Gütersloh. Das Schwimmen fand zwar nicht in der Dalke statt, aber Kai Hesterwerth und Viktoria Rath dürfen dennoch ab sofort den prestigeträchtigen Titel "Dalkeman" und "Dalkewoman" führen. Der 26-Jährige aus Borken und die 31-Jährige aus Paderborn waren die schnellsten Kurzdistanzfinisher bei der 16. Auflage des Gütersloher Triathlons. Dessen unverwechselbarer Markenname "Dalkeman" ist eine Kombination aus dem Flüsschen, das die Stadt durchquert und der Bezeichnung "Ironman" für die Könige des Ausdauerdreikampfs. Hesterwehrt, der für den Verein "Wasser + Freizeit aus Münster startet, absolvierte die Distanz von 1-40-10 Kilometer in 1:51:37 Stunden. Rath lief am Sonntag im Trikot des 1. Tri-Clubs Paderborn nach 2:06:45 Stunden ins Ziel im Nordbad, das der ausrichtende Gütersloher TV wieder in ein prächtiges Triathlon-Stadion verwandelt hatte.
Unter strahlend blauem Himmel war die Siegerzeit der Männer über drei Minuten besser als im Vorjahr. Johannes Frank (Menden), Dalkeman 2017, brach diesmal beim Laufen ein und musste sich nach 1:57:23 Stunden mit Rang sechs begnügen. Kai Hesterwerth legte einen Start-Ziel-Sieg hin. "Das war eine bundesligareife Schwimmleistung", schwärmte Moderator Thorsten Nöthling, als der Borkener nach 14:25 Minuten als Erster aus dem Becken des Nordbads kletterte. Auf der Radstrecke (59:11 Min.) konnten zwar drei Konkurrenten aufschließen, aber mit der schnellsten Laufzeit von 36:43 Minuten machte er seinen ungefährdeten Triumph perfekt. Die nächstplatzierten Christoph Klipp (TriFinish Münster, 1:54:09 Std.) und Patrick Hoffmann (W+F Münster, 1:54:26 Std.) hatten gehörigen Rückstand.
»Besser kann es nicht mehr werden«
Für den Chemieingenieur war es der erste Dalkeman-Sieg, aber der zweite Erfolg im Gütersloh. 2017 hatte er hier den Teamsprint der 2. Bundesliga gewonnen und damit den Grundstein für den Münsteraner Aufstieg in die Bundesliga gelegt. Starten wird er dort allerdings nicht, denn er hat im Verein die Funktion des Teamleiters übernommen. Die eigenen sportlichen Ambitionen gelten in diesem Jahr der Mitteldistanz, wo am 9. Juni in Bocholt und später in Portugal die beiden entscheidenden Wettbewerbe anstehen.
Mit Viktoria Rath gelang erstmals einer Frau, zweimal hintereinander zu gewinnen. "Es ist schon ein bisschen Druck, als Titelverteidigerin hierhin zukommen", gestand sie, nicht ganz so unbeschwert gestartet zu sein wie im Vorjahr. Dass sie von Zielsprecher Eike-Jan Diestelkamp diesmal rund drei Minuten früher zur "Dalkewoman" gekürt wurde, führt sie auf die Verbesserung im Schwimmen zurück. Sie war als Vierte aus dem Wasser gekommen, hatte mit der deutlich schnellsten Radzeit (63:09 Min.) die Führung übernommen und die schnellste Laufzeit (43:22 Min.) hinten draufgepackt. Besondere Ziele für die Saison hat die Angestellte der Uni Paderborn (Fachbereich Physik) nicht. "Ich habe in Versmold gewonnen, bin Führende im Hochstift-Läufercup und habe jetzt den Titel in Gütersloh verteidigt - besser kann es nicht mehr werden", verwies sie lachend auf ihre Bilanz.
Ein besondereres Comeback feierte die zweitplatzierte Ellen Rohring. Die 41-jährige Anwältin aus Paderborn, 2016 Dalkewoman, bestritt den ersten Triathlon seit ihrem schlimmen Sturz 2017 in Harsewinkel, wo sie bei einem Bremsmanöver über den Lenker katapultiert wurde und mit dem Gesicht auf dem Asphalt aufschlug. "Bei den vielen Kurven auf der Radstrecke bin ich noch etwas vorsichtig gefahren, aber insgesamt bin ich super zufrieden", freute sich die zweifache Mutter nach 2:08:26 Stunden. In Vorbereitung auf den Ironman in Hamburg am 29. Juli, bei dem sich sich für Hawaii qualifizieren will, geht Ellen Rohring am 10. Juni auch wieder am Unglücksort in Harsewinkel über die Mitteldistanz an den Start.
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