Bielefeld

Theesen gewinnt verrücktes Spiel mit 5:4

Fußball-Westfalenliga: Der VfL verwandelte einen 1:3-Rückstand in einen Erfolg. Dabei müssen die Gastgeber zwei Torwarte verletzt auswechseln.

Finn Jaster (r.) erzielte im Westfalenligaspiel gegen den TuS Tengern gestern drei Tore für den VfL Theesen beim 5:4-Erfolg. | © Peter Unger

14.11.2021 | 14.11.2021, 18:10

Bielefeld. Wahnsinn, atemberaubend, unfassbar. So könnte eine Kurzfassung des Westfalenligaspiels zwischen dem VfL Theesen und dem TuS Tengern lauten. Am Ende eines absolut irren Nachmittags stand es 5:4 für die Gastgeber.

„Ich habe schon viele Fußballspiele erlebt, aber noch nie so eins wie das gerade“, sagte Theesens Timo Niermann. Und mit dieser Meinung stand er bei weitem nicht alleine da. Und dass die Theesener am Ende den Platz als strahlende Sieger verlassen würden, damit konnte zunächst auch nicht gerechnet werden.

Tengern bestimmte die Anfangsphase

Der TuS Tengern war es nämlich, dem die Anfangsphase des Spiels gehörte. Nach drei Minuten gingen die Gäste in Führung, nach 18 machten sie gar das 0:2. Die Theesener Zuschauer stöhnten schon und fühlten sich an die vergangenen Spieltage erinnert. Doch gestern sollten sie eines Besseren belehrt werden.

Finn Jaster hatte keine Lust auf ein 0:2. Er fasste sich ein Herz, ging über die linke Seite und schoss ins lange Eck. Der Anschlusstreffer (28.). Jetzt war der VfL besser im Spiel. Kalo Önen (32.) und Ulas Duran (34.) hatten den Ausgleich auf dem Fuß. Dann der nächste Schock für Theesen. Keeper Mats Petzold verletzte sich und musste raus. Jerome Kwamdo-Kamdem, U-19-Keeper, kam zu seinem Seniorendebüt (43.). Die Nachspielzeit der ersten Hälfte lief bereits, als Tengern nochmals einen Freistoß bekam. Den zweiten Ball konnten sie zum 3:1-Halbzeitstand im VfL-Tor unterbringen. Pause. Durchatmen.

Theesen kommt stark aus der Kabine

Die zweite Halbzeit sollte noch irrer werden als die erste es schon war. Theesen kam bockstark aus der Kabine. Ulus Duran (47.) und Finn Jaster (50.) machten aus einem 1:3 ein 3:3. Das Spiel schien wieder offen – denkste. Tengern traf zum 4:3 (52.) mit einem Schuss aus der Distanz, nachdem Kwamo-Kamdem sich verschätzt hatte. Zehn Minuten später, der nächste Torwartwechsel. Dieses Mal auf Seiten des TuS, deren Nummer eins ebenfalls verletzt raus musste.

Theesen ackerte, Theesen versuchte alles, Theesen warf sich in jeden Zweikampf. Alles im sportlich fairen Rahmen. Und der VfL sollte sich belohnen. Finn Jaster – wer auch sonst – vollstreckte eine Flanke von Duran per Kopf. 4:4 (68.). Völlig verrückt, dieses Spiel. Und es sollte noch verrückter werden. Zunächst hatte Kai-Niklas Janz das 5:4 auf dem Fuß, doch er schoss knapp neben das Tor. Dann folgte der Auftritt von Kubilay Arayan. Mit einem Schuss aus 25 Metern beförderte er den Ball genau in den Knick. Theesen fünf, Tengern vier (81.).

Auch der zweite Torwart verletzt

Kurz darauf wieder ein Schock für den VfL. Bei einem Abstoß verletzte sich Kwamo-Kamdem schwer. Er musste mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Das Wechselkontingent der Theesener war längst ausgeschöpft, Ariantit Musolli ging in den Kasten und rette mit seinem Team den so wichtigen Sieg über die Zeit.

VfL Theesen: Petzold (43. Kwamo-Kamdem)– Strathoff, Önen ( 69. Martens), Giorgio (67. Musolli), Duran, Jaster, Hellmeier (46. Sielemann), Janz, Bruns, Niermann, Arayan