3. Handball-Liga: News am Samstagnachmittag

Jöllenbecker Handballerinnen ganz dicht dran am großen Coup

Die Frauen des TuS 97 streben am Sonntag gegen Recklinghausen den Klassenerhalt an. Die Konkurrenz hat am Freitagabend und Samstagmittag schon mal mitgespielt!

Emma Pfennig (l.) und ihre Jöllenbeckerinnen könnten am Sonntag gegen Recklinghausen Geschichte schreiben. | © Barbara Franke

Uwe Kleinschmidt
13.04.2024 | 13.04.2024, 15:33

Bielefeld. „Ganz ehrlich“, sagt Heiko Ruwe, „über einen Abschied habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Wir werden alles in die Waagschale werfen, um zu gewinnen. Das verspreche ich. Und dann sehen wir weiter.“ Des Trainers klares Ziel und das der Drittliga-Handballerinnen im TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck sind gegen die Polizeisportvereinigung Recklinghausen die Punkte 21 und 22, die im vorletzten Saisonspiel entweder den vorzeitigen Klassenerhalt bedeuten – oder gar nicht mehr nötig sind!

„20 Punkte werden wir mindestens brauchen, besser 22“, hatte Ruwe schon zu Beginn der ersten Drittliga-Saison für die Jöllenbeckerinnen vorhergesehen. Nu isses so weit. Mit 20:20 Zählern geht der TuS 97 in sein letztes Heimspiel.

Klassenerhalt nun schon vor dem eigenen Schlusspfiff möglich

Es ist ein kompliziertes Rechenspiel mit offenen Partien der Konkurrenz im Abstiegskampf. Doch am Samstagmittag um 14.35 Uhr stand fest: Mit Garrels Niederlage gegen die HSG Blomberg-Lippe II (28:38 am Freitag) und der von Borussia Dortmund II gegen das abgestiegene Vechta (25:26 nach dramatischer Schlussphase) wären die Jöllenbeckerinnen mit einem Heimsieg am Sonntagabend sicher durch. Platz sieben wäre sicher, auch eine etwaige Relegation des Achtplatzierten wegen des erhöhten Abstiegs nicht mehr möglich. Das TuS-Team ist also praktisch auf dem Sprung zur nächsten Drittliga-Lizenz. Die könnte sogar noch früher erteilt werden: Sollte der BV Garrel am Sonntag (Spielbeginn 16:30 Uhr) gegen Spitzenreiter Aldekerk verlieren, wäre der TuS 97 in der Halbzeitpause der Klassenerhalt nicht mehr zu nehmen.

Aber weil Heiko Ruwe zunächst Handball-Trainer und nur nachgeordnet Tabellenrechner ist, schert ihn das im Vorfeld nicht. „Es ist wie in den bisherigen Spielen: Wir können gegen jede Mannschaft bestehen. Wenn wir unser Spiel, auch mit langem Atem über 60 Minuten, durchhalten. Das ist unsere Aufgabe gegen Recklinghausen und unser klares Ziel.“

Liga-Erhalt wäre die Krönung

Es wird das letzte Heimspiel sein für den seit kurzem 55-Jährigen auf der Bank der Jöllenbeckerinnen, ehe es noch nach Holzhausen zu LiT geht. Die Geschichte mit dem Aufstieg aus der Oberliga ist hinlänglich erzählt. Zwei Jahre mit Ruwe stehen nun vor der Krönung mit dem Klassenerhalt. Ehe der Coach aufhört. Seine sportliche Zukunft sei nicht geklärt. Und vor allem spiele sie gerade „überhaupt keine Rolle“, sagt er.

Gegen Recklinghausen wird seine Mannschaft in vollem Ornat antreten können. Seit dem 34:24-Erfolg über Schlusslicht TV Oyten am 23. März haben Linksaußen Jette Knabbe und Allrounderin Larissa Vorjohann Infekte ausschwitzen müssen, die drei spielfreien Wochenenden dürften Top-Torschützin Emma Pfennig nach ihrer Sprunggelenks-Verletzung gut getan haben. Ansonsten Business as usual: „Was wir beeinflussen können, ist unser Spiel. Recklinghausen kommt mit dem aus der Distanz besten Rückraum der Liga. Aber wir haben den PSV schon im Hinspiel bezwungen“, sagt Ruwe über „eines der besten Jöllenbecker Spiele dieser Saison“ beim 30:26 im November. Das war damals ein echter Coup. Noch einer dazu, und der Ligaerhalt ist bombensicher.