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                            Rainer Placke
                        
                                            
                    
            24.01.2017 | 24.01.2017, 09:48
    
                Lübbecke
FreewayCup: Aloscha Shpilevski arbeitet seit vier Jahren bei RB Leipzig als Trainer und hat diesen Schritt zu keiner Sekunde bereut
                        Lübbecke. RB Leipzig polarisiert. Während die traditionsbewussten Fans den Verein mit dem österreichischen Milliardär Dietrich Mateschütz als Geldgeber sehr kritisch beäugen, gibt es auch eine andere Seite der Medaille. Und die setzt in der Nachwuchsarbeit an. Unter der Regie von Ralf Rangnick wird allen Nachwuchsmannschaften der "Roten Bullen" ein einheitliches Spielsystem verpasst. Nachhaltigkeit ist das Schlagwort, mit dem die Ausbildung der Talente vorangetrieben wird.
Im letzten Jahr gewann RB Leipzig gleich bei der ersten Turnierteilnahme den FreewayCup - in diesem Jahr reichte es nur zum Einzug in das Achtelfinale. Doch das war für Trainer Aloscha Shpilevski nicht von entscheidender Bedeutung. "Viel wichtiger ist zu sehen, wie die jungen Spieler mit Drucksituationen umgehen und die Vorgaben umsetzen. Wir haben uns immerhin daheim extra für den FreewayCup vorbereitet", sagt der 28-Jährige, der seit 2013 bei RB Leipzig arbeitet, nachdem er zuvor bei Großasbach sowie dem VfB Stuttgart erst aktiv und dann im Trainerbereich erste Erfahrungen gesammelt hat.
Als Aktiver war er immerhin U17-Nationalspieler Weißrusslands, ehe er nach einer schweren Verletzung aufhören musste. "Ich liebe den Fußball, deshalb habe ich mich nach dem Abitur um die Ausbildung zum Trainer gekümmert", erzählt Shpilevski, der diesen Schritt "noch zu keiner Sekunde bereut" hat. Ebenso wenig den Wechsel zu RB Leipzig, wo er zwei Jahre lang für die U 13 und ein Jahr für die U 14 zuständig war, ehe er im Sommer des vergangenen Jahres die U 16 übernehmen durfte. "Es macht unglaublich viel Spaß, mit den jungen Talenten zusammenzuarbeiten.
Das wichtigste ist, einen persönlichen Zugang zu ihnen zu finden. Man muss sie mental abholen, um so ein Team führen zu können", freut sich der 28-Jährige über die großartige Möglichkeit, in Leipzig arbeiten zu dürfen. "Natürlich hat man zunächst die Anfeindungen registriert, die es zu Beginn gegeben hat. Doch inzwischen hat sich die Situation normalisiert, weil die Leute merken, wie nachhaltig wir uns dort um den Fußballnachwuchs kümmern. Und nicht nur im sportlichen, sondern auch im schulischen sowie menschlichen Bereich. Jeden Monat gibt es Schulungen, wie wir als Trainer und Spieler den Verein zu vertreten haben", so Shpilevski, der sich bei seinem ersten Aufenthalt in Lübbecke rundherum wohl fühlte.
"All das, was wir im Vorfeld über das Turnier gelesen haben, entspricht den Tatsachen. Die Menschen sind total herzlich", lobt der 28-Jährige die Macher des Turniers. Als nächsten persönlichen Schritt hat er sich vorgenommen, den Lehrgang zum Fußball-Lehrer zu besuchen. "Denn ich empfinde eine große Leidenschaft für diesen Sport, der mein Leben bestimmt", sagt Shpilevski, der nach eigener Aussage außerdem noch "lernen muss, auch einmal abzuschalten".
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