Gütersloh. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Westfalen Mustangs 2017/2018 in der ersten Basketball-Regionalliga antreten, wird immer geringer. Denn mit Ilijas Masnic zieht jetzt auch der bisherige Trainer seine Konsequenzen aus den ungeklärten Verhältnissen bei diesem Verein aus Rheda-Wiedenbrück. Voraussichtlich kehrt der frühere Nationalspieler von Bosnien-Herzegowina zu seinem ehemaligen Verein, dem TSVE Dolphins Bielefeld, zurück. „Es ist noch nichts unterschrieben, aber ich trainiere schon eine Weile mit dem Team", sagt Masnic und ergänzt: „Ich war lange Zeit hier. Die Jungs kennen mich." Wird der 59-Jährige offiziell Trainer, wäre er auch ohne die Westfalen Mustangs in der 1. Regionalliga angekommen.

Zuletzt hatten vier ehemalige Spieler der Mustangs auf Auszahlung nicht erhaltener Gehälter geklagt. Vier Mal war Florian Eichstädt, Gründer und Geschäftsführer des Vereins, nicht vor dem Bielefelder Arbeitsgericht erschienen. Vier Mal wurde ein Versäumnisurteil ausgesprochen. Der Verein muss den vier Spielern insgesamt 31.325 Euro zahlen.

Da bisher kein Geld geflossen sei, will Peter Heethey, der Anwalt der Spieler, in dieser Woche eine Zwangsvollstreckung beantragen. Gegebenenfalls folgt eine Klage wegen Betrugs. Dann könnte der Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt werden und der Verein vom Westdeutschen Basketball-Verband (WBV) vom Spielbetrieb ausgeschlossen werden.

Auch Ilijas Masnic hat aktuell keinen Kontakt zu Florian Eichstädt. Zwar habe er „vor einiger Zeit" eine Sprachnachricht vom Vereinschef erhalten, seitdem aber nichts mehr von ihm gehört, berichtete der Trainer, der das Team vergangenes Jahr in die 1. Regionalliga geführt hat. „Er sagte mir, dass er sich zeitnah melden würde, um ein Team aufzubauen. Das ist aber nie passiert", so Masnic weiter. Komplett abwenden wolle er sich von den Mustangs jedoch nicht. „Aktuell hat sich der Fall für mich zwar erledigt, aber einen Punkt werde ich nicht setzen, denn ich habe immer meine Loyalität gezeigt."