3. Liga

SC Verl spielt wie ein Top-Team und feiert deutlichen Erfolg gegen SSV Ulm

Der Sportclub liefert vor eigenem Publikum eine Galavorstellung ab und gewinnt mit 5:0. „Oh, wie ist das schön“, sangen die Verler Fans in der Sportclub-Arena.

Verls Berkan Taz dreht nach seinem Treffer zum 1:0 jubelnd ab. | © sport/presse/foto Dünhölter

Dirk Heidemann
25.10.2025 | 25.10.2025, 17:34

Verl. Im 200. Drittligaspiel seiner Vereinsgeschichte hat ein fulminant auftretender SC Verl durch eine 5:0 (2:0)-Gala über einen allerdings erschreckend schwachen Zweitliga-Absteiger SSV Ulm 1846 seinen Anspruch auf einen vorderen Tabellenplatz untermauert.

Der Sportclub ging vor 2.514 Zuschauern durch den siebten Saisontreffer von Berkan Taz mit 1:0 (14.) in Führung, der Schweizer U21-Nationalspieler Alessio Besio legte das 2:0 (35.) nach. Timur Gayret erhöhte nach dem Seitenwechsel auf 3:0 (61.), Dennis Waidner krönte die Verler Machtdemonstration mit seinem ersten Drittligator zum 4:0 (73.). Yari Otto sorgte mit dem 5:0 (76.) für den Endstand.

Damit beendete der SC Verl, der in der aktuellen Verfassung eine absolute Spitzenmannschaft ist, zum ersten Mal in dieser Saison ein Drittligaspiel zu null.

Berkan Taz bittet die Gäste im Strafraum zum Tanz und erzielt das 1:0

Gegenüber dem 4:2-Erfolg in Saarbrücken nahm SCV-Trainer Tobias Strobl in der Anfangself zwei Veränderungen vor. Für Kapitän Niko Kijewski (Oberschenkelprobleme) verteidigte Michel Stöcker hinten links. Mittelfeldspieler Yari Otto musste auf die Bank, mit Stürmer Alessio Besio wählte Strobl eine offensivere Ausrichtung, um gegen die erwartet tief stehenden Ulmer einen zusätzlichen Eins-gegen-eins-Spieler auf dem Platz zu haben.

Der Sportclub drückte die „Spatzen“ gleich hinten rein und war auf einen frühen Treffer aus, der erste Abschluss von Berkan Taz (9.) wurde aber sichere Beute für den Ulmer Torwart Christian Ortag. In der Folge konnten sich die Gäste vom Verler Anfangsdruck befreien und setzten offensiv einige Akzente.

Dann stürmte Alessio Besio nach Zuspiel von Michel Stöcker über die linke Seite und legte quer auf Berkan Taz, der im Strafraum mehrere Ulmer zum Tanz bat und in die linke Ecke zum 1:0 (14.) abschloss. Sein Schuss wurde allerdings noch leicht von Marcel Seegert abgefälscht.

Verler Führung hätte zur Halbzeit sogar noch höher ausfallen können

In der 26. Minute forderten die Gäste nach einem Kontakt von Martin Ens an Ben Westermeier im Strafraum einen Foulelfmeter, Schiedsrichter Christian Ballweg (Zwingenberg) reichte das für einen Pfiff aber nicht aus. Der Sportclub wirkte in dieser Phase etwas passiv, der Ballbesitz kippte in Richtung des Zweitliga-Absteigers.

Erst in der 33. Minute kamen die Verler wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Berkan Taz legte auf Oualid Mhamdi ab, der Christian Ortag aus 18 Metern prüfte. Wenig später drehte Alessio Besio nach einem schönen Ball von Joshua Eze über die linke Seite auf, zog im Laufduell mit dem Ex-Verler Max Scholze in den Strafraum und legte den Ball mit seinem feinen rechten Fuß zum 2:0 (35.) in die rechte Ecke ab.

Dennis Waidner hätte vor der Pause fast noch auf 3:0 erhöht, sein Schuss (43.) sauste nur knapp am rechten Pfosten vorbei. So ging der Sportclub mit einem verdienten 2:0-Vorsprung und viel Applaus von den hochzufriedenen Verler Zuschauern in die Kabine. „Es macht einfach Spaß, zuzuschauen“, meinte Niko Kijewski zur Halbzeit.

Verls Dennis Waidner gelingt im zweiten Durchgang Historisches

Dennis Waidner eröffnete den zweiten Durchgang, scheiterte nach einem Konter aber an Christian Ortag (53.). Der Sportclub drängte auf die Entscheidung – und die fiel durch einen wunderschönen Treffer von Timur Gayret. Der Kapitän leitete sein Tor selbst ein, indem er Oualid Mhamdi über die rechte Seite schickte, der in den Strafraum zog und mit der Hacke wieder auf Gayret ablegte. Sein Abschluss landete zum 3:0 (61.) in der rechten Torecke.

Dennis Waidner gelang dann etwas Historisches: In seinem 138. Drittligaspiel erzielte der Mittelfeldspieler endlich seinen ersten Treffer. Einen Konter schloss der 24-Jährige nach einem Sololauf von der Mittellinie aus zum 4:0 (73.) ab. Doch der Sportclub hatte noch nicht genug.

Eine Kombination über Berkan Taz, Timur Gayret, Chilohem Onuoha und erneut Gayret endete beim unmittelbar zuvor eingewechselten Yari Otto, der von der Strafraumgrenze mit einem Flachschuss zum 5:0 (76.) traf. „Oh, wie ist das schön. Sowas hat man lange nicht gesehen“, sangen die begeisterten Verler Zuschauer am Ende eines denkwürdigen Nachmittags in der Sportclub-Arena.

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