
Von
Peter Burkamp
18.12.2015 | 18.12.2015, 10:33
Halle
Der "Käpt'n" boxt im Februar erneut gegen Ola Afolabi
Halle. Wandelt Marco Huck auf den Spuren von Wladimir Klitschko? RTL-Sportchef Manfred Loppe sieht auf jeden Fall Parallelen zwischen dem kürzlich entthronten WBO-Weltmeister aus Bielefeld und dem langjährigen Aushängeschild des Senders.
"Huck ist ein qualitativ hochwertiger Boxer. Er hat jetzt die Chance zu zeigen, dass er ein wahrer Champion ist", sagte Loppe während einer Pressekonferenz in Halle. Dort wurde gestern der IBO-Weltmeisterschaftskampf des "Käpt'n" gegen Ola Afolabi mit den beiden Protagonisten vorgestellt. RTL ist Hucks neuer TV-Partner. Die Zusammenarbeit sei langfristig angedacht, so Loppe. Details des Vertrags wollte er nicht nennen.
Der Sender habe die Expertise von Wladimir Klitschko eingeholt, der sich 2004 nach seiner Niederlage gegen Lamon Brewster in einer ähnlichen Situation wie jetzt Huck befunden hatte - und danach mehr als zehn Jahre ungeschlagen war. Klitschko, der übrigens über seine Agentur "Klitschko-Promotion K2" Afolabi managed, habe empfohlen, es mit Huck zu versuchen. "Wladimir hat sich in Hucks letzter Niederlage selbst gesehen und gesagt: Ich weiß, wie es ist, was er durchmacht, welches Potenzial er hat" , berichtete Loppe.
Im August hatte Huck in Newark nach sechsjährigem Championat seinen WBO-Gürtel verloren. Gegen Pflichtherausforderer Krysztof Glowacki unterlag er durch technischen K.o in der elften Runde. Jetzt will er zurück an die Spitze und "das sehr schreckliche Gefühl" wieder loswerden, das ihn seit dem Titelverlust begleitete: "Ich will es allen beweisen, die mich schon abgeschrieben haben. Das ist der wichtigste Kampf meiner Karriere."
Nach seiner erst dritten Profiniederlage war es ruhig geworden um den Cruisergewichtler, der immer mal wieder mit einem Wechsel ins Schwergewicht geliebäugelt hat. Für das Comeback hatte die von ihm und seinem Bruder Kenan Hukic gegründete Produktionsfirma "Huck Sports Promotion" auch einen Kampf gegen IBF-Weltmeister Victor Ramirez erwogen. Ein Rückkampf gegen Glowacki habe "leider nicht geklappt", sagte Huck: "Ich habe mir jetzt die schwerere Variante ausgesucht, gegen Ola zu boxen."
Afolabi ist Weltmeister des neben den großen Weltverbänden WBA, WBC, WBO und IBF eher unbedeutenden Verbandes IBO. Am 27. Februar im Gerry-Weber-Stadion treffen sich Huck und Afolabi zum vierten mal im Ring. Zwei Mal gewann Huck, einmal endete der Kampf Remis. Erstmals wird Konrad Mittermeier Huck als Trainer betreuen. Innerhalb von nur neun Tagen sind schon 1.800 Eintrittskarten verkauft worden. Zu den fünf Rahmenkämpfern könnten auch die Bielefelder Profis Besar Nimani und Emin Atra gehören. ¦ Einwurf
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