Bielefeld

Hermannslauf-Rekordsieger Elias Sansar kehrt zurück zum TuS Eintracht

Läufer kehrt aus Detmold zurück - 2006 feierte er seinen Premierensieg

06.12.2019 | 06.12.2019, 06:01
Im neuen Jahr wieder Eintrachtler: Elias Sansar, hier bei seinem Hermannslaufsieg 2018, startet ab Januar für seinen alten Verein. - © Claus-Werner Kreft
Im neuen Jahr wieder Eintrachtler: Elias Sansar, hier bei seinem Hermannslaufsieg 2018, startet ab Januar für seinen alten Verein. | © Claus-Werner Kreft

Bielefeld. Ein alter Bekannter kehrt zurück, mit ihm erhält die Bielefelder Langstreckenlauf-Szene einen prominenten Zugang: Der zwölfmalige Hermannslaufsieger Elias Sansar wechselt von der LG Lage/Detmold/Bad Salzuflen zum TuS Eintracht Bielefeld. "Nicht im Streit", versichert er, "sondern aus einem Bauchgefühl heraus. Schon immer habe ich mich gut verstanden mit den Eintrachtlern." Deren Trikot trug er bereits von 2005 bis 2007; damals triumphierte er erstmals beim "Hermann" - im Jahr 2006, als er dann in Minden auch seinen ersten Marathon gewann.

Seit er vor mehr als drei Jahrzehnten mit seiner kurdischen Familie nach Deutschland kam, lebt Sansar in Detmold-Hiddesen. Von dort lief er mal hinauf zum Denkmal, im ersten Bahnrennen wurde er gleich lippischer 800-Meter-Jugendmeister. 1999 schloss er als DM-Vierter über 1.500 m zur nationalen Jugendspitze auf. Die westfälische U-20-Bestenliste führte er damals über 800 m (1:53,40 Min.), 1.000 m (2:29,69) und 1.500 m (3:55,64) an.

"Er ist nett, rücksichtsvoll und umgänglich"

Sein Talent als Mittelstreckler nutzte er 2005 auch dazu, den Bielefelder 1.500-Meter-Kreisrekord auf 3:46,10 Min. zu verbessern - eine Marke, die Amanal Petros zehn Jahre später mit 3:46,72 streifte, aber nicht löschte. Seit 2007 konzentriert sich Sansar auf die langen Strecken, seine Marathon-Bestzeit von 2:21:03 Std. erreichte er 2008 in Frankfurt. Saison für Saison beeindruckte er mit konstant guten Zeiten. Und immer zählte er zu den drei jahresbesten Westfalen, fünfmal findet man ihn auf Platz 1. Aktuell rangieren im Landesverband nur die Olympiakandidaten Petros und Pfeiffer vor ihm.

Als 39-jähriger Gewinner des Essen-Marathons vor knapp acht Wochen war Sansar mit erstaunlichen 2:22:36 Std. nicht viel langsamer als beim persönlichen Rekord elf Jahre zuvor. Die Zeit bringt ihn erneut in die Top 20 Deutschlands. 2019 beendete er nicht weniger als sechs Marathons - die Hälfte als Sieger. "Das war ein Experiment", sagt er, "ich wollte mich mal austesten, werde das im nächsten Jahr aber nicht wiederholen."

Elias Sansar, der Unermüdliche, der Dauerbrenner, sagt: "Laufen tut mir gut, es ist ein Stück Lebensqualität für mich." In OWL machte ihn seine imponierende Hermannslaufbilanz zu einer regionalen Lauflegende. Als die Serie 2011 durch den Tansanier Ezekiel Jafari und dann noch einmal 2015 unterbrochen wurde, erwies er sich als fairer Verlierer. Wie viele ostwestfälische Lauffreunde schätzt auch Eintracht-Abteilungsleiter Bernd Johann auf der Heide seine menschlichen Qualitäten: "Er ist nett, rücksichtsvoll und umgänglich."

Deshalb freue man sich auf den Rückkehrer. "Wir werden auch dann Freunde bleiben, wenn Elias irgendwann bei einem anderen Verein bessere Bedingungen finden sollte", stellt Johann auf der Heide klar. Sansars alte und neue Teamkollegen um Volkmar Rolfes dürfen jetzt auf verbesserte Chancen in Teamwettbewerben hoffen. Und auf gemeinsame Trainingseinheiten.