Rietberg

Till Grommisch und Gudrun Rodloff siegen beim Rietberger Adventslauf

Leichtathletik: 12. Rietberger Adventslauf punktet bei den 331 Teilnehmern mit einer schönen Strecke. Die Stimmung war trotzdem mau, was vor allem am Sprecher lag

„Die Besten": Das ursprünglich via Facebook gebildete Frauenteam um Kapitänin Kati Jäger aus Rostock (vorne links) und die Gütersloherin 
Julie Acar (vorne in schwarz) traf sich in Rietberg zum sportlichen Gemeinschaftsvergnügen. | © Henrik Martinschledde

Wolfgang Temme
17.12.2018 | 17.12.2018, 07:30

Rietberg. Der eine suchte noch einen schnellen "Zehner" am Jahresende, die anderen einen Anlass für ihr Teamtreffen. So trafen sich der Beste und "Die Besten" am Samstagabend beim 12. Rietberger Adventslauf. Till Grommisch aus Essen gewann das 10-Kilometer-Rennen überlegen in 33:01 Minuten. Die bunt zusammengesetzte Frauengruppe mit dem motivierenden Teamnamen ließ sich etwas mehr Zeit und lief nach gut 68 Minuten geschlossen über die Ziellinie.

Wie die meisten der 331 Finisher waren Grommisch und "Die Besten" zufrieden mit dem Lauf durch die stimmungsvoll beleuchtete "Stadt der schönen Giebel". Der veranstaltende TuS Viktoria Rietberg mit Abteilungsleiter Kai Golembowski freute sich - bei leichten Minusgraden aber endlich einmal Trockenheit - über die deutliche Steigerung der Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr (216). Aber nicht alles war gut an der Organisation der Veranstaltung.

So enthusiastisch die Streckenposten selbst an entlegenen Stellen des Rundkurses die Läuferinnen und Läufer anfeuerten, so mau war die Stimmung an Start und Ziel auf der Rathausstraße. Dazu trug vor allem der völlig unkundige Sprecher bei. Auch noch gehandicapt durch unerträgliche Aussetzer der Technik gab Bertwald Adrian eine Abfolge von Belanglosigkeiten von sich, anstatt das spärlich applaudierende Publikum mit Informationen zu begeistern. Dass er weder die Sieger kannte noch andere Namen durchsagte, hat in Rietberg schon Tradition.

Solo: Till Grommisch war eine Klasse für sich. Der 19-jährige vom TV Überruhr aus Essen gewann mit über zwei Minuten Vorsprung. - © Henrik Martinschledde
Solo: Till Grommisch war eine Klasse für sich. Der 19-jährige vom TV Überruhr aus Essen gewann mit über zwei Minuten Vorsprung. | © Henrik Martinschledde

Dabei hätte es Till Grommisch vom TLV Germania Überruhr verdient gehabt, dass man etwas über ihn erzählt. Der 19-Jährige ist einer der besten NRW-Läufer der Jugendklasse, aus der er sich in Rietberg mit einem beeindruckenden Solo verabschiedete. "Dass ich ganz alleine laufen musste, war etwas ärgerlich", sagte er, fand seine Zeit von 33:01 Minuten angesichts der Umstände aber immerhin "ganz gut". Seine persönliche Bestzeit steht bei 32:34 Minuten. Viel schneller war sein Vater, der ihn nach Rietberg begleitet hatte. Werner Grommisch (62), ein frühere Nationalmannschaftläufer und deutscher Crossmeister, lief einst 28:57,41 Minuten über 10.000 Meter.

