Bekannteste Leichtathletin aus dem Kreis Gütersloh reißt sich das Kreuzband

Rietberg. Die bekannteste und erfolgreichste Leichtathletin des Kreises Gütersloh ist zu einer langen Zwangspause verdammt. Siebenkämpferin Lisa Schlüter, vielen ein Begriff unter ihrem Mädchennamen Steinlage, zog sich im Training einen Kreuzbandriss im rechten Kniegelenk zu. Die 26-jährige Rietbergerin wird an diesem Donnerstag im Wiedenbrücker St. Vinzenz-Krankenhaus operiert und kann bei gutem Verlauf frühestens in sechs Monaten auf die Wettkampfbühne zurückkehren. &bdquo;Ich bin zwölf Jahre weitgehend verschont geblieben. Jetzt werde ich den Kopf nicht in den Sand stecken", kündigte Schlüter in ihrer typischen Frohnatur an, alles für ein Comeback zu tun. Die Verletzung ereignete sich beim Weitsprungtraining in der Rietberger Sporthalle. Die 26-Jährige landete nach dem Absprung von einer Kastentreppe so unglücklich zwischen zwei Weichbodenmatten, dass sie mit dem rechten Bein wegknickte und liegenblieb. &bdquo;Ich habe es im Knie knacken gehört", war ihr sofort bewusst, dass es sich um eine schwere Verletzung handelt. Umso überraschter war sie, dass nach dem Transport mit dem Krankenwagen in die Notaufnahme des Gütersloher St. Elisabeth-Hospital ein Kreuzbandschaden ausgeschlossen und sie trotz starker Schmerzen nach Hause geschickt wurde. "Ich bin sehr ungeduldig", sagt die Athletin Die tags drauf sofort von ihrer Hausärztin veranlasste MRT-Untersuchung ergab indes eine klare Diagnose: Riss der vorderen Kreuzbänder im rechten Kniegelenk. Die Wartezeit bis zu ihrem Operationstermin verbrachte Schlüter, die schmerzfrei aber nicht mobil ist, mit Kräftigungsübungen. &bdquo;Ich bin sehr ungeduldig", weiß die Athletin, dass ihr in der Rehabilitation gerade auch diese Eigenschaft abverlangt wird. Dass der langfristig gebuchte Herbsturlaub in Südafrika gecancelt werden musste, war eine weitere bittere Pille für die beruflich als Bankkauffrau tätige Leichtathletin. Überhaupt durchlebte Lisa Schlüter ein Jahr &bdquo;mit vielen Höhen und Tiefen", wie sie selber sagt. Persönliche Höhepunkte waren die standesamtliche Trauung im Mai und die kirchliche Hochzeit im Oktober. Hinzunehmen gab es aber auch Schicksalsschläge wie den Unfalltod des Schwiegervaters und den Verlust ihres Speerwurftrainers, Ex-Europameister Michael Wessing, der Anfang Mai plötzlich verstarb. Im August nahm sie an der deutschen Meisterschaft im Olympiastadion teil Sportlich war die Bilanz durchwachsen. Beim Internationalen Mehrkampfmeeting Ende Juni in Ratingen musste die Kreisrekordlerin (Punkte) den Siebenkampf wegen eines Hexenschusses vor dem abschließenden 800-Meter-Lauf abbrechen und konnte sich nicht wieder für das Nationalteam qualifizieren, in dem sie im Vorjahr beim Thorpe-Cup in den USA debütiert hatte. In ihrer stärksten Disziplin, dem 100-Meter-Hürdensprint, gelang ihr aber erneut die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften, wo sie im August im Berliner Olympiastadion Rang 19 belegte. In das Wintertraining war sie mit großem Ehrgeiz gestartet, obwohl sie auf Einheiten bei ihrem langjährigen Trainer Andreas Schulze verzichten muss, der sich beruflich, privat und sportlich ins Ruhrgebiet veränderte und nun beim FC Schalke 04 tätig ist. Alleiniger Coach ist nun ihr Heimtrainer und Entdecker Ferdi Schumacher. &bdquo;Es lief so gut. Ich war gut drauf und hatte keinerlei Probleme", beschrieb sie ihren viel versprechenden Formaufbau bis zu dem unglücklichen Sturz beim Weitsprungtraining.

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