Gütersloh

FC Gütersloh schreibt gute Zahlen auf und neben dem Platz

Fußball-Oberligist nutzt die Jahreshauptversammlung, um sich ausgiebig bei den vielen Mitarbeitern und Unterstützern zu bedanken. Schatzmeister Achim Missing präsentiert fürs letzte Jahr ein Bilanz mit Überschuss

Dankeschön: Für die Ehrung durch den FCG-Vorstand revanchierte sich Reinhard Wulfhorst (2.v.l.) auf seine Art. Er überreichte Hans-Hermann Kirschner (l.) Frank Neuhaus und Oliver Eichstädt (v.r.) den Kfz-Brief für einen Jugendbulli. | © Henrik Martinschledde

Wolfgang Temme
06.06.2019 | 07.06.2019, 09:51

Der Freundeskreis des FC Gütersloh veranstaltete in der vergangenen Saison die Aktion „Torpaten“. Für jedes Tor, dass die Oberligafußballer schossen, zahlte jeder Pate einen Euro als Spende an die Jugendabteilung. Am Ende kamen bei 48 Toren und 20 Paten insgesamt 960 Euro zusammen. Dagmar Barkey und Jürgen Osthus rundeten die Summe auf 1.000 Euro auf und übergaben Jugendleiter Oliver Eichstädt einen entsprechenden Scheck. Hätte der Freundeskreis für die Jahreshauptversammlung, die gestern Abend im Parkbad stattfand, eine ähnliche Aktion ins Leben gerufen – für jedes Dankeschön ein Euro – wäre auch eine stolze Summe zusammengekommen. Weil es nämlich insgesamt gut läuft bei dem Fußballklub, nutzten die Verantwortlichen aller Bereiche ausgiebig die Gelegenheit, sich bei den vielen Mitarbeitern und Helfern zu bedanken. Die Versammlung, bei der keine Wahlen auf der 15 Punkte umfassenden Tagesordnung standen, zog sich deswegen unplanmäßig in die Länge und war nach 90 Minuten plus Verlängerung immer noch nicht beendet.

Die wichtigste Botschaft überbrachte Schatzmeister Achim Missing: Er präsentierte den FC Gütersloh als einen Verein, der zum 31. Dezember 2018 schuldenfrei war und im vergangenen Kalenderjahr einen Überschuss von 21.899 Euro erwirtschaftete. Zwar war der „Gewinn“ im Jahr zuvor mit 63.000 Euro deutlich höher gewesen, doch dazu hätten Sondereffekte geführt, so Missing. Den jetzt erzielten Überschuss bezeichnete er deswegen als „repräsentativ für die nächsten Jahre.“

Bei den Einnahmen von rund 527.00 Euro bildeten Sponsorenzahlungen (343.000 Euro), Mitgliedsbeiträge (40.000 Euro) und Eintrittsgelder (38.000 Euro) die größten Posten. Bei den Ausgaben von 505.000 Euro schlugen vor allem die Personalkosten (325.000 Euro), die Kosten für das Stadion und das Sportzentrum Süd (34.000 Euro) sowie die Ausrüstung (21.000 Euro) zu Buche.

Die neue, einstimmig verabschiedete Beitragsordnung wird ein geringeres Einnahmeplus in die Kasse spülen, als zu erwarten war. Die im vergangenen Jahr eingesetzte Kommission unter Leitung von Hermann Korfmacher schlug bei gleichbleibendem Erwachsenenbeitrag von 10 Euro pro Monat nur eine Erhöhung bei Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren sowie bei passiven Mitgliedern von sechs auf acht Euro vor. Von knapp 600 Mitgliedern waren immerhin 70 zur Versammlung erschienen. „Ich bin begeistert von dieser hohen Präsenz“, sagte Hans-Hermann Kirschner.

Den Bericht des Vorstands leitete Frank Neuhaus mit einem Zitat des Schriftstellers Hermann Hesse ein („Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden“) und bezog das auf die Leistung von Trainer Julian Hesse, der mit der zuvor abstiegsgefährdeten 1. Mannschaft in einer begeisternden Rückrunde den Klassenerhalt schaffte. Neuhaus listete aber auch die anderen Erfolge auf sportlicher Ebene (Aufstieg der 2. und 3. Mannschaft) und die vielen gelungenen Aktivitäten außerhalb des Fußballplatzes auf. Damit sei der FCG seinem Motto („Wir für Gütersloh“) gerecht geworden.

Mit einer besonderen Ehrung bedachte der Vorstand das Ehepaar Brigitte (75) und Reinhard Wulfhorst (68), die den Verein seit Jahrzehnten tatkräftig und finanziell unterstützen. Reinhard Wulfhorst bedankte sich auf seine Art für die Anerkennung und übergab Oliver Eichstädt schon drei Jahre vor dem eigentlich vorgesehenen Termin den Kfz-Brief für einen Bulli, den er der Jugendabteilung vor einiger Zeit zur Verfügung gestellt hatte. „Das ist überwältigend, dafür fehlen mit die Worte“, bedankte sich der Jugendleiter.

Heiner Kollmeyer gab einen Sachstandsbericht zum geplanten Bau eines Multifunktionsgebäudes am Energieversumstadion im Heidewald ab. Demnach ist der Verein bereit, als Investor für die Maßnahme aufzutreten, deren Kosten er mit 1,1 Millionen Euro bezifferte. Ohne konkret zu werden sagte er: „Wir sind auf einem guten Weg, zusammen mit der Stadt Gütersloh ein Paket zu schnüren.“