Paderborn-Schloß Neuhaus. Beim 63. Stiftungsfest des RMC Schloß Neuhaus saßen die erschienenen Vereinsmitglieder ausnahmsweise mal nicht auf dem Rad. Stattdessen hockten sie in trauter Runde gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern beim Buffet sowie der zum Jahresende stets üblichen Ehrungszeremonie im Elsener Landgasthaus Jägerkrug.
„Wir sind wieder mehr als 75.000 Wertungskartenkilometer gefahren und können damit in diesem Jahr erstmals die Millionenmarke seit Beginn der Aufzeichnungen vor 20 Jahren nachweisen", freute sich RTF-Fachwart Martin Klösener.
In der Saison 2017 belegte Johann Pawolka mit 5.908 Kilometern und 159 Punkten mit Abstand den ersten Platz bei den Herren. Es folgten Andreas Schonlau (2. Platz, 4.329 Kilometer/122 Punkte), Willi Hoppe (3. Platz, 3.813 Kilometer/106 Punkte) und auf dem undankbaren vierten Platz landete äußerst knapp Dietmar Korte (4.074 Kilometer, 103 Punkte). Alle lagen uneinholbar vor dem Mittelfeld mit durchschnittlich 70 Punkten. Bei den Damen war Susanne Temme mit dem 3.518 Kilometern und 97 Punkten am Ende weit vorne. Margret Fuest (2. Platz, 1.311 Kilometer/38 Punkte) und Fiona Schröder (3. Platz, 1.241 Kilometer/33 Punkte) folgten mit einigem Abstand.
Neben den sportlichen Ansprüchen steht aber vor allem der Spaß an gemeinsamen Ausfahrten im Vordergrund. Jörg Wilde bedankte sich im Namen des Vorstandes ausdrücklich bei den Tourguides, „die mit Verantwortung, Umsicht und Streckenkunde das vereinsoffene Training leiten und sportliche Anreize stets mit tollen Zielen im Paderborner Land verbinden".
Das Stiftungsfest des RMC Schloß Neuhaus ist aber nicht nur ein Abend der Ehrungen, sondern auch ein Abend des Spaßes, des Feierns, der Gespräche und der Erinnerungen. Der erste Vorsitzende Christoph Lescher hob nicht nur den ausgesprochen tollen Teamgeist im Verein hervor, sondern betonte auch, dass es viele Einzelne gäbe, „die sich im Radsport einiges zutrauen und zumuten". So startete mit Herbert Kukuk erstmals ein Freund alter Radkultur bei der „Vintage Radtour" in Weinheim. „Mit einem originalen Rad aus den 80er Jahren, ebensolcher Sportkleidung und seinem zeitlosen Sportgeist brachte er somit Nostalgie und Gegenwart auf einen Nenner", so Lescher. Oder Ulrich Wetzel mit seiner Teilnahme am Super-Brevet Paris-Hamburg, als er die Strecke von 1.200 Kilometern mal eben am Stück bewältigte. Oder Boris Masalsky, der bei einem privaten „Lippischen Alpenmarathon" 317 Kilometer und gleich 4.760 Höhenmeter meisterte. „Hier hat der Tourerfinder wohl alle Hügel des Weserberg- und Lipperlandes zusammengekippt und diesen alpinen Berg vor der Haustüre geschaffen", so der Zwischenruf von Masalsky.
Echten Alpengenuss hatte Jürgen Lange, der am MTB-Rennen Hero Südtirol teilnahm. Er quälte sich über 4.500 Höhenmeter in nur 80 Kilometern quälen. „Radfahren, wo andere die Skier nehmen", kommentierte Lescher diese Leistung.