
Verl. Diese Schlussminuten waren nichts für schwache Nerven. Als Joker Jonas Arweiler in der 89. Minute per Kopf das 2:1 für den SC Verl in der Partie gegen den FC Ingolstadt markiert hatte, brachte der Stürmer die Sportclub-Arena zum Beben. Doch Ingolstadts Simon Lorenz traf in der fünften Minute der Nachspielzeit zum 2:2-Ausgleich und zog den Stecker. Die Verler Fußballer trennten sich am Mittwochabend, 1. Oktober, in der 3. Liga 2:2 (1:0) von den Schanzern.
Vor 2.753 Zuschauern in der Sportclub-Arena hatte die Mannschaft von Trainer Tobias Strobl die Partie mit mächtig Dampf eröffnet. Gleich auf vier Positionen hatte Strobl seine erste Elf verändert. Für Niko Kijewski, Oualid Mhamdi (verletzt), Yari Otto und Chilohem Onuoha rückten in der zweiten „Englischen Woche“ in Folge Joshua Eze, Paul Lehmann, Michel Stöcker und Dominik Steczyk in das Team.
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Der äußerst auffällige Alessio Besio verbuchte die erste Top-Chance der Gastgeber für sich. Erst setzte sich die Nummer 23 der Verler gegen gleich mehrere Gegenspieler durch, ehe Ingolstadts Torwart Markus Ponath seinen Versuch gerade noch so parierte (5.). Kurz darauf zahlte sich bereits die Hereinnahme von Dominik Steczyk aus. Erneut Besio hatte die Kugel mit viel Verve über die linke Angriffsseite angetrieben, im Anschluss klasse auf den gestarteten Steczyk durchgesteckt – und der vollendete eiskalt zum 1:0 (11.).
SC Verl ermöglicht FC Ingolstadt noch den Punktgewinn
Weitgehend ideenlos präsentierte sich in Abschnitt eins dagegen der FC Ingolstadt. Doch kurz vor der Pause kamen die Schanzer trotzdem beinahe zum Ausgleich – Marcel Costly scheiterte allerdings am vorbildlich reagierenden Philipp Schulze (39.). Bitter für den FCI: Mit Kapitän Lukas Fröde und Torhüter Markus Ponath verlor der Gast zwei wichtige Spieler bereits früh verletzungsbedingt.
Zu sorglos präsentierten sich die Verler dann allerdings in den ersten 25 Minuten nach der Pause. Paul Lehmanns Rückpass geriet zu kurz, so dass Marcel Costly plötzlich allein auf Philipp Schulze zulief. Doch sein Lupfer ging rechts vorbei (60.). Zwei Minuten darauf rettete Dennis Waidner in allerhöchster Not gegen Costly, ehe der FCI, in dieser Phase verdientermaßen, durch Frederik Christensens gut platzierten Kopfball zum 1:1-Ausgleich kam (66.). Die 45 mitgereisten Ingolstädter im Gäste-Stehplatzblock ließen ihrer Freude freien Lauf.
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In der Schlussviertelstunde übernahm dann der SC Verl wieder das Kommando. Berkan Taz’ Geschoss strich knapp über das Tor (73.), und eine Doppelchance mündete in einer Abseitsstellung (79.). Doch Joker Jonas Arweiler brachte nach Flanke von rechts von Yari Otto mit seinem Kopfball-Treffer die Arena zum Beben – auch, weil Schulze in der Nachspielzeit klasse parierte.
„2:2 fühlt sich total sch... an“, gibt Trainer Strobl zu
Doch die Partie war noch nicht beendet: Mit dem Mut der Verzweiflung stürmten die Ingolstädter noch mal an und schafften tatsächlich noch den Ausgleich (90.+5). „Schon das 1:1 war eigentlich geschenkt. Du musst am Ende dieses 2:1 irgendwie über die Zeit bringen“, ärgerte sich Verls Trainer Tobias Strobl und gab offen zu: „Das 2:2 fühlt sich dann total sch... an.“
SC Verl: Schulze – Lehmann, Ens, F. Otto, Stöcker (80. Kijewski) – Gayret, Eze (65. Y. Otto), Waidner, Taz (90.+2 Mannhardt) – Steczyk (65. Arweiler), Besio (80. Stark). - Tore: 1:0 Steczyk (11.), 1:1 Christensen (66.), 2:1 Arweiler (89.), 2:2 Lorenz (90.+5). - Zuschauer: 2.753.