München. In den ersten 16 Spielen dieser Zweitliga-Serie hat der SC Paderborn 07 drei Elfmeter zugesprochen bekommen. Dreimal verwandelte Markus Krösche sicher. Als die Domstädter gestern in der Partie beim TSV 1860 München einen Strafstoß erhielten, fehlte der Kapitän verletzt. Edmond Kapllani aber übernahm die Verantwortung, traf nach 22 Minuten vom Punkt und schoss so beim Paderborner 1:0 (1:0)-Sieg den einzigen Treffer.
"Es war kein Elferschütze bestimmt. Ich habe mich gut gefühlt und getroffen", schilderte der albanische Nationalstürmer die Szene in der Allianz-Arena, bei der er Löwen-Torwart Gabor Kiraly mit einem exakten Schuss in die linke untere Ecke keine Chance ließ. "Genau dort sollte der Ball auch hin", erklärte der 28-Jährige, der mit seinem fünften Saisontreffer seine zwischenzeitliche Flaute beendete und nach dem Seitenwechsel noch weitere zwei Mal enorme Gefahr heraufbeschwor. Allerdings konnten Enis Alushi und Jens Wemmer die gute Vorarbeit Kapllanis nicht verwerten.
"Ein zweites Tor hätte uns mehr Sicherheit gegeben. Doch leider haben wir haben die Konter nicht richtig ausgespielt", sagte der Familienvater, der sich nach der zwischenzeitlichen Verbannung aus der Startelf gestern wieder in guter Form zeigte und zudem Töchterchen Vivienne einenWunsch erfüllte. Nach dem Elfmetertor zauberte Vater Edmond den Baby-Schnuller seiner 19 Monate alten Tochter aus der Trikothose und gab dem Jubel so eine ganz besondere Note.
"Edmond hat ein gutes Spiel gemacht. Und er hat gezeigt, dass er bereit ist, die Verantwortung zu übernehmen", urteilte Andre Schubert über seinen Stürmer, der in der Schlussphase für David Jansen Platz machte. Der Neuzugang aus Chemnitz lieferte in den letzten Minuten eine bemerkenswerte Vorstellung ab, verarbeitete auch schwierige Bälle und trug seinen Teil zum letztlich hochverdienten Dreier bei. "David hat in der letzten Serie in der Regionalliga gespielt. Er braucht seine Zeit, um sich an die Anforderungen der 2. Liga zu gewöhnen", sagte Schubert, dem erklärtermaßen "jeder Spieler im Kader wichtig" ist. Besonders ab dem 2. Januar wieder. So lange haben die Paderborner jetzt frei.