Eiskaltes CTF-Debüt

RADSPORT: RMC Schloß Neuhaus trotzt der Wetterlage

27.02.2013 | 27.02.2013, 00:00
Mit dem Daumen nach oben signalisieren diese Radsportler, dass sie trotz der widrigen Bedingungen durch den erneuten Wintereinbruch mit Spaß unterwegs sind. - © FOTO: STEFANIE WANDT
Mit dem Daumen nach oben signalisieren diese Radsportler, dass sie trotz der widrigen Bedingungen durch den erneuten Wintereinbruch mit Spaß unterwegs sind. | © FOTO: STEFANIE WANDT

Paderborn-Schloß Neuhaus. Die 1. Egge CTF (Country-Touren-Fahrt) des RMC Schloß Neuhaus, eine Radtour durch Feld, Wald und Flur, wird wohl in die Geschichte des Vereins eingehen. Nicht nur, dass es die erste MTB-Ausfahrt durch die Egge war, die der Neuhäuser Radsportverein anbot. Nein, in diesem Jahr schien selbst das Mountain-Bike angesichts der Wetterlage das falsche Sportgerät gewesen zu sein.

Bei Minusgraden, noch verstärkt durch einen starken Nord-Ost-Wind, und Schneehöhen, die woanders alpines Sportgerät einfordern, waren die Biker oftmals gezwungen, Passagen zu Fuß zu überbrücken. "Das sah manchmal aus wie bei einer Polar-Expedition", so ein Teilnehmer, der noch süffisant erwähnte, dass zu langes Schieben die Kettenglieder einfrieren ließ und man deswegen – und natürlich wegen der Streckenlängen von wahlweise 23 und 42 Kilometern – sowieso wieder auf’s Rad musste.

Die Country-Tourenfahrten (CTF) mit einem Mountain-Bike von Radsportvereinen im Bund Deutscher Radfahrer (BDR) erfreuen sich einer immer größerer Beliebtheit, weil sie den Teilnehmern auf ganz intensive Art die schönen Seiten des Eggegebirges oder andernorts die Eigenarten dortiger Landstriche näher bringen. "Da wir hier mit Start in Kohlstädt sogleich in einer der abwechslungsreichsten Ecken der Egge sind, war auch mit manchem Teilnehmer von weiter her zu rechnen", so der BDR-Landesverbandsfachwart Jürgen Finke. "Die Externsteine sind eben ein bekanntes touristisches Ziel", fügte er an. Der erfahrene "radelnde Alex", eigens mit dem Zug aus Düsseldorf angereist, lobte dann auch das sportive Streckenprofil mit immerhin 800 Höhenmetern auf 42 Kilometern, die gute Organisation des Veranstalters und die Warmverpflegung unterwegs. "Nur mit der Kommunikation nach oben hat es wohl gehapert. Etwas weniger Schnee hätte auch gereicht. So war über die gesamte Distanz die volle Konzentration und fahrerisches Können gefragt", mailte er den Organisatoren später vom Rhein zurück.

"Es war bei der Planung der Veranstaltung im Herbst nicht so ganz absehbar, dass es sich bei dem Eggegebirge um ein derart schneesicheres Gebiet handelt", merkte der 1. Vorsitzende Jürgen Menke schmunzelnd an und freute sich, als alle hartgesottenen Moutainbiker wieder sicher im Ziel waren.

Die 58 Teilnehmer aller Altersklassen – der älteste war 77 Jahre alt – bezeichneten die Strecke nach ihrer Rückkehr auch liebevoll als "alpine Buckelpiste" und waren froh, diese strapaziöse Ausfahrt so gut überstanden zu haben. "Jetzt muss ich erst einmal etwas Warmes trinken, so ein Rückkehrer im Ziel. Der Tee in der Trinkflasche sei ihm schon nach wenigen Kilometern zu Eisgranulat gefroren, begründete er sein Verlangen.

"Dass wir mit diesem MTB-Debüt nicht zu einhundert Prozent kostendeckend starten würden, war uns schon vorher klar", so Josef Sonntag vom Organisationsteam des RMC. Das sei aber auch nicht das Ziel gewesen. Vorrangig wollte man ein neues Radsportangebot im MTB-Bereich schaffen und "das ist trotz der Wetterkapriolen sicherlich gelungen", so Sonntag insgesamt zufrieden zum Schluss dieser 1. Egge CTF des RMC Schloß Neuhaus.