Ein Team kann Geschichte schreiben

SQUASH: Deutschlands Squash-Herren peilen die beste WM-Platzierung ihrer Historie an

Deutschlands Squash-Nationalmannschaft um (von links) Physiotherapeut Ralph Michna, André Haschker, Bundestrainer Oliver Pettke, Simon Rösner, Jens Schoor und Raphael Kandra. | © FOTO: MARC KÖPPELMANN

08.06.2013 | 08.06.2013, 00:00

Paderborn. Das Squash-Sommermärchen 2011 ist unvergessen. 7.000 Zuschauer erlebten vor zwei Jahren im Paderborner Ahorn-Sportpark die wohl beste Herren-Team-Weltmeisterschaft aller Zeiten. Und eine stark aufspielende deutsche Mannschaft überzeugte mit Platz neun, der nach der Disqualifikation Italiens noch in einen achten Rang umgewandelt wurde. Doch wenn an diesem Sonntag im französischen Mülhausen die 23. Team-Weltmeisterschaft beginnt, könnte für das Team von Bundestrainer Oliver Pettke sogar eine noch bessere Platzierung herausspringen.

"Es ist sicher noch mehr drin als in Paderborn", betont Simon Rösner. Der Weltranglisten-Zwölfte vom Paderborner SC führt erneut das deutsche Team an, das in der Setzliste einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht hat. Denn während Deutschland vor zwei Jahren noch an Position 16 notiert war, tauchen die Pettke-Schützlinge diesmal an Nummer sechs auf. "Die Jungs haben in den vergangenen zwei Jahren halt ihre Hausaufgaben gemacht. Alle konnten noch einmal zulegen", lobt Oliver Pettke seine Mannschaft, die im Vergleich zur WM 2011 unverändert ist. So stehen neben Rösner noch dessen PSC-Teamkollege Raphael Kandra sowie die Wormser Jens Schoor und André Haschker im Aufgebot.

Deutschland trifft in der Vorrundengruppe F auf die USA, Irland und Tschechien. "Unser Ziel ist der Gruppensieg", sagt ein selbstbewusster Simon Rösner. Allerdings dürften insbesondere die USA etwas dagegen haben. "Das ist sicher der härteste Brocken", sagt Oliver Pettke mit Blick auf die an diesem Montag (15 Uhr) anstehende Partie gegen die US-Amerikaner.

Zuvor aber gibt’s am Sonntag (15 Uhr) die Partie gegen Irland. "Die sind mit ihren alten Haudegen sehr gefährlich", warnt der Bundestrainer vor den irischen Oldies um Derek Ryan (43 Jahre) und Steve Richardson (40). Pettke spricht aus Erfahrung, denn bereits bei der WM in Paderborn hatte Deutschland sein erstes Spiel gegen Irland bestritten und einen 2:1-Zittersieg gefeiert. Derek Ryan hatte damals das Auftakteinzel gegen Jens Schoor mit 3:0 gewonnen.

Letzter deutscher Vorrundengegner ist am Dienstag (14 Uhr) der krasse Außenseiter Tschechien. Sollte Deutschland Gruppensieger werden, würde es im Achtelfinale wohl gegen Neuseeland gehen. "Dann hätten wir gute Chancen aufs Viertelfinale", urteilt Pettke. Als Gruppenzweiter müssten seine Schützlinge dagegen sehr wahrscheinlich gegen den amtierenden WM-Fünften Malaysia ran.

Eben jener fünfte Platz wäre hinter den Top-Nationen Ägypten, England, Frankreich und Australien wohl auch für Deutschland in Mülhausen das Maximum. "Auch Rang sechs oder sieben wäre eine super Sache", sagt Simon Rösner. Denn dies wäre zugleich das beste Abschneiden in der deutschen WM-Geschichte. Die achten Plätze bei den Titelkämpfen 1985, 1993 und 2011 waren bislang das Höchste der Gefühle.

Die 31 Mannschaften, die in Mülhausen an den Start gehen, können sich derweil auf Top-Bedingungen freuen. So hat der französische Verband in der Handball-Arena "Palais de Sport" gleich drei Glascourts aufgebaut, die 2.000 Zuschauern Platz bieten. "Da wird Rambazamba herrschen", glaubt Oliver Pettke. Paderborn habe die Messlatte allerdings hoch gelegt. "Die WM 2011 ist in der Squash-Welt noch immer in aller Munde", berichtet der Bundestrainer.