Paderborn. Kollektive Abschiedsstimmung vor dem Anpfiff des letzten Saison-Heimspiels gegen Alemannia Aachen. Mit Matthias Holst, Sebastian Schachten, David Krecidlo, Sebastian Schuppan und Kasper Jensen verabschiedete Fußball-Zweitligist SC Paderborn am vergangenen Sonntag insgesamt fünf Spieler, deren Verträge nicht verlängert wurden.
Mit Rolf-Christel Guié-Mien, Sören Halfar, Frank Löning und der Wolfsburger Leihgabe Mahir Saglik bleibt die Zukunft von vier weiteren Kandidaten weiterhin ungewiss. Auch vor dem endgültigen Schlussakkord beim FC St. Pauli (Sonntag, 15 Uhr Millerntor) kann der Sportliche Leiter und Cheftrainer keinerlei Vollzugsmeldung machen. Das habe halt seine Gründe, sagt Andre Schubert, angesichts der finanziellen Lage des Vereins spiele der "finanzielle Aspekt" und das filigrane Abwägen des "Preis-Leistungsverhältnisses" nach wie vor die zentrale Rolle.
Paderborns Schlüsselfigur in diesem Quartett ist Top-Stürmer Saglik mit seinen aktuell 15 Saisontreffern. Von ihm erhofft sich der Coach in Kürze ein Signal. Die Iinitiative müsse von Saglik ausgehen, so Schubert, "wenn er uns sagt, dass er sich ein weiteres Jahr in Paderborn durchaus vorstellen kann", dann werde der SCP unmittelbar den Kontakt mit dem Wolfsburger Management suchen. Klar sei aber auch, dass "wir in der Breite keine überzogenen Forderungen akzeptieren können". Mit so mancher Entscheidung "tun wir uns zurzeit auch schwer", weiß Schubert aber auch, dass die restlichen noch von den Vertragsverhandlungen betroffenen Spieler "jetzt eine schnelle und faire Entscheidung verdient haben".
Darüber hinaus hält der Zweitligist laut Trainer reichlich Alternativen in der Hinterhand. Bereits vom ersten Saison-Spieltag an habe man die Szene unter die Lupe genommen, "ich habe eine ganze Reihe Spieler auf dem Zettel." Außerdem sei der "Markt groß", im Augenblick könne er die Angebote seitens der Spielervermittler gar nicht so schnell bearbeiten "wie ich sie hereinbekomme", rechnet Schubert keinesfalls mit finalen Engpässen.
Im Kreis der fünf Abgänger ist Kasper Jensen bei der Suche nach einem neuen Brötchengeber jetzt fündig geworden. Nach seinem zweijährigen Engagement in Paderborn wird der Schlussmann zu seinen Wurzeln zurückkehren. Jensen hat in dieser Woche einen Zweijahresvertrag beim dänischen Erstligisten FC Midtylland unterschrieben. Aktuell wird dieser Klub im Feld der in dieser Spielklasse vertretenen zwölf Klubs auf dem sechsten Tabellenplatz geführt.
Schon nach dem Schlusspfiff seines Abschiedsspiels gegen Aachen hatte Jensen am vergangenen Sonntagabend verraten, dass er inzwischen einige Angebote vorliegen habe und in Kürze eine Entscheidung treffen wolle.
