Enger/Spenge

Dreyen jubelt nach dem Aufstieg

FRAUENFUSSBALL: Kreisliga-Meister Torpedo Lenzinghausen wechselt in den Kreis Gütersloh

Aufgestiegen: Die Mannschaft des TSV RW Dreyen mit Mareen Manteufel (stehend v.l.), Sandra Gruszka, Johanna Freese, Lisa Strathmann, Wiebke Meyer, Carolin Beyer, Jana Müller; Jennifer Kruse (sitzend v. l.), Stefanie Niehaus, Sarah Hübner, Jessica Töws, Isabell Grothaus, Anika Sanio steigt in die Bezirksliga auf. Nicht auf dem Bild sind Trainerin Monika Pronobis, Co-Trainer Andre Kubisch und Torwarttrainer Dennis Stange. | © Foto: Privat

Yvonne Gottschlich
27.05.2015 | 27.05.2015, 00:15

Enger/Spenge. Der Erste geht und der Zweite jubelt: In der Frauenfußball-Kreisliga Herford-Minden-Lübbecke feierte Torpedo Lenzinghausen am 22. und letzten Spieltag die Meisterschaft. Weil die Spielerinnen des TVL aber geschlossen zum SV Häger in den Fußballkreis Gütersloh wechseln, nimmt der Zweite, TSV Rot-Weiß Dreyen, sein Aufstiegsrecht wahr und spielt in der kommenden Saison in der Bezirksliga.

Nach dem 12:0-Sieg von Torpedo Lenzinghausen gegen den VfL Klosterbauerschaft standen die Spengerinnen mit 46 Punkten allein an der Tabellenspitze. Steffi Luhmeyer (2), Leonie Runde, Kyra Wollbrink (2), Pia Unger, Alyssa Niemeier (2), Franzi Niemeier, Lina Kiefer (2) und Alisa Meier erzielten die Treffer für Torpedo.

Dreyen überraschte am letzten Spieltag den bisherigen Zweiten SV Hüllhorst-Oberbauerschaft mit einem 2:0-Sieg. Dreyen ging durch ein Eigentor (8. Minute) in Führung, Sandra Gruszka machte mit dem 2:0 in der 64. Minute alles klar.

Hätte Hüllhorst gewonnen, hätte ein Entscheidungsspiel zwischen Lenzinghausen und Hüllhorst ausgetragen werden müssen, um den Meister und Aufsteiger zu ermitteln, weil in der Kreisliga das Torverhältnis nicht zählt. Am Ende jubelte Lenzinghausen über die Meisterschaft und Dreyen über den Aufstieg.

"Wir sind ja Rückrundenerster", freute sich RWD-Trainerin Monika Pronobis. Ihr Team realisierte erst viel später, dass es in die Bezirksliga aufstiegen war. "Wir haben aber schon einen Termin für die Aufstiegsparty festgelegt", freut sich die Verantwortliche. Seit einem Jahr trainiert die ehemalige Stürmerin von Arminia Bielefeld den Kreisligisten. "Wir wollten Fußball spielen und gewinnen, der Spaß kam von alleine dazu", berichtet sie. "Der Aufstieg war nicht unser gesetztes Ziel, das hat sich einfach ergeben", erklärt die 30-Jährige, die in Dreyen ihre erste Trainerstation hat.

Viele Meisterschaftsspiele bestritten die Rot-Weißen mit nur zehn oder elf Spielerinnen. Am Ende saß die Trainerin selbst als Auswechselspielerin auf der Bank, absolvierte sogar einige Spiele. Dabei will sie gar nicht mehr spielen: "Ich bin ja hier Trainerin. Ich bin aber unglaublich stolz auf die Mannschaft, die sich immer reingehängt hat." Am 20. Juli bittet sie ihr Team wieder zum Training, bevor ab dem 30. August das Abenteuer Bezirksliga angegangen wird.

In der Kreisliga bleibt hingegen das Team von Torpedo Lenzinghausen. Es wechselt komplett zum SV Häger und startet dort einen Neuanfang. "Unser Rasenplatz ist im Winter lange gesperrt, daher hat der Verein in der Vergangenheit sogar Trainingszeiten beim SV Enger-Westerenger und auch bereits beim SV Häger eingekauft", berichtet Sieghard Kröger, Vorsitzender von Torpedo Lenzinghausen, ein wenig geknickt. Das Frauenteam gehört seit vielen Jahren zum Verein. "Einige haben hier schon in der Jugend gespielt", ist er wehmütig. Er versteht das Team aber auch: "Leider ist der Versuch, einen Kunstrasenplatz in Spenge zu bauen, zum zweiten Mal gescheitert. Außerdem stammen viele Spielerinnen aus der Umgebung von Häger. Die Mannschaft hat klar gesagt, dass sie nur bleibt, wenn ein Kunstrasen kommt."

Trainer Celal Gözbasi bleibt als Geschäftsführer in Lenzinghausen, der gleichberechtigte Trainer Marco Krengel bleibt dem Team auch in Werther erhalten. Der 1994 gegründete FC Torpedo Lenzinghausen verliert damit sein zweites Seniorenteam in der laufenden Saison. Im vergangenen Sommer hatte der Fußballkreis Herford die Herren aus der Kreisliga C gestrichen, weil der Verein das Schiedsrichtersoll nicht erfüllt hatte - zu Unrecht, wie die Verbandsspruchkammer später feststellte. Da hatte sich die Mannschaft aber schon dem TuS Hücker-Aschen angeschlossen. Für Kröger geht es jetzt vor allem um die Jugend, zusammen mit dem TuS Bardüttingdorf-Wallenbrück bildet Lenzinghausen die JSG Spenge.