Duell: Am Ende musste die Ex-Rietbergerin Larissa Kniesburges (512) der hier hinter ihr liegenden Gudrun Rodloff den Sieg überlassen. - © Henrik Martinschledde
Duell: Am Ende musste die Ex-Rietbergerin Larissa Kniesburges (512) der hier hinter ihr liegenden Gudrun Rodloff den Sieg überlassen. | © Henrik Martinschledde

Gütersloher Triathlet läuft aufs Podium

Hinter Grommisch lief auch der zweitplatzierte Michael Brand (Bad Driburg) ein einsames Rennen. Der 36-Jährige, fünfmaliger Sieger der "Isselhorster Nacht", finishte nach 35:16 Minuten. Platz drei auf dem Podium sicherte sich der Gütersloher Triathlet Leif-Erik Bleisch. Der von Hansi Böhme läuferisch trainierte 18-Jährige beendete seinen ersten auf Zeit gelaufenen "Zehner" nach 36:20 Minuten.

Ohne dass dies vom Sprecher in irgendeiner Form kommentiert worden wäre, lieferten sich die drei schnellsten Frauen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende siegte die

53-Jährige Gudrun Rodloff von der LG Hamm in 42:57 Minuten vor der 36-jährigen aus Rietberg stammenden Delbrückerin Larissa Kniesburges (geb. Kraft), die 43:04 Minuten benötigte. Dritte wurde Lisa Wiedemann (32) aus Salzkotten (43:08 Min.).

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12. Rietberger Adventslauf

Für "Die Besten" kam es nicht auf Zeit oder Platzierung an, sondern auf das gemeinschaftliche Lauferlebnis. Die Frauen lernten sich kennen, als Meike Zimpel aus Selm via Facebook neun Mitläuferinnen für ein Team zum "Ragnar-Relay Wattenmeer" suchte, einen 250-Kilometer langen Übernacht-Staffellauf von Hamburg nach St. Peter Ording. Mit Julie Acar und Astrid Penner meldeten sich auch zwei Gütersloherinnen und mit Iris Hühn eine inzwischen in Nordhorn lebende Ex-Gütersloherin. Ansonsten gehören Frauen aus Rostock, Berlin, Münster, Meißen, Schwarzenberg (Erzgebirge) und Ritterhude (Bremen) im Alter von 35 bis 56 Jahren dazu. Ausgestattet wurde das Team von Olafs Laufladen in Gütersloh.

Nach dem Event im August blieben die Frauen zusammen, entwickelten Freundschaften und trafen sich für das dritte Adventswochenende in Gütersloh. Die Teilnahme am Lauf in Rietberg bildete den sportlichen Programmpunkt. Das große Zusammengehörigkeitsgefühl demonstrierte Gastgeberin Iris Hühn, die verletzt zuschauen musste, aber es sich nicht nehmen ließ, die letzte Runde gemeinsam mit ihren "Mädels" zu absolvieren.

Und natürlich schmiedete die Truppe Pläne. Neben individuellen Starts bei den Marathons in London und New York ist die Teilnahme am "Ragnar-Relay Lake Mälaren" 2019 in Schweden das nächste Team-Projekt.

INFORMATION


Kette links und Team Ehrlich in den Top-10

Männer: 4. Marcel Bücker (Delbrück) 36:22 Min., 5. Wolfgang Freitag (Mastholte-Süd) 36:37 Min., 6. Devon Grass (LC Paderborn) 36:43 Min., 7. Christian Feldevert (Kette links) 36:57 Min., 8. Sebastian Ahlke (TC Herzebrock) 37:02 Min., 9. Maximilian Wegert (LP Stachlin) 38:12 Min., 10. Felix Grotemeier (Lind Hotel) 39:08 Min.

Frauen: 4. Elisabeth Nottelmann (LG Burg Wiedenbrück) 43:55 Min., 5. Esther Bayer-Brinkmann 44:41 Min., 6. Agnes Miller (DJK Gütersloh) 44:59 Min., 7. Alexandra Dux (Teutorunner) 45:20 Min., 8. Silke Ehrlich (Team Ehrlich) 45:25 Min., 9. Karin Loeser (Team Ehrlich) 45:25 Min., 10. Tabea Bokeloh (Tri-Sport-Team Verl) 46:10 Min.