Herford. Seit nunmehr 13 Jahren ist Birgit Schmidt Vorsitzende des Herforder SV Borussia Friedenstal. In den letzten Wochen allerdings häufte sich die Kritik an ihrer Vereinsarbeit, die darin gipfelte, dass andere Vorstandsmitglieder ankündigten, nicht mehr mit der 53-Jährigen zusammen arbeiten zu wollen.
Von dieser Entwicklung zeigt sich Schmidt überrascht. Die beruflich als IT-Projektleiterin tätige Frau war zu Saisonbeginn arbeitsunfähig geschrieben und besuchte deswegen bewusst auch nicht die Spiele des Herforder SV. "Ich habe mich beim Rest des Vereinsvorstandes krank gemeldet", erklärt sie. Vor drei Wochen habe es noch ein Gespräch mit dem Vorstand gegeben, in dem sie ihre Situation dargelegt habe. "Da war die Welt noch in Ordnung", erklärt die kritisierte Vereinsvorsitzende.
Schmidt wehrt sich gegen Vorwürfe, sie sei für wichtige Personen im Vereinsumfeld nicht erreichbar gewesen. "Ich versuche immer zurückzurufen, wenn ich ein Telefonat verpasst habe", sagt sie. Und auch die Kritik, dass sie keine Aufgaben im Verein delegieren wolle, lässt sie so nicht stehen: "Ich gebe gern Arbeit ab. Man muss aber dafür auch Menschen finden, die die nötige Kompetenz haben", sagt sie im Gespräch mit der NW-Sportredaktion.
Birgit Schmidts Krankschreibung ist Vergangenheit. Und das bedeutet für sie: "Ich werde jetzt die Geschäfte wieder aufnehmen." Dass es eine Opposition im Verein gibt, die sogar schon so etwas wie ein Schattenkabinett aufgestellt hat, will sie lediglich aus der Presse erfahren haben. Für den heutigen Donnerstag ist beim Herforder SV eine Vorstandssitzung anberaumt, an der Schmidt nach eigener Aussage auch teilnehmen wird. "Danach müssen wir dann unsere Jahreshauptversammlung vorbereiten", sagt sie.
"Unter bestimmten Rahmenbedingungen würde ich wieder als Vorsitzende kandidieren, ich würde den Verein, der sich ja zu einem kleinen Wirtschaftsunternehmen entwickelt hat, nicht hängen lassen", erklärt sie auf Nachfrage. Gleichzeitig gilt für Birgit Schmidt aber auch das: "Wenn ein Vorstand mit kompetenten Leuten ausgestattet wird, würde ich dem nicht im Wege stehen!".
AUTOR
Unsere neue Kommentarfunktion
Entdecken Sie jetzt unsere verbesserte Kommentarfunktion – nur ein Klick und Sie können starten! Ihre bisherigen Kommentare sind selbstverständlich weiterhin verfügbar.