comeback-Qualitäten reichen gegen Harrislee nicht

Bielefeld. Beim Drittliga-Heimspiel Anfang Oktober hatte der TuS 97 einen 7:10-Halbzeitrückstand noch in einen 27:23-Erfolg verwandelt. Im Gegensatz zu dieser Partie gegen Hannover-Badenstedt war diesmal der Gast in der Jöllenbecker Sporthalle zu stark: Zweitliga-Absteiger TSV Nord Harrislee nahm mit 33:28 (17:13) beide Punkte mit und unterstrich, dass die Handballerinnen von der dänischen Grenze zu Recht zu den Top-Favoriten der Staffel Nord gezählt werden. Die Gastgeberinnen zeigten jedoch in den packenden 60 Minuten Comeback-Qualitäten, waren mehrfach ganz dicht dran an der Überraschung. Die zweite Saisonniederlage fiel vor 300 Zuschauern jedenfalls zu deutlich aus. TuS-Torhüterin Tazayt oft auf verlorenem Posten &bdquo;Wir hatten schon in der ersten Halbzeit sechs, sieben gute Chancen eins gegen eins vor der Torfrau. Die müssen rein, wenn man gegen so einen Gegner punkten will – schade“, ärgerte sich Jöllenbecks Trainer Uwe Landwehr. Die starke Gästetorhüterin Lea Tiedemann war mehrfach Endstation, während vor der Pause Jamila Tazayt wenig zu fassen bekam. Wegen der Jöllenbecker Probleme auf der halbrechten Abwehrposition und bei Anspielen auf die großgewachsene Kreisläuferin stand Jöllenbecks Torfrau nach der ausgeglichenen Anfangsviertelstunde (5:6) gegen freie Würfe oft auf verlorenem Posten. Als der TSV von 10:9 erstmals auf vier Tore davonzog (13:9) und diesen Abstand auch mit in die Halbzeitpause nahm, sprach bereits einiges für den ehemaligen Zweitligisten. Dessen körperlich überlegene Deckung machte dem TuS-Rückraum das Leben schwer. Emma Pfennig als Antreiberin Doch Emma Pfennig blieb in der zweiten Reihe eine ständige Antreiberin, auch wenn sie im Abschluss in einigen Szenen zu viel wollte und ihr Visier zu hoch eingestellt hatte. Beim 17:18 und 21:23 (44.) war der TuS 97 nach Vier-Tore-Rückständen wieder dran. &bdquo;Wenn wir da mal ausgleichen oder in Führung gehen, kippt es vielleicht“, mutmaßte Uwe Landwehr. Seine Mannschaft offenbarte dann jedoch in der Abwehrmitte Lücken. Harrislees Leonie Mettner nutzte dies gleich mehrfach mit Schlagwürfen. Weil sich die Jöllenbeckerinnen auf der Gegenseite Fehlwürfe und technische Fehler leisteten, schien beim 21:26 (47.) die Vorentscheidung gefallen. Landwehr: &bdquo;Einige TSV-Spielerinnen mit Zweitliga-Erfahrung haben unsere Fehler konsequent bestraft.“ Sarah Repohl gibt den Bielefelderinnen noch einmal Hoffnung Aber jetzt steigerte sich Sarah Rehpohl im Tor und verunsicherte den TSV-Angriff, zudem erkämpften sich die Blau-Weißen mit letztem Einsatz mehrfach den Ball und legten einen 4:0-Lauf zum 25:26 (50.) hin. Die Gäste aus dem Norden blieben jedoch holsteinisch cool, als es eng wurde, erhöhten nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Jana Brennecke vorentscheidend auf 30:26 und profitierten davon, dass dem TuS beim letzten Aufbäumen der Widerstandskräfte zu viele Patzer unterliefen. &bdquo;Gegen so einen Gegner muss eben alles passen, um zu punkten“, konstatierte Landwehr. Mit 6:4 Punkten ist der TuS 97 nach der ersten Heimniederlage der Saison jetzt Tabellenfünfter. Der nächste Gegner Buxtehuder SV II (Auswärtsspiel am 3. November) unterlag gestern deutlich mit 20:28 beim VfL Oldenburg II und belegt mit 5:5 Punkten aktuell den sechsten Rang hinter den kampfstarken Jöllenbeckerinnen. TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Repohl/Tazayt; Rolf (7/4), Knabbe, Pfennig, Thiele (je 4), Brennecke (4/1), Vlaswinkel (3), Olbina, Tenzler (je 1), Storz, von der Wiede, Vorjohann, Winter

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