Gütersloh

Laura Hoffmann ist auf dem Sprung ins neue Team

Frauen-Zweitligist FSV Gütersloh will am Sonntag im Heimspiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg wieder die Kurve kriegen.

Ehrgeiz: In zahlreichen Trainingsschichten wie hier mit Britta Hainke hat sich Laura Hoffmann nach ihrem dritten Kreuzbandriss wieder fit gemacht. | © Henrik Martinschledde

Wolfgang Temme
19.03.2016 | 19.03.2016, 09:00

Gütersloh. Nach zwei Niederlagen in Folge will der FSV Gütersloh in der 2. Frauenfußball-Bundesliga wieder die Kurve kriegen. Der Tabellensechste empfängt am Sonntag um 14 Uhr in der Tönnies-Arena den auf Rang neun platzierten SV Henstedt-Ulzburg aus Schleswig-Holstein.

Ein besonders Spiel könnte das vor allem für Laura Hoffmann werden. Die 24-Jährige gehört erstmals zum Gütersloher Zweitligaaufgebot, nach- dem sie vor einer Woche nach elfmonatiger Verletzungspause in der "Zweiten" ihr Comeback gegeben hatte. "Fußball ist mein Leben, ich wollte unbedingt wieder spielen", sagt die frühere Kapitänin des Zweitligisten VfL Bochum, die sich am 16. März 2015 zum dritten Mal in ihrer Karriere einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und drei Wochen später ihren Wechsel zum FSV Gütersloh perfekt machte.

Mit großer Entschlossenheit ging sie die Reha an und ließ sich von ihrem Plan ("Für mich steht fest, dass ich noch stärker zurückkomme als bisher") auch nicht durch eine zweite Operation im November, die durch Komplikationen bei der Wundheilung notwendig geworden war, entmutigen. "Meine Familie und vor allem mein Freund, der mich täglich ertragen musste, haben mich riesig unterstützt", blickt die Defensiv-Allrounderin, die aus Meschede stammt und in Bochum als Angestellte einer Krankenkasse arbeitet, auf eine lange und harte Trainingsphase zurück. Ansprüche, am Sonntag gleich eingewechselt zu werden, erhebt sie nicht: "Ich bin ja nur im Aufgebot, weil wir derzeit so wenige sind", behauptet sie sogar. Doch Co-Trainerin Britta Hainke, die viel mit Hoffmann gearbeitet hat, und Trainer Christian Franz-Pohlmann haben im Mannschaftstraining längst gesehen, welche Qualitäten sie bereits wieder auf den Platz bringt.

Zutreffend ist, dass es personell nicht gerade rosig um den FSV bestellt ist. Neben den verletzten Jill Eis, Melanie Ott und Shpresa Aradini fehlt auch Annalena Rieke, weil sie noch mit dem U17-Nationalteam unterwegs ist. Angreiferin Josephine Giard ist gelbgesperrt. Lea Tschöpe setzte die gesamte Woche wegen ihrer "Abiturvorbereitung", wie Franz-Pohlmann die "Mottowoche" an ihrem Münsteraner Gymnasium bezeichnete, absprachegemäß mit dem Training aus. Stammkeeperin Vivien Brandt, die zuletzt beim 1:3 in Cloppenburg entscheidend gepatzt hatte, zog durch, obwohl auch sie sich in Paderborn auf die Abiturprüfung "vorbereitete". "Die Entscheidung, wer im Tor spielt, ist aber noch nicht gefallen", sagte Franz-Pohlmann im Vorfeld.

Der stark gestartete Aufsteiger aus dem Kreis Bad Segeberg, bei dem der FSV im Hinspiel mit 5:2 gewann, schwebt nicht in Abstiegsgefahr, obwohl er inzwischen Viertletzter ist. Mit Alina Witt (12 Saisontreffer) und Vera Homp (8) stehen zwei echte Torjägerinnen im Kader.