Halle

Bielefelder Profiboxer gewinnen in Halle

Nimani hat leichtes Spiel mit seinem Gegner und gewinnt einmal mehr vorzeitig. Atra ist wegen einer Verletzung gehandicapt, beißt sich aber zum Sieg durch

Peter Burkamp
29.02.2016 | 29.02.2016, 10:02
Mit Schmerzen: Emin Atra (r.) musste sich wegen einer Verletzung im Kampf gegen Nikola Matic zurück halten. - © Andreas Zobe
Mit Schmerzen: Emin Atra (r.) musste sich wegen einer Verletzung im Kampf gegen Nikola Matic zurück halten. | © Andreas Zobe

Halle. Es war der Abend der Bielefelder. Neben Marco Huck, der erfolgreich sein Comeback als Weltmeister feierte, gewannen auch Besar Nimani und Emin Atra ihre Kämpfe bei der Profiveranstaltung im Gerry-Weber-Stadion in Halle. Zufrieden wirkte jedoch nur der Hauptkämpfer. Nimani war völlig unterfordert, während Atra unter einer kurzfristig zugezogenen Verletzung litt.

Ünsal Arik, der seinen Freund und Trainingspartner Besar Nimani im Kampf gegen Chris Hermann coachte, schüttelte schon nach wenigen Aktionen mit dem Kopf. Schon früh war zu sehen, dass Hermann nicht den Hauch einer Chance haben würde. Nimani dominierte nach Belieben, steckte die Schläge seines Gegenübers scheinbar regungslos ein oder schluckte sie mit seiner Deckung. Agierte er selbst mit harten Körper- und Kopftreffern, musste man Angst um seinen Gegner bekommen. Nimani nahm sich spürbar zurück. Im dritten Durchgang wollte Arik seinen Schützling zu einer weiteren Runde überreden. "Lass ihn, der ist eh gleich kaputt", rief Arik in den Ring. Doch Nimani hatte genug und fügte seiner Bilanz einen weiteren K.o.-Sieg hinzu. Nach dem ersten Niederschlag raffte sich Hermann zwar noch einmal auf. Die nächste Schlagserie Nimanis besorgte ihm den Rest. Nach 2:06 Minuten der dritten Runde war der ungleiche Kampf vorbei.

Ohne Mühe: Besar Nimani ließ seinem Gegner Chris Hermann (r.) keine Chance. - © Andreas Zobe
Ohne Mühe: Besar Nimani ließ seinem Gegner Chris Hermann (r.) keine Chance. | © Andreas Zobe

Für Lokalmatador war es ein besseres Training. "Ich hätte gern einen stärkeren Gegner gehabt", sagte Nimani. "Vielleicht nächstes Mal", schickte er hinterher. Gern würde er wieder bei einer Huck-Veranstaltung boxen. Seine Hoffnung ruht darauf, dass sein Jugendfreund aus Bielefelder Zeiten - jetzt mit RTL im Rücken - demnächst wieder veranstaltet und für ihn dann vielleicht auch ein Titelkampf herausspringt. Eine zweite Möglichkeit sind die USA. "Wir haben zwei Vertragsangebote von amerikanischen Promotern vorliegen. Die müssen wir jetzt prüfen, ob sie seriös sind und für uns Sinn machen", sagte Berat Nimani.

Von bis zu 100.000 Dollar pro Kampf sei die Rede. Je nachdem, welcher TV-Sender an welchem Tag die Kämpfe übertragen würde. Dieses Jahr, so hoffen die Nimanis, soll noch etwas passieren. Nimani fühlt sich topfit, um Größeres zu erreichen. "In der Form, die ich jetzt habe, und vor diesem Publikum, hätte ich Horta keine Chance gelassen." Der Franzose Frank Horta hatte Nimani die einzige Niederlage beigebracht. Gern hätte Nimani Revanche genommen, doch um Horta nach Halle zu locken, reichte das Geld nicht.

Emin Atras Zukunft sieht vergleichsweise gut aus. Demnächst kämpft er um die deutsche Meisterschaft im Supermittelgewicht nach Version des BDB. Zunächst denkt Atra jedoch daran, wieder fit zu werden. In Halle musste er früher in den Ring als geplant, da ein Kampf abgesagt worden war. "Ich war nicht richtig warm. In der ersten Runde habe ich dann eine Linke geschlagen, mit der ich nicht traf. Seitdem hatte ich Schmerzen im Arm bis in die Schulter", erzählte Atra. So gehandicapt fehlte ihm gegen Nikola Matic das Distanzgefühl, über weite Strecken des Kampfes musste er die linke Hand fallen lassen. Trotzdem reichte es für einen knappen Sieg. Zwei Punktrichter stimmten für Atra, einer wertete Remis.