Ein Traum hat sich erfüllt

FUSSBALL: Der Paderborner Tim Paterok wird Profi beim Erstligisten Hoffenheim

08.06.2013 | 08.06.2013, 00:00
Tim Paterok geht die erste Saison als Fußballprofi mit gesundem Selbstvertrauen an. Das blau-weiße Trikot der Hoffenheimer trägt er schon seit 2010. - © FOTO: MARC KÖPPELMANN
Tim Paterok geht die erste Saison als Fußballprofi mit gesundem Selbstvertrauen an. Das blau-weiße Trikot der Hoffenheimer trägt er schon seit 2010. | © FOTO: MARC KÖPPELMANN

Paderborn. Die TSG 1899 Hoffenheim hat in den vergangenen Wochen deutsche Fußballgeschichte geschrieben. Unter dem neuen Trainer Markus Gisdol retteten sich die Kraichgauer mit einem Sensationssieg in Dortmund in die Erstliga-Relegation und schafften dann gegen den 1. FC Kaiserslautern den Klassenerhalt. Wenn die Sinsheimer am 29. Juni mit der Vorbereitung auf ihre sechste Bundesliga-Serie beginnen, ist auch ein Paderborner dabei. Tim Paterok hat einen Profivertrag bis zum Sommer 2014 unterschrieben.

Damit geht für den 20 Jahre alten Torwart ein Traum in Erfüllung. "Ich habe immer darauf hingearbeitet, Profi zu werden. Dass es jetzt tatsächlich geklappt hat, kann ich noch gar nicht richtig glauben", sagt der Keeper, der schon im Jahr 2010 aus der A-Jugend des SC Paderborn nach Hoffenheim gewechselt war. Dort zog der 1,92-Meter-Mann ins TSG-Internat, schloss die in Paderborn begonnene Lehre als KFZ-Mechatroniker erfolgreich ab und schaffte nach geduldigem Warten auch sportlich den Durchbruch. "In Hoffenheims U23 habe ich fast die komplette Rückserie im Tor gestanden", berichtet Paterok aus der abgelaufenen Serie in der Regionalliga Südwest, die Hoffenheim II auf dem neunten Platz abschloss.

Parallel trainierte der Paderborner schon bei den Erstligaprofis mit. Dabei wusste er Coach Marco Kurz zu überzeugen. Der Profivertrag war ganz nah. Dann kam der Trainerwechsel. Und Paterok fing beim Kurz-Nachfolger Gisdol von vorne an. "Das waren keine einfachen Zeiten. Aber Markus Gisdol hat lange mit mir gesprochen und mir viel Vertrauen gegeben", erzählt der Torhüter und spricht über Gisdol als "das Beste, was Hoffenheim passieren konnte." Schließlich machte sich auch der 1899-"Retter" für Paterok stark. Der unterschrieb noch vor der Relegation einen ligenunabhängigen Vertrag und erlebte den Erstliga-Klassenerhalt dann am Fernseher mit.

In der neuen Serie wird Paterok hinter dem Relegations-Keeper Koen Casteels und dem Ex-Paderborner Jens Grahl die Nummer drei. Mit Tim Wiese und Heurelho Gomes wird im Kraichgau nicht mehr geplant. Pateroks Torwarttrainer ist weiterhin Zsolt Petry. Der Ungar hatte das Talent des auch fußballerisch starken Torwarts schon beim SC Paderborn 07 erkannt und gefördert. Nachdem Petry 2009 zur TSG gewechselt war, holte er Paterok ein Jahr später nach. "Das habe ich nie bereut", sagt der Neu-Profi, der bis zum Trainingsauftakt bei den Eltern in Sande Station macht. Und in der neuen Serie die Chance hat, vielleicht ein neues Kapitel der Paderborner Fußballgeschichte zu schreiben.