Paukenschlag am Laumeskamp

DELBRÜCKER SC: Trainer Stephan Maaß muss gehen, Carsten Droll übernimmt

Stephan Maaß (r.) ist ab sofort nicht mehr Chefcoach des Delbrücker SC. Der Ex-Profi, der erst im Sommer den Trainerposten beim Westfalenligisten übernommen hatte, zeigte sich von der Entscheidung der DSC-Verantwortlichen überrascht. | © FOTO: MARK HEINEMANN

16.02.2013 | 16.02.2013, 00:00

Delbrück. Richtig ernst wird es für den Delbrücker SC erst wieder am 3. März. Dann steht für den Fußball-Westfalenligisten das Heimspiel gegen den TSV Marl-Hüls auf dem Programm. Doch schon zwei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres gab es am Delbrücker Laumeskamp einen Paukenschlag: Der DSC trennte sich am Donnerstagabend von Trainer Stephan Maaß. Sein Nachfolger steht bereits fest: Carsten Droll, bislang Co-Trainer des Regionalligisten SC Verl, übernimmt.

"Es gibt einen Unterschied zwischen dem Menschen und dem Trainer. Dem Menschen Stephan Maaß ist nichts vorzuwerfen. Nur zwischen Trainer und Mannschaft hat es unterm Strich nicht mehr gepasst", begründet Delbrücks Geschäftsführer Frank Sundermeier die überraschende Entscheidung. Zwar habe Maaß das vom Verein vorgegebene Konzept, auf junge Spieler zu setzen, sehr gut umgesetzt. "Doch insgesamt fehlte die Harmonie. Die letzte Bestätigung haben wir durch die derzeit holprige Vorbereitung bekommen", sagt Sundermeier. Zudem hätten sich einige Spieler über die zu hohen Anforderungen des Ex-Profis beschwert.

Der Delbrücker SC hat bislang beide Testspiele der Wintervorbereitung verloren. Nach der Hinserie rangiert der DSC in der Tabelle als Zehnter nur fünf Punkte vor einem Abstiegsplatz. Zu wenig für die Verantwortlichen. Weitere Erläuterungen, was für atmosphärische Störungen zwischen Trainer Maaß und den Spielern vorlagen, gibt es von Vereinsseite nicht.

Stephan Maaß selbst war über die Entscheidung des Delbrückers SC völlig überrascht. Der 36-Jährige, der erst im Sommer das Traineramt am Laumeskamp übernommen hatte, erfuhr von seiner Beurlaubung bei einem Gespräch nach dem Training am Donnerstagabend. "Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass wir über die Rückrunde sprechen", erklärt Maaß und betreibt Ursachenforschung. "Ich habe gewisse Grundwerte in Sachen Einstellung und Disziplin, die im Fußball nötig sind und die ich den Spielern immer wieder mitgeteilt habe. Vielleicht waren diese Ansprüche für die Liga zu hoch", mutmaßt Maaß.

Das Team um Kapitän Christoph Escherhaus hüllt sich in Schweigen. Escherhaus sowie Ole Siegel und Co-Trainer Peter Berhorst haben derzeit die Leitung des Trainings übernommen und werden die Mannschaft auch bei den beiden Testspielen am Wochenende coachen. Am Samstag geht es gegen Viktoria Rietberg (13.30 Uhr, Tönnies-Arena Rheda-Wiedenbrück), am Sonntag gegen den SV Dringenberg (13.30 Uhr, Kunstrasen AM-Stadion).

Der neue Trainer steht unterdessen schon fest. Carsten Droll kommt vom SC Verl an den Laumeskamp und soll am Dienstag erstmals das Training leiten. Der 38-Jährige ist beim Regionalligisten Co-Trainer und Jugendkoordinator. "Wir wollen das Konzept, das wir unter Stephan Maaß eingeschlagen haben, fortsetzen. Wir werden auch weiterhin auf junge und talentierte Spieler setzen", so Sundermeier.

Droll sei ehrgeizig und als Trainer erfahrener als Maaß. "Das ist aber kein Vorwurf an Stephan. Aus der aktuellen Erfahrung werden beide Seiten lernen. Wir sind wie Männer professionell auseinandergegangen", erklärt der DSC-Geschäftsführer und dankt dem SC Verl: "Es ist nicht normal, einen guten Mitarbeiter während der Saison gehen zu lassen. Aber für Carsten Droll ist es in Delbrück eine große Chance - und die kann er nun glücklicherweise nutzen."