Die Fusion ist nahe

FUSSBALL: Paderborner Klubs sehen den Zusammenschluss mit Büren positiv

(v.l) Josef Finkeldei, Manfred Schnieders, Siegfried Hornig und Franz Berg machten sich in Westenholz für die Fusion der Kreise Büren und Paderborn stark. | © FOTO: JOCHEM SCHULZE

15.02.2012 | 15.02.2012, 00:00

Kreis Paderborn. Am Donnerstag, 19. April, stimmen die Vereine des Fußball- und Leichtathletikkreises Paderborn über eine mögliche Fusion mit dem Kreis Büren zur Spielzeit 2013/14 ab. Eine breite Mehrheit ist wahrscheinlich. Diesen Eindruck vermittelte die Informationsveranstaltung, die der Kreis am Montagabend in Westenholz durchführte. Dort sprach sich nicht ein einziger Vereinsvertreter gegen den Zusammenschluss aus.

Das lag vielleicht auch an Franz Berg. Der Vorsitzende des Kreises Büren hatte in sehr eindringlichen Worten für die Fusion geworben. "Wir Bürener sehen die Notwendigkeit dieser Fusion vielleicht noch mehr als ihr Paderborner. Deshalb möchte ich darum bitten, einen gemeinsamen Kreis zu bilden", sagte Berg und wies auf die bereits jahrzehntelange Zusammenarbeit im Jugend-und Frauenbereich hin. Paderborns Kreisvorsitzender Siegfried Hornig erinnerte an die gemeinsame Erklärung, in der beide Kreisvorstände schon im Januar ihren gemeinsamen Willen zur Fusion öffentlich gemacht hatten (die NW berichtete). Und Manfred Melcher, Vorsitzender des Jugend-Ausschusses, erhielt für die Aufforderung "Hebt im April die Hand für die Fusion" viel Beifall.

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Ab 2015 nur noch ein Bezirksliga-Aufsteiger

Im Rahmen der Veranstaltung stellte FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders auch neue Details zur Aufstiegsregelung in die Bezirksliga vor. Bis zum Sommer 2014 bleibt es wie bisher bei 46 Aufsteigern aus den Kreisen. Der Paderborner und der Bürener Kreismeister steigt also automatisch auf. Ab 2015 wird die Zahl der Neulinge auf 36 (also jeweils drei in die dann nur noch zwölf Bezirksligen) begrenzt. Die Kreise Büren und Paderborn, respektive der Fusionskreis, erhalten nach den jetzt vorliegenden Berechnungen nur einen Aufstiegsplatz. Diesem Rechenexempel legt der FLVW die aktiven Seniorenteams im Kreis zugrunde. Davon gibt es derzeit in Büren und Paderborn 137. Um einen zweiten Aufsteiger zu rechtfertigen, sind nach aktuellen Berechnungen 146 Mannschaften nötig. Weil die Kreise Höxter und Warburg, die auch bereits 2013 fusionieren wollen, bald ebenfalls nur noch einen Aufsteiger stellen und am zweiten vorbeischrammen, wäre eine Hochstiftlösung denkbar. Dann könnten aus den vier früheren Kreisen drei Teams aufsteigen. Das Prozedere wäre zu klären. Auf Nachfrage machte Schnieders klar, dass in dieser Serie mit mindestens fünf Bezirksliga-Absteigern zu rechnen ist. Für den Sechstletzten könnte es knapp werden. (js)

Als Mitglied der Arbeitsgruppe zur Kreisreform im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) erläuterte Josef Finkeldei die weitere Vorgehensweise. Am 23. Mai werden die Delegierten aller Kreise bei einem außerordentlichen Verbandstag grundsätzlich über den Reformvorschlag abstimmen. "Dann geht es um ein Ja oder Nein und um den Zeitpunkt", sagte der Vorsitzende des Fußballkreises Lippstadt. Die exakte Umsetzung erfolge dann in der so genannten "Ständigen Konferenz", die aus den 33 Kreisvorsitzenden und sieben FLVW-Präsidiumsmitgliedern besteht.

Finkeldei informierte auch über neue Präsidiumsvorschläge zur Reform. Diese "orientiere" sich an den politischen Grenzen und lasse begründete Ausnahmen zu. So erscheint ein Verbleib der Stukenbrocker Klubs im Kreis Paderborn möglich. Auch Meerhof/Essentho muss wohl nicht in den Hochsauerlandkreis wechseln. Zudem würde der Verband einem neuen Fusionskreis eine Doppelspitze zubilligen. So hätte ein neuer Kreis durch Hornig und Berg in der Ständigen Konferenz zunächst weiterhin zwei Stimmen.

Auf den Spielbetrieb in den bestehenden Kreisligen Büren und Paderborn hätte die Fusion zunächst keine Auswirkungen. Die Staffeln blieben zunächst bestehen. Erst allmählich könnten sich Verschiebungen ergeben. Ein Denkmodell ist die spätere Aufteilung in eine Kreisliga A Nord und Süd. Die Bundesstraßen 1 und 64 könnten die Grenze bilden. Alle Delbrücker Klubs spielten wieder gemeinsam. Dann wäre auch das Derby zwischen dem SV Sudhagen und dem SuS Boke wieder möglich. Die Sportplätze der Klubs liegen nur vier Kilometer auseinander. Ein Meisterschaftsspiel der Nachbardörfer aber hat es schon lange nicht mehr gegeben.