Bad Oeynhausen-Werste. Wärmende Sonnenstrahlen, ein Nichtangriffspakt in der ersten Halbzeit, eine Rote Karte für Soner Selvi von der SVEW wegen angeblicher Beleidigung eines Gegenspielers (66.) sowie ein Traumtor von Julius Eckert zum 2:0 (72.) waren gestern Nachmittag die Zutaten im Fußball-Landesligaspiel, dass letztlich die SV Eidinghausen-Werste mit 2:0 (0:0) gewann.
Damit kassierte der Aufsteiger insgesamt kein Gegentor gegen diesen Gegner, weil er auch bereits das Hinrundenmatch mit 3:0 gewonnen hatte. Und wiederum verdient, wie auch Gästecoach Markus Kleine-Tebbe beim Pressegespräch am Trainer-Stammtisch betonte: „Für uns war erst mal wichtig, die Null zu halten, was in der ersten Halbzeit ja auch gelungen mist. Und eine dicke Torchance durch Gerrit Weinreich hatten wir auch, die wir aber nicht konsequent zu Ende gespielt haben. Letztlich hatten wir aber nicht die Entschlossenheit, um hier erfolgreich zu sein. Die SVEW hat mehr Willen gezeigt und verdient gewonnen." Sein Trainer-Kollege Jörg Rodewald lobte sein Team vor allem für ihren kämpferischen Einsatz und die körperliche Präsenz, die vor zwei Wochen bei Suryoye Paderborn gefehlt hatte. Und der Coach drehte erfolgreich an der taktischen Schraube: Er zog Julius Eckert aus der Offensive zurück auf die Doppel-Sechs mit Maximilian Appels – und dieses Duo harmonierte prima, machte die Räume nach hinten dicht und setzte darüber hinaus Akzente nach vorn. „Julius hat einige klasse Diagonalbälle geschlagen und insgesamt ein klasse Spiel gemacht", lobte Rodewald den Winter-Neuzugang.
Der Hochgelobte fühlte sich auf der Sechs pudelwohl. „Das haben Maxi und ich im Training am Donnerstag und Freitag kurz einstudiert und es hat schon gut funktioniert. Wir hatten gute Abstände und als Team gesamt gut gestanden", sagte Eckert, dessen Treffer zum 2:0 in der 72. Minute allein das Eintrittsgeld wert war. Der 22-Jährige schmiss den Turbo an, marschierte mit dem Ball am Fuß etwa von der Mittellinie los und umkurvte mehrere SCP-Spieler wie ein Skirennläufer die Slalomstangen und hämmerte das Spielgerät aus zentraler Position etwa 17 Meter in den Torgiebel. Ein Traumtor, wofür es von den Zuschauern Szenenapplaus gab. Der überragende Julius Eckert war schon nach einer Ecke Wegbereiter zum 1:0 (50.) durch Alkan Görler. „Eckert geht durch vier Leute durch. Diesen Lauf muss ich vorher unterbinden, das lernt man schon in der B-Jugend", ärgerte sich Kleine-Tebbe, der gestern Nachmittag nicht viel Erquickendes von seinem Team gesehen hatte.
Aber auch die SVEW wollte in der ersten Halbzeit kein Gegentor kassieren und stand defensiv kompakt, so dass sich beide Teams neutralisierten – und torgefährliche Situationen Mangelware waren. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel, klärte SCP-Torwart Tom Weber nach einem Urban-Schuss zur Ecke (47.), traf dann Görler zum 1:0 (50.), schoss Eckert nach einem Solo knapp drüber (53.) und Maxi Appels nach einem schnell und geradlinig vorgetragenen Angriff über die rechte Angriffseite knapp vorbei (54.) sowie markierte Eckert das Traumtor zum 2:0!!
Das ist ein Chancenplus gegenüber den Gästen aus Peckeloh, die in der zweiten Halbzeit zwei sehr gute Möglichkeiten hatten: Alban Shabani schoss nach einem gewonnenen Zweikampf im Mittelfeld gleich auf das SVEW-Gehäuse, weil er gesehen hatte, dass Torwart Axel Benus zu weit vor seinem Kasten stand (56., knapp vorbei) und in der Nachspielzeit hämmerte Daniel Schnadwinkel den Ball frei stehend hoch drüber (90.+1, die Kopfball-Rückgabe von Toni Islamaj missglückte, war zu kurz).