
Bielefeld. Es war ein Einstieg nach Maß in die drei Turniertage des vom Reit- und Fahrverein Dornberg ausgerichteten Sommerturniers. Sarah Kastigen vom gastgebenden Verein machte gleich am Freitag auf sich aufmerksam. Die 23-Jährige platzierte sich mit ihrer jungen Stute zweimal auf dem Silberrang.
Die Leidenschaft für den Pferdesport entfachte bei der jungen Dressurreiterin bereits im Grundschulalter. Seit nun 12 Jahren ist sie Mitglied beim RV Dornberg. Ihre ersten Reitstunden nahm sie auf den Schulpferden des Klubs. Vor neun Jahren erfüllte ihr die Familie dann den Traum vom eigenem Pferd. Der mittlerweile 22-jährige braune Westfalen-Wallach namens Bungee ermöglichte ihr einen ersten Einblick in das Turnierleben. Heute zeigt Kastigen ihrem neuen Pferd, der 6-jährigen Fuchsstute Lady First, wie es zu laufen hat. Vor zwei Jahren bekam Bungee seine Nachfolgerin, er sollte verdienterweise in Rente. Der Neuzugang kam vierjährig und gerade erst angeritten. Mittlerweile kann die Oldenburger Dame L-Lektionen und zeigte diese mit Bravour auch den Richtern und Zuschauern in Dornberg. Auf der A-Ebene gab es die Wertnote 7,6 und in der L 7,0. Das hieß am Ende zweimal Silber. "Anfang des Jahres kam Lady First das Viereck ganz für sich alleine noch unheimlich vor, jetzt ist sie viel entspannter," so eine hochzufriedene Kastigen, die ergänzt: "Wenn ich mir überlege, dass mein Pferd, als es zu mir kam, gerade so in die Runde laufen konnte, bin ich auch ein klein wenig stolz." Das kann sie auch sein. Mit ihren Ritten war sie aus ihrem Verein die beste Teilnehmerin des Turniers.

Bester Reiter in den M-Springen, den beiden höchsten Prüfungen der Veranstaltung, war Holger Ronne. Er reiste aus Telgte gleich mit drei Pferden an. In dem M-Springen am Samstagabend ritt er quasi gegen sich selbst. Platz eins bis drei gehörten in der Siegerehrung ihm. Eine Wiederholung dieser guten Platzierungen versuchte der Springreiter am Sonntag beim Ein-Sterne-M mit Stechen. Schon bevor der Parcourschef Philipp Gorontzi die Strecke frei gab, war Ronne auf dem Allwetterplatz mit seinem 8-Jährigem Oldenburger zu sehen, was eine kleine Maßregelung nach sich zog. Dann ging es los. Pferd Nummer eins, Cnut, patze einmal, auch mit seinem zweiten Pferd Curacao brachte er Stangen zum fallen - gleich zwei sogar. Doch mit Picador schaffte Ronne den Einzug ins Stechen. Neben ihm hatten sich noch fünf weitere Paare qualifiziert, von denen nur die Hälfte fehlerlos blieb. Als letzter Starter kam Ronne mit der schnellsten Zeit ins Ziel. "Auf dem Level ist Picador schon fast ein Routinier. Es macht einfach Spaß mit ihm, denn er weiß ganz genau, was er machen soll", so der Sieger.
Einen Sieg verbuchen konnte auch Svenja Idscheck. Die Pressewartin des RV Dornberg ist von der tollen Jugendarbeit ihres Klubs begeistert. In der Einsteigerprüfung, einem Führzügelwettbewerb, gehörten von acht Teilnehmern gleich vier dem eigenen Verein an. Ermöglicht wird das nicht nur durch die neun Schulpferde, sondern auch durch engagierte Reitlehrer.
Was Idscheck an dem Wochenende nicht zusagte, waren die Wetterverhältnisse. "Typisch Dornberg-Wetter", sagt sie. Gerade die Parkplätze für die Lkw und Anhänger haben gelitten. Ein großes Dankeschön gilt daher Jörg Schlüsselburg, dem Vater einer Reitschülerin, der mit Fahrzeugen seines Garten- und Landschaftsbetriebs bei der Bergung der festgefahrenen Transporter behilflich war.