Herford. Kleines Jubiläum am Herforder Jahnstadion: 20 Jahre ist es in diesen Tagen her, dass die Leichtathletik-Abteilung der Turngemeinde Herford (TGH) wieder aktiviert worden ist. Die Idee dazu hatte Klaus Vogel.
Der damalige Oberturnwart der TGH - er hatte in seiner Jugend selbst Leichtathletik betrieben - und Bettina Schachtsiek, ehemalige Turnerin und Leichtathletin der TGH und nach dem Tod von Bernhard Buß zum SC Herford gewechselt, kamen bei einem gemeinsamen Hundespaziergang überein, dass die Wiederauferstehung der Leichtathletik-Abteilung in der TG Herford eine schöne Sache wäre. Diethard Schulz, zu dieser Zeit Vereinsvorsitzender, war begeistert und so begann im Oktober 1998 eine neue Leichtathletik-Ära bei der TGH. 1999 starteten dann die ersten Athleten im roten Dress der TG Herford bei Wettkämpfen.
"Inzwischen können wir auf sehr erfolgreiche 20 Jahre zurückblicken", sagt Bettina Schachtsiek, "wir sind mit mehr als 200 Mitgliedern nicht nur die größte Leichtathletik-Abteilung im Kreis Herford, wir können auch im sportlichen Bereich viele Erfolge vorweisen." Mehr als 600 Platzierungen bei Kreis-, Ostwestfalen-, Westfalen-, NRW- und Deutschen Meisterschaften sind ein Beleg dafür. Als bisheriger sportlicher Höhepunkt dürfte die Berufung von Florian Weeke in die Jugendnationalmannschaft und seine Teilnahme bei den mehreren Europameisterschaften gelten.
Höchste Auszeichnung für Henrik Wallberg
"Anlässlich des kleines Jubiläums wollten wir nicht einfach dem Tagesgeschäft nachgehen, es sollte auch eine dem Anlass entsprechende Feier geben", sagt Bettina Schachtsiek. So organisierte das Leichtathletik-Team einen gelungenen Tag mit Sport, Spiel, Spaß, Rückblicken, Leckereien und interessanten Gesprächen. Mehr als 140 Abteilungsmitglieder und eine Abordnung der Startgemeinschaft Ostwestfalen-Lippe (StG OWL), zu der auch die TGH gehört, ließen sich das bunte Programm nicht entgehen. Ein Höhepunkt waren die Hauptehrungen der Abteilung.
Dabei erhielt Sophie Löwen Schüler-Mehrkampfpokal. Sie gewann den Kreismehrkampf-Cup 2017 in der Altersklasse W9. Jochen Moshage wurde mit dem Seniorenpokal ausgezeichnet. Er hatte bei den Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften in der Klasse M65 über 3000 Meter den dritten Platz belegt und wurde Westfalenmeister über 1500 Meter. Spannend wie nie zuvor ging es bei der Vergabe des Sprintwanderpokals zu. Letztlich hatte Henrik Wallberg knapp die Nase vorn und holte sich den Pott mit gerade einmal drei Punkten Vorsprung. Schachtsiek: "Henrik konnte sich zudem gleich doppelt freuen, denn auch der Werner-Karbe-Preis ging an ihn." Das ist die höchste Auszeichnung, die die TGH-Leichtathleten vergeben. Nach seinen Erfolgen - er wurde in der Männerklasse mit der 4-x-400-Meter-Staffel der StG OWL westfälischer Hallenmeister sowie Vize-NRW-Meister, erlief sich bei den westfälischen Hallenmeisterschaften Platz zwei über 400 Meter, belegte bei den NRW-Meisterschaften im Einzelrennen über 400 Meter Platz sechs und qualifizierte sich dort für die Deutschen U23-Meisterschaften. Zudem wurde er bei den NRW-Titelkämpfen mit der StG OWL über 4 x 100 Meter Sechster - hatte sich Henrik Wallberg diese Ehrung aber auch mehr als verdient.