Die Zukunft kann kommen

FUSSBALLTEAMS IN DER WINTERPAUSE: SF Calenberg

Calenbergs Christoph Reichenbach (r.) lässt Warburgs Manuel Kuhaupt stehen. Dennoch verloren die SF Calenberg dieses Spiel mit 2:4. Das war aber nur eine von insgesamt zwei Niederlagen bis zur Winterpause. | © FOTO: VON RAEDERN

31.01.2013 | 31.01.2013, 00:00

Calenberg (caz). In dem kleinen Dorf an der hessischen Grenze schlägt das Fußballherz in diesem Winter so hoch, wie schon seit Jahre nicht mehr. Souverän fuhren die Sportfreunde um Spielertrainer Holger Warzecha Sieg um Sieg ein und sicherten sich so die Herbstmeisterschaft der Warburger B-Liga. Jetzt startete das Team in die Vorbereitung für die Rückrunde.

"Wegen des schlechten Wetters steht natürlich vor allem Lauftraining auf dem Plan", erklärt Warzecha, dessen Mannschaft sich zudem an den Wochenenden die Sporthalle mit den Basketballern teilt. Dort bereitet man sich auf den zweiten Teil der Serie vor, die bisher nicht viel besser hätte laufen können: Zehn der 13 Spiele konnten die Sportfreunde für sich entscheiden, nur zwei Niederlagen kassierte Calenberg während einer kleinen Schwächephase zur Mitte der Hinrunde.

Vieles deutet darauf hin, dass die Truppe diese Leistung auch im neuen Jahr abrufen wird: Bei der Vorrunde der Hallenkreismeisterschaft verlor Calenberg nach drei Siegen in Folge mit 0:2 gegen den gefestigten A-Ligisten Neuenheerse/Herbram, präsentierte sich dabei aber auf Augenhöhe - und auch personell spielt Warzecha alles in die Karten. Calenberg hat keine Ausfälle zu verbuchen, dafür gibt es gleich acht Zugänge für die zwei Seniorenteams. "Sechs Jugendspieler werden hoch gemeldet und stehen uns ab dem 1. April zur Verfügung", zeigt Warzecha die Perspektiven der Mannschaft auf.

Zudem wird der erfahrene Tobias Müller von Herlinghausen nach Calenberg wechseln, um der noch jungen zweiten Mannschaft unter die Arme zu greifen. Besonders freut sich Holger Warzecha über den Wechsel eines Warburgers zu seinem Team: "Mit Max Sander kommt ein toller Fußballer zu uns, der uns enorm helfen kann", meint der Coach, der diesen Transfer auch als Beleg für die positive Entwicklung des Vereins wertet. "Wir haben gerade erst damit begonnen, hier neue Strukturen zu schaffen und ein Konzept für die Zukunft zu entwickeln", beschreibt Warzecha die Situation, "aber das Signal scheint anzukommen und über den bisherigen Erfolg freuen wir uns deswegen umso mehr."

Was gibt es bei so viel Aufwind überhaupt noch zu verbessern? "Wir geben uns nicht der Illusion hin, dass alles perfekt läuft", warnt der Coach, der seine Mannschaft vor allem taktisch noch besser einstellen will: "Die Laufwege müssen noch besser sitzen und dann gilt es, die jungen Spieler an die Strukturen heranzuführen, um den Verein auch in Zukunft gut aufzustellen." Damit wollen die Verantwortlichen verhindern, dass Calenbergs Erfolg ein Strohfeuer bleibt, und dass man nach einem eventuellen Aufstieg anschließend umso tiefer fällt. "Der Gedanke sitzt hier noch allen im Kopf", erinnert Warzecha an die Folgen des A-Liga-Aufstiegs aus der Saison 1999/2000.

Damals stieg man nach dem kurzen Erfolg zwei Mal in Folge ab, es folgte ein mühsamer Neustart der Mannschaft. Der Traum von der höheren Spielklasse wird in Calenberg deswegen auch nicht laut geträumt: "Der Aufstieg ist nach wie vor nicht unser Saisonziel", gibt sich der Spielertrainer bescheiden, "wir wollen vor allem weiterhin Spaß am Fußball vermitteln, auch im Training. Wir sind immer noch ein Dorfverein, bei dem das Gesellschaftliche im Mittelpunkt steht."

Auf die Frage nach der eigenen Zukunft bei den Sportfreunden gibt sich Warzecha noch bedeckt: "Ich habe hier einen Vertrag bis zum Sommer, darüber hinaus haben wir uns noch nicht unterhalten. Fakt ist, dass ich gut mit dem Vorstand zusammen arbeite und wir die Strukturen weiter aufbauen und festigen wollen. Damit beginnen wir im März, wenn die Rückrunde startet."